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Asus ROG Strix Go 2.4 Gaming: Test - Neutrale Kräfte für PC, Switch und alles sonst

Kabellos ein Könner, am Kabel dann HD.

Eurogamer.de - Empfehlenswert Badge
Universell einsetzbar und mit kraftvollem, natürlich klingendem Sound gesegnet. Nicht ganz die Referenz, aber ziemlich weit vorn.

Der erste Eindruck ist wichtig. Das erste Mal ein neues Gerät in die Hand zu nehmen. Letztens bestellte ich eines dieser China-Noise-Cancelling Headsets für 40 Euro und es fühlt sich gut an. Es ist haptisch für das Geld top, stabil, wertig und es sitzt gut. Nicht viel schlechter auf den ersten Blick als das neue Asus ROG Strix Go 2.4 Gaming, - welches der Fairness halber mit höchster Wahrscheinlichkeit auch in China gebaut wird -, nur mit dem Unterschied, dass dieses knapp unter 200 Euro kostet, mal eben das Fünffache. Im Laden liegen beide vor mir, das eine hat sogar das aktive NC-Feature und kostet ein Fünftel? Bitte her damit. Aber wie es immer so ist, die wirklichen Qualitäten zeigen sich dann im echten Leben und deshalb liegt das China-Ding jetzt ... irgendwo hier nehme ich an, keine Ahnung - während mich das Asus auf Reisen begleitet.

Natürlich kein fairer Vergleich, weder für das Billig-Headset noch für das neue Asus. Ich erzähle das auch hauptsächlich, weil ich beide fast gleichzeitig bekam, sie sich äußerlich erst einmal sehr ähneln, aber so verschiedene innere Werte haben, dass sie von unterschiedlichen Planeten kommen könnten. Natürlich konkurriert das Asus eher zum Beispiel mit dem SteelSeries Arctis Pro Wireless, denn wie bei diesem ist universelle Nutzbarkeit eines der wichtigsten Features. Die wird mittels eines Funk-Dongles erreicht. Diesen winzigen USB-C-Adapter könnt ihr an ein Handy, die Switch oder per mitgelieferten Adapter an den PC oder eine Konsole anschließen. Und das funktioniert. Was es jedoch nicht hat und was das SteelSeries noch ein wenig universeller macht, ist Bluetooth. Schade. Aber dazu gleich noch mehr.

Erst einmal nimmt man natürlich das Gerät in die Hand und man kann jetzt schon ein wenig erstaunt sein, dass dieses Billig-Produkt so nah an die hochwertige haptische Qualität dieses Asus-Konkurrenten herankommt. Damit will ich das Asus nicht schlechtmachen, aber es lässt einen schon ein wenig an der Preislage wertiger Haptik zweifeln. Ganz offensichtlich lässt sich zumindest diese recht preiswert erreichen. So oder so, das Go 2.4 Gaming ruht halb gefaltet, wie es aktuell üblich ist, in einer kompakten Hartschale. In dieser gibt es eine extra Aussparung für den lebenswichtigen USB-C-Dongle, während der Standard-USB-Adapter und das Ansteck-Mikro in einer Innentasche Platz finden. Dazu kommt dann noch ein Textil-Klinken-Kabel für alle Fälle, in denen der Akku mal nicht geladen werden kann. Ein solides Zubehör-Paket also, alles, was man erst mal braucht.

Aufgeräumt. Gut, dass der kleine Dongle einen eigenen Platz hat, denn wenn der weg ist, wird es schwierig.

Das Set selbst gibt sich sehr dezent. Kein RGB-Blinken, keine zu großen Extravaganzen neben kleinen Logos links und rechts. Ansonsten mattes Schwarz, das auch in der Business-Klasse nicht weiter auffällt. Die samtige Oberfläche macht mir ein wenig Sorgen, es fühlt sich an wie die Art von Plastik, die sich gern mal nach zehn Jahren in klebrigen Schlamm auflöst. Zugegeben, aktuell sehr angenehm, fast warm, ein haptisch wohl gewähltes Material. Aber später ... Ach was soll es, seien wir realistisch: Wie viele Headsets hat man wirklich zehn Jahre? Also einfach im Hier und Jetzt genießen. Die Scharniere und Gelenke machen einen hochwertigen Eindruck und quietschen auch unter Qualen nicht. Das Bügel spart sich komplexe Konstruktionen wie sie das SteelSeries bietet: Ihr habt eine Einrast-Einstellung für den Sitz und die Hörer ruhen mittels Kunstlederpolsterung auf eurem Haupt. So klassisch und erprobt wie es nur wird. Daran gibt es nichts auszusetzen.

