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Duke Nukem Forever

Hail to the King, Baby!

Damn!

Nie hat man das richtige Getränk für die richtige Beerdigung im Haus. Eigentlich war für heute Abend ein leichter Weißwein eingeplant, aber den Abgesang des Duke kann ich so nicht begehen. Das würde er mir übel nehmen. Er würde sich dafür rächen. Denn ich bin ganz sicher, dass er nicht tot ist.

Hier meine Theorie, was vor zwei Tagen bei 3D Realms los war. Der Duke überwachte persönlich und wie jeden Tag seit 13 Jahren die Fertigstellung des besten Ego-Shooters, den es jemals gegeben hat, gibt und geben wird. Aber dann ging er raus, um Bier zu kaufen. Das war der Moment, auf den Jack Bauer lauerte, seit er hörte, dass nur er noch das Projekt stoppen kann. Mit Jacks üblicher Grazie – also der eines tollwütigen Rottweilers – trat er die Tür ein und spendierte dem Team eine Runde russisch Gulasch.

Dann klaute er die Millionen im Safe, mit denen man noch eine ganze Quadrologie von Duke-Games fertigstellen hätte können. Aber Jack wollte es haben, um Terroristen zu foltern. Als wäre das wichtiger, als Schweinealiens platzen zu lassen. Als der Duke zurück kam, war alles vorbei. Ein Blick in die Runde, ein gegrummeltes „Time to kick ass!“. Er lädt die Pistole durch, entsichert den Shrink-Ray und zieht aus, um sich wiederzuholen, was uns Gamern rechtmäßig zusteht. Und so beginnt die Geschichte von Duke Nukem Forever, aka „The Duke vs. The Jack: Nuke´em L.A.“.

'I'm the king of the world, baby!

Oder auch nicht. Wir müssen uns für den Moment damit abfinden, dass es den coolsten aller Machos der Spielegeschichte für erste erwischt hat. Im unglücklichen 13. Entwicklungsjahr war das Geld dann doch mal alle, die Party vorbei und eigentlich hatten die Jungs bei 3D Realms doch den besten Job auf dem Planeten. Vielleicht mit Ausnahme des Typen, der das Great Barrier Reef bewacht.

Wilde Pressemeldungen. Unsinnige Trailer. Nichts, was man hätte zeigen können oder wollen. Orgien und Ekstase im Hauptquartier. Zumindest stellt man sich das so vor, schließlich kamen und gingen in der Zeit, in der bei 3D Realms nicht mal ein Game rauskam, ganze Spieleserien.

Ehrlich, alles was das Label der Firma trug, ist die Arbeit anderer Leute Hände: Max Payne von Remedy oder Prey von Human Head oder Arush Entertainment. Diese Truppe steht ganz gut für alles, was dem Duke in den letzten Jahren so widerfuhr. Es ist ja nicht, dass kein Spiel mit dem Mega-Macho auf dem Cover das Licht des Tages erblickte. Auch wenn es gnädiger gewesen wäre, wenn manche dieser Games nie den Ruf verschandelt hätten. Wie mutierte, hässliche Krokodile krabbelten sie aus der Kloake der Spiele-Zunft direkt auf Handhelds, und sorgten dort für Schrecken unter allen, die die guten alten Zeiten im Hinterkopf hatten, während sie Duke Nukem Mobile zockten.

'I go where I please and I please where I go.'

Zur Ehrenrettung muss man anmerken, dass diese Titel teilweise gar nicht mal übel waren. Ihr einziger echter Fehler bestand halt darin, dass sie nicht Duke Nukem Forever waren. Mit Manhattan Projekt hatte ich zum Beispiel viel Spaß und zockte es fröhlich ballernd sogar zwei Mal durch. Aus der Seitenperspektive mit 3D-Spielereien fühlte man sich ja auch wieder fast in die MS-Dos-Ära versetzt, als ich Duke Nukum – kein Tippfehler – auf einer Public Domain Diskette fand. Die an einer Zeitschrift dran klebte. Damn, bin ich alt.

Aber latte, denn das war mal ein Spiel, das die sonst so debil-überlegen grinsende Amiga-Fraktion uns traurigen MS-Doslern nicht wegnehmen konnte. Der Duke gehörte 1991 ganz uns und uns allein. In wahrhaft popeliger 2D-Glorie scrollte er sich durch die nahe Zukunft – 1997, um genau zu sein – und blastete Professor Proton in kleine Stücke. Alles noch ohne Sonnenbrille, harte Sprüche und Blut. Der Vergleich zu Mega Man passt gut und auch Teil 2, einfallsreich Duke Nukem 2 betitelt, änderte nichts. Erst mit Doom wurde alles anders.

Doom machte Gewalt und 3D erfolgreich. Humor war der Schlacht gegen die Hölle auf Mars aber fremd. Der Duke sparte keine Sekunde mit all dem und machte Duke Nukem 3D zwar nicht zum wichtigsten Shooter der frühen Tage, aber zum denkwürdigsten. Nicht nur, dass wir Aliens platttreten durften – was wir auch taten, vor allem nachdem wir sie mit dem Shrink-Ray bearbeiteten und den Duke damit auf den Index beförderten –, es gab dazu noch jede Menge Stripperinnen und damit einhergehen BOOBIES!!

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Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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