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Shadowgrounds Survivor

Ein Schritt vor, zwei zurück

Während der Kampagne könnt Ihr nur an einer Stelle selbst entscheiden, mit welchem Charakter Ihr in die Schlacht zieht. Sonst übernimmt der virtuelle Regisseur die Kontrolle und versetzt Euch mit einem der drei Kämpfer in Minenstationen, Kommandozentralen, Eislandschaften und Vulkangebiete. Die Grafik ist wie im ersten Teil sehr detailliert, technisch gelungen, aber furchtbar schlecht designt.

Die Figuren selbst bestehen aus recht wenig Polygonen und wirken nicht sonderlich passend. Dank den schicken Animationen, der glaubwürdigen Ageia-Physik und den Echtzeitschatten der Taschenlampe ist das Spiel trotzdem eine Augenweide. Für die nächste Version sollten die Entwickler aber dringend ihre Grafik-Abteilung auswechseln, dann sehen die Details nicht ganz so dilettantisch aus.

Die Endgegner wurden bis auf eine Ausnahme wegrationalisiert. Stattdessen müsst Ihr Euch für eine bestimmte Zeit gegen ganze Horden von Monstern kämpfen, müsst Hunderte Kreaturen in die Hölle schicken, um den nächsten Level zu sehen. Anfangs ist diese Variante recht spaßig, aber nach dem vierten oder fünften Mal wird es trotz leichter Variationen ermüdend. So gut die Idee auch ist, warum gibt es zur Abwechslung nicht mal einen Endgegner?

Blechdose sucht Dosenfutter.

Als Ersatz gibt es zumindest zwei spaßige Missionen mit einem dicken Kampfroboter. Dank unendlicher Munition, zwei gigantischen Gattling-Kanonen und mächtigen Splitterbomben verwandelt Ihr die Levels in ein gewaltiges Schlachthaus. Leichen pflastern Euren Weg, Adrenalin pumpt durch Eure Venen und das alte Shadowgrounds-Spielgefühl ist wieder da.

Habt Ihr die Kampagne zum ersten Mal beendet und fleißig Spezialsymbole gesammelt, werden für einen weiteren Durchgang diverse Modifikationen freigeschaltet. Ob in Schwarz-Weiss, mit übertriebener Physik oder unendlicher Munition, es gelingt den Veränderungen, das Spiel für einen zweiten oder dritten Anlauf interessant zu machen.

Zusätzlich gibt es einen Survival-Modus, der die Abschlusssequenzen der einzelnen Levels nachstellt. Keine große Sache, aber genau wie der Koop-Modus ein netter Zusatz. Leider könnt Ihr nur am gleichen Rechner gemeinsam in die Schlacht ziehen. Kleiner Hinweis an die Entwickler: Beim nächsten Mal bitte als Online-Variante, das könnte dann zumindest ein wenig über das mäßige Design und das dreiste Einheitenrecycling hinweg trösten.

In Schwarz-Weiss wirkt der Levelboss gleich doppelt so schick.

Für Shadowgrounds-Fans ist die Fortsetzung eine kleine Enttäuschung. Viele gute Ideen aus dem ersten Teil wurden durch eher mittelprächtige Updates ersetzt. Lediglich das solide und motivierende Gameplay und die schicke Technik retten den Titel vor der Mittelmäßigkeit. Das Monsterabschlachten sorgt zwar auch 2008 für eine stetigen Quell der Freude, doch die neuen Ansätze wurden einfach nicht konsequent genug weiter entwickelt.

Das reduzierte Waffenarsenal, der Zwang mit bestimmten Kämpfern in den Krieg zu ziehen und die wegrationalisierten Endgegner kosten den Titel wertvolle Punkte. Manchmal geht es einfach daneben, wenn man sich zu sehr auf neue Ideen verlässt und das Ziel aus dem Auge verliert. Deshalb heißt es nun Daumen drücken, dass wir in zwei Jahren eine gesunde Mischung aus beiden Varianten mit frischen Einheiten und Waffen serviert bekommen. Dann klappt es auch wieder mit der Topwertung.

Shadowgrounds Survivor ist im Handel erhältlich.

6 / 10

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