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Wing Commander: Ein Stück Spielegeschichte

Teil 3: Es geht langsam abwärts.

Fortsetzung von Wing Commander (Kinofilm)

Die aus den Zwischensequenzen bekannten Gesichter von Mark Hamill, Tom Wilson oder John Rhys-Davies hatten leider keinen Auftritt im Film. Grund dafür ist mitunter die zeitliche Anordnung der Geschichte, denn diese spielt ungefähr ein halbes Jahr vor den Ereignissen in Wing Commander 1. Da die bereits genannten Namen dafür etwas zu alt wären, schaute man sich nach jüngeren Akteuren um. Letztendlich fiel die Entscheidung zugunsten von Freddie Prinze Jr. aus, der die Rolle von Christopher Blair verkörperte. Der bekannteste Schauspieler an Bord dürfte jedoch der Deutsche Jürgen Prochnow sein. Zuvor hatte er bereits in Privateer 2 mitgewirkt, im Kinofilm übernahm er die Aufgabe des Commanders der CSS Tiger's Claw. Eine weitere prominente Persönlichkeit sagte unglücklicherweise ab. Malcolm McDowell sollte eigentlich wieder als Admiral Tolwyn auftreten. Kurz vorher entschied er sich jedoch für ein anderes Projekt, weswegen David Warner seinen Part übernahm.

Gib einem Kilrathi niemals einen Rasierer. Sonst kommt so was dabei raus.

Die Story des Films strickt sich um den Kampf der Menschen gegen die Kilrathi. Als die Katzenwesen einen Großangriff auf die Pegasus-Kolonie und dort stationierte Flottenteile der Menschen starten, fällt ihnen dummerweise der Navigationscomputer in die Hände. Damit könnte man theoretisch einen schnellen Zugang zur Erde erhalten und somit einen Angriff direkt ins Herz der Konföderation starten. Es versteht sich von selbst, dass die Tiger's Claw dies keinesfalls zulassen darf und die Flotte vor dem Überraschungsangriff warnen muss.

Über die letztendliche Qualität des Films lässt sich auf jeden Fall streiten, für Digital Anvil war der Wing Commander-Streifen aber ein großes Verlustgeschäft. Trotz des vergleichsweise niedrigen Budgets konnten die Kosten nicht wieder eingespielt werden. Eine Fortsetzung oder gar eine TV-Serie, wofür sie ebenfalls die Rechte besaßen, kamen dadurch keineswegs in Frage. Digital Anvil selbst wurde nach der Veröffentlichung von StarLancer (2000, PC), FreeLancer (2003, PC) sowie Brute Force (2004, Xbox) quasi aufgelöst. Die Mitarbeiter des von Microsoft aufgekauften Studios verteilte man innerhalb des Unternehmens in andere Bereiche.

Privateer 3: Retribution

Nur eines der wenigen Artworks von Privateer 3.
  • Entwickler: Origin Systems
  • Release: Entwicklung abgebrochen
  • Systeme: Windows
  • Erweiterungen: keine

Privateer 3 sollte aller Wahrscheinlichkeit nach noch vor Wing Commander Prophecy erscheinen. Die vorgesehene Story drehte sich wieder um einen neuen Hauptcharakter, achtete jedoch ebenso auf die Kontinuität mit den anderen Spielen der Reihe. So waren beispielsweise Auftritte der Black Lance (Wing Commander 4), von Doctor Severin (Wing Commander 3) oder den später in Prophecy neu eingeführten Nephilim vorgesehen. Im Internet gibt es heute ein komplettes Script und mehrere Bilder zum Anschauen. Das „Drehbuch“ wurde 1997 vom früheren Origin-Mitarbeiter Mark Vittek geschrieben. Im Mai 1998 schaffte es das Spiel sogar als Titelstory in die aktuelle Ausgabe des Computer Games Strategy Plus Magazins. Der Abbruch des Projektes folgte allerdings noch im gleichen Jahr. Wer das Script und noch weitere Bilder von Privateer 3 begutachten möchte, der folgt am besten diesem Link.