Der Sitz ist dabei ebenfalls vorbildlich. Mit 290 Gramm ist das Go 2.4 Gaming recht leicht und auch wenn ich bei den sehr weichen Kunstleder-Polstern erst Sorgen hatte, dass mir vielleicht die Ohren nach einer halben Stunde absterben, war genau das Gegenteil der Fall. Selbst nach fünf Stunden Non-Stop-Listening setzte ich die Hörer nur ab, weil die Zugfahrt vorbei war und nicht, weil das Set wirklich unbequem wurde. Im Sommer, wenn dann mal die Klimaanlage wieder nicht läuft, dann könnte das anders aussehen, aber das ist dann ein Problem, das alle diese Produkte dieser Art teilen und das Go 2.4 Gaming, ehrlich gesagt, dann etwas weniger als so manches andere. Also ja, vom Tragekomfort habe ich nicht das Geringste auszusetzen und nur Gutes zu berichten. Dazu kommt, dass es eine ausgezeichnete passive Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen mitbringt, besser als die meisten geschlossenen Kopfhörer ohne aktive Unterdrückung, die ich kenne. Sicher, es ist jetzt kein Bose NC, aber es nimmt die Schärfe der Fluggeräusche oder eliminiert das Surren eines nicht ganz so leisen PCs.

Etwas umständlich: Am PC wird der Dongle, sofern ihr keinen USB-C-Steckplatz habt, per Adapter verbunden.

Kommen wir zur universellen Konnektivität und diese ist dank dies Funk-Dongles definitiv gegeben. Einstecken und läuft. Sogar ohne Treiber am PC, wobei das Doppel aus Adapter und Dongle schon ein wenig wie gewollt, aber noch nicht ganz fertig aussieht, rein optisch betrachtet. Dank dem Klinkenkabel steckt das Set schnell an einem Konsolen-Controller, in die Switch kann der Dongle direkt eingesteckt werden und es läuft. Ich hatte keinen Test an verschiedenen Geräten, bei denen sich das Go 2.4 Gaming verweigert hätte.

Und doch kam ich vor allem beim Handy nicht über den Dongle hinweg. Sicher, ich kenne bisher keinen Kopfhörer, der gleichzeitig APT-X-HD plus eine solche Wireless-Dongle-Komponente bietet, aber auf jeden Fall immer den kleinen Stecker benutzen zu müssen, macht mir mobil sorgen. USB-Anschlüsse sind intern nicht die robusteste Angelegenheit. Es kann schon mal passieren, wenn man zum Beispiel mit einem Ladekabel hängenbleibt, dass der Anschluss einen Knacks abbekommt. Mit dem Dongle ist es dann so, als wäre immer ein solcher Störfaktor angeschlossen. Von dem Umstand, dass ihr bei der Nutzung das Gerät nicht laden könnt, mal ganz abgesehen.

Einstecken, läuft. Kann man nicht von allen kabellosen Headsets bei der Switch behaupten. Hier schon.

Vor allem bei der Switch kann das ein echtes Problem sein. Bei Civ 6 musste ich mich alle halbe Stunde zwischen mehr Strom und mehr Klang entscheiden. Aber beim Handy schließlich blieb dann einmal der Dongle beim Herausziehen in der Jacke an ein paar Papieren hängen, und zwar so, dass er nicht einfach abging, sondern leicht kantete. Seitdem wackelt jedes Kabel in meinem 800-Euro-Handy ein wenig. Also, es ist eine universelle Lösung, sie funktioniert von der Funkübertragung her tadellos, aber sie ersetzt nicht den Komfort eben keinen Dongle zu brauchen und stattdessen auch noch eine gute Bluetooth-Version an Bord des Sets zu haben. Diese beiden Dinge in einem Gerät vereint, wäre dann das Best-of-both-worlds-Szenario.

Der Nachteil ist natürlich, dass man sich zwischen Aufladen und Hören schon entscheiden muss.

