Skip to main content
Wenn du auf einen Link klickst und etwas kaufst, können wir eine kleine Provision erhalten. Zu unseren Richtlinien.

Eurogamer wählt...

Heute: Die FDP

Eurogamer 4. Wie ist Ihre eigene Meinung?
Hans-Joachim Otto

Siehe oben.

Eurogamer 5. Wo hören bei Ihnen "vernünftige" Spiele auf und beginnen so genannte "Killerspiele"?
Hans-Joachim Otto

Es ist nicht meine Aufgabe zu beurteilen, ob ein Spiel "vernünftig" ist. Es gibt Spiele, die ich mag, und solche, die mir nicht gefallen. Vielleicht sind einige nach meinen Maßstäben sogar geschmacklos. Das ist allerdings nicht relevant. Wir haben und brauchen transparente und klare Altersvorgaben. Spiele für Erwachsene dürfen auch nur Erwachsenen zugänglich gemacht werden. Es darf aber keine Bevormundung - keine "Geschmackspolizei" geben. Ich denke auch, dass wir wahrlich größere Probleme haben als Bürger vor vermeintlich "unvernünftigen" Medien zu schützen. Darüber hinaus kann ich mit dem populistischen Begriff der "Killerspiele" nichts anfangen.

Eurogamer 6. Gibt es für Sie Unterschiede zwischen der Suchtproblematik von Internet-Glücksspiel und Online-Rollenspielen wie World of WarCraft?
Hans-Joachim Otto

Das kann ich nicht beurteilen. Sucht beziehungsweise übermäßiger Konsum ist grundsätzlich problematisch, ob Tabak, Alkohol, Süßigkeiten oder Computerspiele. Hier ist die Gesellschaft gefordert, Hilfestellungen zu geben, um betroffenen Menschen zu helfen. Dazu muss man sich mit den unterschiedlichen Suchtphänomenen allerdings profund und wissenschaftlich auseinandersetzen.

Eurogamer 7. Empfinden Sie den deutschen Jugendschutz als ausreichend?
Hans-Joachim Otto

Ich halte das deutsche Jugendschutzsystem für effektiv. Auch aus dem Ausland sind überwiegend positive Signale zu vernehmen. Ich sehe keinen akuten Änderungsbedarf.

Eurogamer 8. Wie erklären Sie es sich, dass im restlichen Europa PEGI genutzt wird, während Deutschland auf ein eigenes System setzt? (PAN European Game Information - eine Kennzeichnung, die nur Altersempfehlungen gibt, aber die finale Verantwortung bei den Eltern sieht.)
Hans-Joachim Otto

Verschiedene Staaten haben unterschiedliche mediale und kulturelle Hintergründe. Jugendschutzsysteme lassen sich nicht "1 zu 1" übertragen. Eine gewisse europäische Harmonisierung ist allerdings sinnvoll und wird auch bereits angestrebt.

Eurogamer 9. Wie wichtig ist Ihnen Medienkompetenz (der Eltern) und wie wollen Sie diese stärken?
Hans-Joachim Otto

Medienkompetenz ist der Schlüssel zu verantwortungsvoller und selbstbestimmter Mediennutzung. Diese muss bei Eltern, Lehrern und Schülern gestärkt werden. Ich könnte mir ein Fach "Medienkunde" in der Schule vorstellen.

Eurogamer 10. Welche Veränderungen würden Sie als Wahlsieger in punkto Neue Medien und Jugendschutz vornehmen?
Hans-Joachim Otto

Ich werde mich - unabhängig vom Wahlergebnis - gegen die Einschränkung medialer und kultureller Freiheit und für die Stärkung individueller Verantwortung einsetzen. Akuten strukturellen Änderungsbedarf an den Jugendschutznormen sehe ich nicht.

Eurogamer 11. Wie steht Ihre Partei zu der Sperrung von Webseiten? Befürworten Sie das neue Telemediengesetz?
Hans-Joachim Otto

Das Gesetz zur Internetsperrung, auf das sich CDU/CSU und SPD geeinigt haben, ist nicht geeignet, tatsächlich gegen das schreckliche Verbrechen der Kinderpornographie vorzugehen. Internetsperrungen sind kein taugliches Mittel. Für einen untauglichen Ansatz nimmt die Bundesregierung aber erhebliche rechtsstaatliche Nebenwirkungen in Kauf. So gibt es zum Beispiel keine rechtsstaatlich einwandfreie Kontrolle der geheimen Sperrlisten des BKA.

Die Große Koalition hat sich beharrlich der verfassungsrechtlichen Realität verweigert und ignoriert die fehlende Bundeszuständigkeit für Gefahrenabwehr und inhaltliche Medienkontrolle. Sie hat somit bewiesen, dass sie von parlamentarischen Rechten nichts hält, und ein Spezialgesetz ohne ausreichende Beratung durchgedrückt. Zu kritisieren ist auch, dass sie die weit mehr als 100.000 Menschen ignoriert hat, die eine E-Petition unterstützt hatten und deren Anhörungsrecht nach der Geschäftsordnung des Petitionsausschusses völlig ins Leere gelaufen ist.