Privateer Online

  • Entwickler: Origin Systems
  • Release: Entwicklung abgebrochen
  • Systeme: Windows
  • Erweiterungen: keine

Nach der Fertigstellung des Prophecy Add-Ons Secret Ops dachte man bei Origin über mehrere Ideen nach, um die Marke Wing Commander weiterzuführen. Allerdings standen den Entwicklern turbulente Zeiten bevor. Mehr oder weniger simultan zum Start des Wing Commander-Films gab es umfassende Änderungen in dem Unternehmen. In Folge dessen wurden mitunter zahlreiche Mitarbeiter entlassen. Und als wenn das nicht schon genug wäre, versetzte Publisher EA Neil Young, der quasi als Schirmherr von Wing Commander galt, auf einen anderen Posten.

In den kommenden Monaten stellte Origin jedoch einen Großteil seiner vorher entlassenen Entwickler wieder ein, um an Privateer Online zu arbeiten. Für das Spiel hatte man gleich mehrere Varianten ausgetüftelt. Eine davon kam sogar komplett ohne Weltraumkämpfe aus, also quasi wie ein futuristisches Ultima Online oder ähnlich dem frühen Star Wars Galaxies.

Im Jahr 2000 überarbeitete Origin sein Geschäftsmodell und wollte fortan nur noch Onlinespiele entwickeln. Da dementsprechend Mitarbeiter und Gelder für diese Projekte benötigt wurden, nahm man das Team von Privateer Online auseinander und brach die Entwicklung erneut ab. Die genauen Gründe sind bis heute unbekannt. Vielleicht fehlte den kreativen Köpfe nach dem Flop des Kinofilms auch das Vertrauen in die Marke.

Eine Beschreibung von Privateer Online zum Zeitpunkt des Entwicklungsstopps gibt es aber dennoch. Demnach entsprachen die Grundelemente des Spiels ungefähr denen der 3D-Engine von Ultima Ascension. Für Werbezwecke angefertigte Artworks zeigten derweil mehrere Raumjäger aus der Ära von Wing Commander Prophecy. Die vom Spieler erwerbbaren Schiffe waren als modulare 3D-Modelle aufgebaut – verschiedene Waffen oder Antriebe konnten also das Aussehen verändern.

Wing Commander Online

Ein von Feng Zhu gezeichneter Kilrathi-Jäger.
  • Entwickler: Origin Systems
  • Release: Entwicklung abgebrochen
  • Systeme: Windows
  • Erweiterungen: keine

Ein weiteres Projekt neben Privateer Online war Wing Commander Online. Bezüglich diesem sind aber weitaus weniger Informationen vorhanden. Nach mehren Fehlstarts begann Origin 1998 mit der Entwicklung des Titels. Wann genau die Arbeiten dann wieder eingestellt wurden, ist allerdings nicht bekannt.

Die einzigen Materialien, die von Wing Commander Online existieren, sind mehrere Konzeptzeichnungen des Künstlers Feng Zhu, der diese für Origin erstellen sollte. Eine davon seht Ihr neben diesen Zeilen, der Rest lässt sich hier betrachten.

Wing Commander Arena

  • Entwickler: Electronic Arts Canada
  • Release: 2007
  • Systeme: Xbox 360 (Arcade)
  • Erweiterungen: keine?

Zehn Jahre nach der Veröffentlichung von Prophecy gab es Anfang diesen Jahres durchaus eine kleine Überraschung. Electronic Arts kündigte im Februar die Entwicklung von Wing Commander Arena an, einem Arcadespiel für die Xbox 360. Mehr Infos dazu erfahrt Ihr um Punkt 15.00 Uhr in einem ausführlichen Interview.

Was fehlt?

Neben den Spielen, der Serie und dem Kinofilm gibt es es auch noch einige Bücher (ebenfalls in Deutsch), die sich an dem Wing Commander-Universum versuchten. Nach dem Erfolg von Heart of the Tiger brachte man sogar ein Sammelkartenspiel auf den Markt und passend zum Film waren einige Spielzeuge, beispielsweise Actionfiguren, im Handel erhältlich.

Ein besonderes Schmankerl haben wir aber noch zum Schluss für Euch: Wing Commander Saga. Die „Total Conversion“ basiert auf der mittlerweile frei zugänglichen Engine von FreeSpace 2 und zeigt Euch neue Einblicke in die Zeit zwischen Wing Commander 2 und 3. Damit dürft Ihr also wieder gegen die Kilrahti antreten. Einen spielbaren Prolog kann man bereits von der offiziellen Website herunterladen. Für ein privates Objekt zeigt sich die Qualität schon jetzt recht beeindruckend und professionell. Jeder Wing Commander-Fan sollte das gute Stück mindestens einmal angespielt haben.

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