Zurück zu dem, was das Go 2.4 Gaming kann, wenn sich sein Empfänger nicht gerade verhakt. Nachdem ich gerade sagte, dass die Haptik tadellos sei, muss ich das ein klein wenig einschränken. Die Tasten am Set sind halbwegs durchdacht. Ihr habt eine Lautstärkewippe, mit der ihr auch das Mikro ein- und ausschaltet. Die eine andere Taste pausiert nicht nur die Musik, sondern kann auch für Track-Sprünge genutzt werden. Praktisch. Der Power-Schalter ist ein klar definierter Schieberegler und keine von den Tasten, bei denen man raten muss, ob der Funkbetrieb jetzt läuft oder nicht. Und all diese Dinge, so funktional einwandfrei sie auch sind, sie fühlen sich nach dem eingangs erwähnten Billig-China-Gerät an. Wobei ... Jetzt, nachdem ich es doch wiederfand, dessen Mikroschalter-Tasten haben sogar haptisch einen Vorsprung gegenüber dem Go 2.4 Gaming. Solche Sachen ärgern mich. Das ganze Produkt fühlt sich hochwertig an und dann sind die Tasten so okay aber auch nicht mehr. Man muss jetzt ja nicht gleich High-End-Overkill betreiben, wie es die teuren Touch-Flächen von Headsets tun, die das Doppelte kosten. Aber einfach ein wenig mehr Liebe hier, das macht einen großen Unterschied.

Auf zu den technischen Werten: 40 mm Neodymium Treiber mit 32 Mobile-tauglichen Ohm bieten per Kabel unglaublichen 10-40k Hz und über Funk immer noch stolze 20-20k Hz als Range. Per Kabel können damit Hi-Res-Audio-Qualitäten geboten werden, zumindest theoretisch. Der Funk-Treiber ist nicht Hi-Res-zertifiziert, womit er also gegenüber Apt-X-HD abfällt, das 24/48-tauglich wäre. Ich vermisse dieses Feature wirklich, aber dann wieder ist das hier immer noch ein Gaming-Headset, also gut. Die Treiber selbst kann ich euch leider nicht zeigen, die Muschel wird von einer Mischung aus Kleber, Stecker und Schrauben zusammengehalten. Gründlich, ohne Frage, aber wie ich eines Tages die Polster oder den Akku wechseln kann, ist mir noch nicht ganz klar. Einschicken, nehme ich an. Apropos Akku: Der hält. Lange. Die 30 Stunden könnten bei sehr schonender Nutzung im Wireless-Betrieb realistisch sein, für 20 bis 25 würde ich mich verbürgen. Für ein leichtes Funk-System ist das eine stattliche Zahl, zumal im Notfall ja immer der Kabelbetrieb weiter möglich ist.

So viel zum Plastik, auf zum Klang. Da es ein Gaming-Headset ist, muss es vor allem hier glänzen und, angeschlossen über den USB-Dongle, also kabellos, überrascht es gleich erst einmal. Ich habe, auch ausgehend von der Werbung auf der Asus-Seite, einen dicken Bass-Boost erwartet. Dieser bleibt aus, der Kopfhörer klingt überraschend neutral, zumindest für ein Headset in dieser Sparte. Ich versuchte mich zunächst am aktuellen Call of Duty und das ROG Strix Go 2.4 Gaming zeigt ausgezeichnet die Feinheiten und den Aufwand des Sounddesigns, ohne diese Feinheiten mit brutalen Bässen zu erschlagen. Das soll nicht heißen, dass es keinen Wumms gäbe, der ist definitiv da, aber eben nur dort, wo er auch sein sollte. Dann ist die Soundstage und Ortbarkeit von Geräuschen im Stereo-Betrieb erstaunlich gut, auch ohne irgendeine 7.1-Emulation. Wiederum, wer mehr Bühne haben will, muss sich hier nach wie vor an offene Sets halten, aber unter den geschlossenen Hörern kann dieser hier in der oberen Liga mithalten.

Wenn alles versagt, per Kabel geht immer.

Das gilt, zumindest im gewissen Rahmen, auch für Auflösung und Brillanz. Wer einfach mal die Weite des Westens in Red Dead 2 erkundet und wirklich zuhört, wird feststellen, wie viel Liebe nicht nur in der Optik steckt. Vogelgezwitscher lässt sich klar vernehmen und von anderen Umgebungslauten trennen, Distanzen werden abgebildet und ich bilde mir sogar ein, dass Wind eine Rolle bei der Reichweite von Geräuschen hat. Keine Ahnung, ich hatte den Eindruck, wenn ich mich einer Stadt näherte, hörte ich an machen Tagen früher das geschäftige Treiben als an anderen und schob das auf den Wind. So oder so, ein Set, dass all das gut abbilden kann, macht viel richtig. Das zeigte sich auch, wenn auch etwas anders, bei Valfaris. Bei einem schlechten Schallwandler kann der Heavy-Soundtrack zu leicht im Hintergrund verwaschen, während die Effekte künstlich dominieren. Das ROG Strix Go 2.4 Gaming zeigt jedoch, dass es auch anders geht und bietet dem Gemetzel eine fein austarierte Balance zwischen den Elementen. Ein fantastisches Spiel, das ich danach nie wieder mit auch nur mittelmäßigem Sound hören möchte.

