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Warhammer 40.000: Dawn of War II

Bereit für die Revolution?

Auch die KI macht einen guten Job. Wie bei Company of Heroes sucht sich Eure Truppe eigenständig Deckung. Eure Feinde agieren intelligent, ziehen sich zurück, wenn Ihr in der Überzahl seid oder stürmen Eure Stellung, wenn sie Euch überrennen können. Nur ein Manko trübt das sonst wunderschöne Gesamtbild: Die Gegner sind in kleinen Gruppen über die Karte verteilt. Um zu Eurem Ziel zu gelangen, müsst Ihr sie nach und nach auseinander nehmen.

Gewaltige Schlachten, überraschende Sturmangriffe und Hinterhalte kommen nur dann vor, wenn ein Skript ausgelöst wird. Während also die einzelnen Kämpfe an Dynamik gewinnen, fehlt der Überraschungsmoment einer geschickten KI, die Schwachstellen in der Verteidigung ausnutzt und mit einer ungewöhnlichen Einheitenkombination angreift. Immerhin erfordert die Einnahme von speziellen Upgrade- und Fabrikgebäuden etwas mehr Köpfchen. Pro Einsatztag lässt sich nämlich nur eines dieser Bonusobjekte erobern, die Euch zum Beispiel einen Zusatzangriff pro Runde ermöglichen.

Nachdem uns Relic dann mit Waffengewalt dazu gezwungen hat, die Singleplayer-Kampagne abzuschließen, ging es dann in fröhlichen 3vs3-Gefechten in den Multiplayer-Part. Im Gegensatz zum Vorgänger wird diese Matchkombination die Standardauswahl sein, da das Gameplay ganz bewusst auf Teamgefechte ausgelegt wurde. Auf eine lange Vorbereitungsphase muss man leider verzichten. Im Gegensatz zur Kampagne gilt es, sich die Upgrades im Spiel zu erarbeiten. Allein die Wahl des Helden sollte in Abstimmung mit Euren Kollegen erfolgen. Vor dem Gefecht müsst Ihr Euch pro Fraktion zwischen drei sehr unterschiedlichen Feldherren entscheiden.

Multiplayer-Trailer

Je nachdem, ob Ihr zum Beispiel bei den Space Marines einen Apothecarii, einen Tech Marine oder einen Force Commander übernehmt, ändert sich ganz entscheidend Eure Spielweise. Denn nicht nur die Fähigkeiten Eures Helden fallen komplett unterschiedlich aus, sondern auch spezielle Angriffe und Nachschubeinheiten.

Während ein Force Commander einen Orbitalschlag und Terminatoren herbeirufen kann, setzt der Tech Marine auf einen ehrwürdigen Cybot, der deutlich stärker als sein normales Pendant daherkommt. Um also besonders effektiv zu agieren, solltet Ihr Eure Fähigkeiten abstimmen und nicht nur mit drei spezialisierten Nahkämpfern durch die Gegend laufen.

Bei den Tyraniden gibt es spezielle Attentäter-Helden, bei den Eldar extrem starke Fernkämpfer und bei den Orks einige bekannte aus der Kampagne. Allein diese Auswahl in Kombination mit kaufbaren Upgrades sorgt auf Anhieb für Dutzende Ideen, wie man die Kräfte geschickt miteinander kombinieren könnte. Während die Offline-Kampagne also relativ einfach strukturiert ausfällt, bekommen echte Cracks komplexe Mehrspielerschlachten geliefert, bei denen Ihr wie im guten alten Battle.net für jeden Sieg im Rang aufsteigt. Mit höheren Rängen bietet Dawn of War II eine Besonderheit: Eure Truppe wird ab einer bestimmten Stufe mit einer hübscheren Rüstung, beeindruckenden Tätowierungen oder farbigen Chitin-Panzern geschmückt.

Unten rechts sehr Ihr ein Bild des Assassinen-Helden der Tyraniden: der Liktor.

Auf dem Multiplayer-Schlachtfeld gibt es dann ein Wiedersehen mit Eurer geliebten Basis, die in Form einer einzelnen Station mit Ressourcen langsam aufgerüstet wird. Wie in Dawn of War und Company of Heroes müsst Ihr bestimmte Punkte einnehmen, um diese Verbesserungen und den Bau von Einheiten zu ermöglichen.

Befestigungsanlagen können nur noch spezielle Einheiten bauen, eine defensive Spielweise führt so fast automatisch zu einer Niederlage. Damit gewinnt das Spiel enorm an Geschwindigkeit und fordert Euren Reflexen alles ab. Der Netzcode lief hervorragend und die Karten wurden durchdacht designt. Allein bei den Zusatzfunktionalitäten des Online-Modus mache ich mir noch etwas sorgen. Clan-Unterstützung und Turnierfunktionen wurden zwar bereits angedacht, aber zum Release müssen wir wohl oder übel darauf verzichten. Neue Karten und voraussichtlich sogar ganze Rassen werden per Download-Content nachgeliefert. Vielleicht gibt es sogar neue Einzelspieler-Kampagnen über den Windows Live-Shop. Wir halten Euch wie immer auf dem Laufenden.

Mein erster Eindruck hat sich bestätigt: Dawn of War II ist trotz der zu Beginn etwas eintönigen Missionen, der etwas zu kurzen Zwischensequenzen und der Limitationen des Spielsystems ein echtes Meisterwerk geworden, dem höchstens noch Blizzard mit Starcraft 2 den Titel „Strategiespiel des Jahres“ abknüpfen könnte. Wenn Relic noch ein wenig an der Abwechslung feilt, die Balance richtig auf den Punkt bringt und im späteren Verlauf noch ein paar Überraschungen parat hält, werde ich nach dem Release erstmal ein paar Tage Urlaub nehmen, um diesen Ausnahmetitel in Ruhe zu erkunden.

Das wirklich revolutionäre an Dawn of War II ist nicht etwa die frische Rollenspiel-Kampagne, der CoOp-Modus oder der durchdachte Multiplayer. Vielmehr wird die Kombination aus so vielen erstklassigen Elementen für das Umdenken bei Spielern, Entwicklern und Publishern sorgen. Selten ist einem Studio bei dem zweiten Teil einer Serie so ein gewaltiger Sprung nach vorne geglückt. Für die Bestnote gibt es zwar noch ein paar Baustellen zu bearbeiten, doch selbst im jetzigen Zustand schlägt es alle Vorgänger und die versammelte Konkurrenz aus dem Jahr 2008 um Längen. Wenn es doch schon März wäre.

Dawn of War II erscheint im März 2009 exklusiv für den PC.

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