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Forza + LEGO und alles ist AWESOME! – Nicht nur diese beiden sollten sich finden.

Lieber den richtigen Partner finden, statt Lizenzen selbst zu verhauen.

Die Überlegung ist eigentlich ganz einfach: LEGO ist ein Mega-Franchise, das ganz tief im Big Business für Plastiksteinchen drinsteckt. Hauptsächlich wenigstens, denn sie haben zwar auch ihren Schwung an mehr oder weniger eigenentwickelten Games - hauptsächlich von uns ignorierte Ninjago-Titel - und natürlich die Blaupausen-Sammel-Hüpfer von TT-Games. Wenn man in Dänemark wollte, dann hätte man mit Leichtigkeit ein Studio finden können, das schon mal ein Rennspiel entwickelt hat, dazu das LEGO-Branding drauf, ein paar Grafikmodelle, irgendwie wird schon ein Lizenz-Titel rausfallen.

Das ist ungefähr das Prozedere, wie Lizenzspiele seit den 80ern funktionieren. Eine Seite hat einen großen Namen, und entweder will sie es selbst versoften und sucht sich jemanden, der das hoffentlich kann, oder ein Studio denkt, dass es die Lizenzkosten mit gutem Packungsdesign reinbekommt, da für die Entwicklung eines guten Spiels danach eh kein Geld mehr da ist. Ausnahmen haben diese Regel immer wieder bestätigt, aber in der breiten Masse lief das so ab, sogar weit in das aktuelle Marvel-Universum rein. In dem es übrigens immer noch kein Spiel gibt, das nicht a) das eine Sony-exklusive Spiel (Spider Man) oder b) ein Mobile-Game oder c) ein LEGO-Spiel oder d) Schrott wäre. Wenn man bedenkt, dass die Filme seit dem ersten Iron Man mindestens unterhaltsam waren, ist das eine sehr schwache Bilanz.

LEGO vs. Forza hätte nicht besser laufen können.

Schaut man sich besagte Schrott-Titel an, Iron Man 2008, Thor 2011, Deadpool 2013, um ein paar herauszupicken, wurden alle von B-Studios entwickelt und brachten allen Beteiligten ein paar Dollar und Marvel-Games einen schlechten Ruf ein. In jedem dieser Jahre gab es ein gutes Action-Spiel, das zumindest im Ansatz nicht völlig fern dessen ist, was man mit einem der Marvel-Helden tun könnte und zwar indem man genau das macht, was Forza mit Lego anstellt. 90 Prozent der Grundlage des originalen Spiels blieben erhalten. Die Forza-Fahrphysik, die gesamten Punkte- und Progressions-Mechaniken, alles, was der weitere Kern des eigentlichen Spiel ist. Schließlich: Never change a running system und Forza Horizon ist das vielleicht beste Arcade-Rennspiel, das derzeit für Geld zu haben ist.

Ein bisschen Liebe gehört natürlich auch dazu, zum Beispiel das Cockpit eine F-40, so wie man es als LEGO-Männchen sehen würde.

Das Re-Skinning ist dann der nächste Schritt. Viele Objekte lassen sich einfach durch einen LEGO-Look austauschen, da sie eh im Spiel vorhanden sind. Bäume, Zäune, Pfosten, man kann bei vielen Kleinigkeiten gut damit durchkommen einfach den Look zu verändern. Für das Mehr an LEGO-Immersion gibt es dann eine Reihe von Objekten, die sich wie LEGO-Steine verhalten, indem die Modelle zerfallen und die Steine herumfliegen. Einige größere Objekte wie ein Piratenschiff, ein Flugzeug, auffällige Dinge mit vielen Details müssen dann richtig entworfen werden, damit sie den LEGO-Look einfangen. Das ist schon aufwändig und erfordert ein wenig Liebe und Hingabe - und zumindest etwas Budget. Aber dann ist die Welt transformiert und nicht nur, dass sie wie eine LEGO-Wunderwelt wirkt, sie verhält sich mit ihrer fantastischen Rennphysik dem Spieler gegenüber wie ein Forza. Ihr habt also nicht nur hübsch, sondern auch spaßig. Besagte, von Grund auf entwickelte Marvel-Lizenz-Titel waren keines der beiden.

Muh. Die Kühe hüpfen sogar wie ihre 'realen' LEGO-Vorbilder umher.

Die letzte Stufe sind Feinheiten: Ihr schaltet mit einem neuen - aber im Hintergrund nicht grundlegend anders funktionierenden - Herausforderungsbrett neue Legeosteine frei. Habt ihr genug, gibt es ein neues Haus oder Auto, alles aus LEGO natürlich. Wiederum, nichts davon unterscheidet sich grundlegend, aber durch das intelligente Branding des Originals fühlt es sich mehr nach LEGO als nach Forza an.

Große Anlagen wie der Stunt-Parcours stehen komplett als LEGO-Konstrukt in einer Hybrid-Welt aus Forza- und LEGO-Elementen.

Während das hier am Ende mehr das intelligente Add-on-Konzept ist, das es eben auch sein soll, ließe sich zum Beispiel leicht - relativ gesehen - ein ganzes Spiel nach diesem Muster transformieren. Wie gesagt, 2008 enttäuschte das erste Iron-Man-Game alle, die auch nur vage einen Hauch der Qualität des Films erwarteten. Bereits 2006 erschien mit Just Cause ein Open-World-Spiel, dessen Stärke unter anderen darin bestand hohe Sichtweiten zu haben, diese relativ schnell und fliegend zu durchqueren und jede Menge Explosionen zu veranstalten. Eine gute Grundlage, sollte man meinen.

Das nur als ein denkbares Beispiel einer vertanen Chance für ein Groß-Franchise sich eines kompetenten Entwicklers mit idealer Vorlage zu bedienen - Iron Man 2 2010 war noch größerer Murks, während der Film absurde Summen einspielte. Das Konzept, das Forza und LEGO hier so brillant umsetzt, lässt sich sicher nicht auf alles anwenden und nicht jede Versoftung eines Nicht-Videospiel-Inhalts war immer schlecht. Aber wenn die Wahl heißt, ein schrottiges Franchise-Produkt schnell zusammenzukloppen und die lange, lange Liste unsagbarer Lizenz-Unfälle zu erweitern oder stattdessen zu gucken, an welches gute Spiel man sich sinnvoll dranhängen kann, dann scheint diese Variante gar nicht so uninteressant.

LEGO und Forza Horizon 4 führen jedenfalls praktisch ideal vor, wie das geht und wenn ihr dieses brillante Rennspiel habt - Test zu Forza Horizon 4 siehe hier -, dann holt euch dieses spaßige Add-on für noch mehr Aracde-Renn-Spaß, in dem alles AWESOME ist.

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