Wie steht es mit Film und Musik im kabellosen Einsatz? Nach zwanzig Minuten mit dem Endgame der Avengers und ihrer letzten Schlacht ist es erstaunlich, wie viele verschiedene Geräusche es gibt, wenn etwas mit Wucht auf etwas anderes trifft. Das helle Klirren des Hammers auf Metall, das dumpfe Bassrollen, wenn einer mit Schwung zu Boden geht, erneut glänzt das Asus mit einer präziseren Balance der Bandbreite von Höhen bis in die Tiefen, als es einem Gaming-Headset eigentlich zusteht. Lediglich die Center-Ausrichtung bei der Sprachverständlichkeit könnte besser sein, aber es ist gut genug, dass es dem Filmspaß keinen Abbruch tut.

Etwas mehr Liebe bitte: So eins schönes Gerät und dann so haptisch primitive Tasten und Schalter.

Auch als musikalischer Allrounder ohne besondere Vorlieben taugt das Strix Go 2.4 Gaming in allen Lebenslagen. Loreena McKennitt flüstert Dantes Prayer mit dem ätherischen Schweben dieses Stückes, während die komplexe Instrumentierung vieler ihrer Stücke immer klar aufgelöst wird. Sicher, ein Amiron Wireless klingt hier noch einmal ganz anders, aber das bleibt bei 600 Euro, nutzt APTX-HD und spielt in einer anderen Liga. Aber dahin muss man sich schon orientieren, um einen großen Gewinn zu erzielen. Dreht ihr dann Daft Punks Live 2007 auf, dann zeigt sich, dass Bässe kein Thema sind, wenn der Künstler sie einplante und hier zeigt sich lediglich, dass es ohne Kabel gern auch noch etwas lauter sein dürfte. Selbst wenn es ungesund ist, bei solchen Alben will ich meinen Ohren ein wenig was antun und da riegelt das Strix Go 2.4 Gaming ein wenig zu früh ab.

Das Problem gibt es natürlich nicht, wenn ihr es mit dem Kabel verbindet, dann ist das Maximum das, was auch immer der Verstärker oder das Handy dem 32-Ohm-Abnehmer liefern können. Wie immer kommt es hier auch darauf an, dass die Quelle stimmt, aber ich blieb mal bodenständig, packte steckte es an einen Logitech GSX 1000 und wow ... Es kommt häufiger vor, dass diese Art von Set nur kabellos glänzt, also wenn der DSP-Chip seine Arbeit tut. Aber hier lebt das Strix Go 2.4 Gaming praktisch noch mal auf. Die Eigenschaften der gesunden Balance aller Frequenzen bleibt perfekt erhalten und es zeigt sich eine klare Brillanz, die ich bei einem Gaming-Headset für fast schon verschwenderisch halte. Dank Amazons neuem Ultra-HD-Sound ließ ich es mal mit Dan Terminus krachen, wie auch Bruce Springsteens Western Stars die zerbrechliche Seite des Lebens zeigen durften. In keiner Disziplin enttäuschte das Strix Go 2.4 Gaming. Ohne Kabel würde ich das ebenfalls ausgezeichnete SteelSeries Pro Wireless auf einem Level sehen, vielleicht mit einem Nicken in Richtung des Pro Wireless, aber mit Kabel gewinnt das Asus ganz klar. Selbst neben einem Klassiker wie beyerdynamics DT 770 muss es sich in keiner Weise verstecken, auch wenn es nicht ganz so bewusst auf Studio-Neutralität setzt wie dessen Pro-Variante. Klanglich gibt sich das Strix Go 2.4 Gaming wahrlich keine Blöße.

Dazu kommt, dass es, im Gegensatz zu dem DT 770 beispielsweise, ja auch noch ein Mikrofon hat. Zwei sogar, ein internes und ein Ansteck-Mikro. Das interne ist im Set versteckt und tut brav, was es soll. Ihr - oder vielmehr eure Gegenseite - bekommt solide Sprachverständlichkeit ohne große Brillanz, aber vor allem bekommt sie in den meisten Fällen auch nur euch zu hören. Asus nennt es KI-gestütztes Noise Cancelling, das Umgebungsgeräusche wie Tastaturklackern, Verkehrsrauschen und Ähnliches filtert und im Großen und Ganzen klappt das schon bei dem internen Mikro gut genug.

