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Mass Effect 2

Shepard ist tot...

Soviel zur Story. Anschließend gab es die wichtigsten Änderungen im Überblick. Die Kanadier wollen das komplette Inventory umbauen und so die nervige Gegenstands-Verwaltung verbessern. Auch die unsäglichen Fahrstühle, die einem im ersten Teil den Nerv raubten, sollen der Vergangenheit angehören.

Stattdessen gibt es schicke 3D-Animationen, die eure Gruppe auf dem Weg von einer Location zur nächsten zeigen. In Kombination mit deutlich kürzeren Ladezeiten eine echte Erleichterung. Außerdem soll es mehr Raumschlachten geben, steuerbar werden sie aber trotzdem nicht sein.

Besonders viel Aufmerksamkeit widmet Bioware dagegen dem Kampfsystem. Die Echtzeit-Sequenzen sollen sich deutlich spannender spielen und entsprechend mehr taktische Möglichkeiten bieten. So besitzt jeder Kontrahent spezielle Trefferzonen. Verletzt ihr den Arm, kann er damit nicht mehr angreifen. Erwischt ihr ein Bein, ist es vorbei mit schnellen Sprints und vernünftig Deckung suchen. Und Kopftreffer sorgen bei den meisten Gegnern für ein schnelles Ende. Da kommt echtes Shooter-Feeling auf.

Für mehr Wumms sorgen die neuen Waffenklassen. Satte neun Stück. Neben Granatwerfern und Partikel-Kanonen finden sich auch mächtige Raketenwerfer ein, die gleich mehrere Gegner auf einmal erledigen und mit zielsuchenden Geschossen punkten. Richtig brachial wird es mal wieder in der Kombination mit euren Masse-Effekt-Fähigkeiten. Es gibt doch nichts Befriedigenderes, als einen Roboter mit Telekinese in die Luft zu heben, um ihn abschließend mit einem Raketenwerfer ins Daten-Nirwana zu jagen.

Arm ab, Bein ab.

Die Steuerung eurer Teamkollegen wurde indes direkt von Rainbow Six und Co. übernommen. Einfach auf eine entsprechende Stelle beziehungsweise einen Feind zeigen und schon sucht sich die KI selbstständig Deckung oder bekämpft das Opfer mit einer passenden Attacke. Selbst um die Waffenwahl und den Einsatz von Heilgegenständen kümmern sich eure Mitstreiter automatisch. Kontroll-Freaks dürfen natürlich jederzeit eingreifen und selbst Hand anlegen.

Das gezeigte Hochhaus-Dach mutiert aufgrund so viel Feuerkraft in nur wenigen Minuten zu einem Trümmerfeld. Körper werden wie Puppen durch die Gegend geschleudert, Explosionen tauchen das futuristische Szenario in grelles Licht und die Zimmerartillerie hinterlässt brennende Überreste. Dank neuer Physik- und aufgemotzter Unreal-Engine ein schaurig-schöner Anblick, der Freunde gepflegter Action begeistern wird. Vor allem, weil während der gesamten Präsentation keine einzige nachladende Textur oder Framerate-Einbrüche auftraten. Rollenspiel-Fans können das Geschehen natürlich immer noch anhalten, trotzdem entfernt sich Bioware bei Mass Effect 2 immer weiter von seinen Wurzeln weg. Der Shooter-Aspekt steht gerade mit der Soldaten-Klasse klar im Vordergrund.

Ein weiteres Highlight für fleißige Entdecker dürfte die Entscheidung sein, euch nach dem Ende der Geschichte wieder auf die Galaxis loszulassen. Ihr müsst also nicht mehr aufpassen, wo ihr speichert und den Pfad der Hauptquest betretet. Am Ende hat man alle Zeit der Welt, um auch den letzten Winkel der Milchstraße auszukundschaften. Damit Ihr Euch diesmal bei den Dutzenden Landeaktionen nicht langweilt, wird es nicht nur staubige Felslandschaften, sondern auch blühende Gärten geben. Umso besser, dass man seinen Landepunkt selbst setzen kann und sich euer Fahrzeug aufrüsten lässt. Echtes Sightseeing statt stupidem Abklappern? Zu sehen gab es davon noch nichts, also erstmal abwarten, was die nächste Vorschau-Version bringt.

Drei Geth mit einer Rakete.

Ok, das mit Shepards Tod war ein billiger Trick. Trotzdem kann ich meine Begeisterung kaum im Zaum halten. Bioware nimmt sich wirklich jede Kritik zu Herzen und möchte mit Mass Effect 2 einen echten Meilenstein abliefern. Zumindest auf dem Papier könnte dieses Vorhaben gelingen, schließlich wird selbst das funktionierende Fähigkeiten-System verändert, um die Spielerfahrung zu verbessern. Wenn alles glatt läuft, fallen die einzelnen Bestandteile wie bei einem Puzzle an ihren Platz und könnten ein beeindruckendes Gesamtbild ergeben.

Mein persönliches Highlight sind aber die neuen Gespräche und Zwischensequenzen. Statt sprechender Köpfe setzt der zweite Teil auf filmreife Bilder, die auf den ersten Blick sogar Inhouse-Konkurrent Dragon Age: Origins den Rang ablaufen. Fans der alten Bioware-Philosophie werden mit vielen Neuerungen allerdings nicht zufrieden sein. Das Rollenspiel mit Shooter-Elementen scheint sich in einen Shooter mit Rollenspiel-Elementen zu verwandeln. Für mich die logische Weiterentwicklung, trotzdem kann ich verstehen, wenn einige meiner Kollegen die Nase rümpfen. Doch spätestens bei der prächtigen Story sind wir zum Glück wieder auf einer Wellenlänge.

Mass Effect 2 erscheint Anfang 2010 für Xbox 360 und PC.

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