Noch besser wird es dann mit dem angesteckten Mikro, bei dem noch einmal deutlich effektiver Geräusche gefiltert werden. Es funktioniert nicht ganz so gut wie in der Werbung, bei dem ein geschäftiges Großraumbüro akustisch komplett weggeblendet wird, aber es ist nicht so weit davon entfernt. Der Trick ist wohl eine große, sich erweiternde Datenbank an möglichen Störgeräuschen, die erkannt und entsprechend gefiltert werden. Klingt komplex, was weiß ich, wie es genau funktioniert, aber das Ergebnis kann sich auf jeden Fall hören lassen. Tastenklackern zum Beispiel, sicher ein sehr gut bekanntes Nebengeräusch, kann das Asus wirklich fast vollständig eliminieren. Der Klang der Stimme selbst ist ebenfalls gut, wenn auch ohne jetzt durch Brillanz zu glänzen. Vielleicht wird da auch was mitgefiltert, aber auf jeden Fall seid ihr sehr gut verständlich und das ist ja das Wichtigste. Und dann ist da noch die akustische Ansage, ob das Mikro an oder aus ist ... Sie ist fast sexuell. "Microphone on" haucht eine künstliche weibliche Stimme, als würden gleich unzüchtige Dinge passieren und "Microphone off" enttäuscht, als wären diese Dinge ohne Vorwarnung auf nächste Woche verschoben. Es ist, vorsichtig gesagt, etwas verstörend.

Alles auf einen Blick: Die Software am PC ist aufgeräumt und bietet viele Optionen.

Die Software am PC ist durchaus leistungsfähig, es ist die ROG-Armoury-Sammel-Software für alle ASUS-Geräte. Leider gibt sich diese immer noch ein wenig zickig, startete häufiger nicht zusammen mit Windows, selbst wenn wirklich keine anderen Peripheriehersteller-Sachen installiert waren. Wenn die dann aber läuft, bietet sie euch viele Optionen. Laustärke sowieso, ein Equalizer mit ein paar Presets, Reverb, Bass Boost und andere DSP-Spielereien gibt es zuhauf. Wem der Grundsound nicht ganz gefällt, der kann hier noch eine Menge nachholen und als Profil speichern. Leider nicht direkt im Headset, sodass all das nur am PC funktioniert und auch nur, wenn die Software läuft.

Das wichtigste Gaming-Feature - oder auch für Film - dürfte die 7.1-Emulation sein und ein Test-Feld, das die einzelnen virtuellen Lautsprecher erklingen lässt, zeigt sehr eindrucksvoll, dass das alles immer noch nicht so richtig gut funktioniert. Auf Front- und Side-Speaker lasse ich nichts kommen, die sind klar differenzierbar, aber die Rears sind nicht groß anders als die Sides. Vor allem macht der Effekt nicht den Verlust in der allgemeinen Klangqualität wett, den ich deutlich wahrnehme. Es ist als Feature da, so mancher spielt gern damit herum und solange ihr keine Wunder erwartet, tut es, was es soll. Aber von echtem 7.1-Klang über so eine Lösung sind wir immer noch weit weg.


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Vom etwas enttäuschenden Auspacken, das die völlig verfehlten Vergleiche zu China-Billig-Teilen mit sich brachte, bis zu den haptisch nicht gerade ansprechenden Tasten und Reglern hatte das Asus ROG Strix Go 2.4 Gaming nicht unbedingt den besten Start und lag erst mal etwas ungeliebt herum. Dann jedoch war es scheinbar umso enthusiastischer, seine Qualitäten unter Beweis zu stellen und davon gibt es wahrlich nicht zu wenige. Klarer, natürlicher Sound mit Kraft, mehr davon noch einmal mit einem Kabel. Es ist nicht die Referenz für geschlossene Sets, aber es konkurriert mit den Besten auf dem Markt, selbst mit denen, die ein wenig über seiner Preisklasse von etwa ca. 190 Euro liegen. Da diese Konkurrenz sich wirklich hören lassen kann, ist das keine Kleinigkeit.

Dazu habt ihr eine ziemlich universelle Kompatibilität dank des Wireless-Dongles. Das ist für Handys nicht perfekt aufgrund der Form, hier ist es schade, dass auf eine Bluetooth-Option verzichtet wurde. Aber für alle anderen Anwendungen gibt es nichts auszusetzen. Nehmt noch ausgefeilte Mikrofon-Technologie dazu und einen bequemen Sitz über viele Stunden hinweg, dann habt ihr einen Gaming-Kopfhörer, der seinen Preis mehr als wert ist.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Martin Woger

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Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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