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Forza Motorsport im Test - Fühlt sich prima an, sieht toll aus, aber hat auch Schwächen

Wenigstens kein Cringe.

Exzellentes Fahrgefühl, viel Inhalt und audiovisuell ein tolles Erlebnis, lediglich bei der Abwechslung gibt es Schwächen.

Entwickler Turn 10 hat sich lange Zeit gelassen für das neue Forza Motorsport, in der Zwischenzeit erschienen gleich zwei neue Ableger von Forza Horizon. Je länger die Wartezeit, desto mehr steigen auch die Erwartungen, aber kann der neueste Teil diesen auch gerecht werden? Zumindest ist es kein Cringe-Fest wie die Story von Horizon!

Zuerst einmal begrüßt euch das neue Forza Motorsport mit einer kleinen Einführung. Absolviert ein paar kurze Rennmomente, um ein Gefühl für das Spiel zu bekommen, entscheidet euch für unterstützende Features und wählt den Grafikmodus, der euch am ehesten zusagt: Volle Qualität mit Raytracing, Performance oder Performance RT. Ich spielte hauptsächlich mit Letzterem, ist er doch eine gute Balance aus Performance und modernerer Technologie.

Eine Frage der Technik

Und die Technologien, die in Forza Motorsport stecken, lernt ihr auf jeden Fall zu schätzen. Es ist visuell nicht der mega große Sprung gegenüber dem Vorgänger, aber das Raytracing hinterlässt definitiv seine Spuren. Es verleiht Forza Motorsport einen mehr realistischen und weniger Videospiel-artigen Look, das gilt zugleich für das Beleuchtungsmodell in seiner Gesamtheit.

Das Fahrgefühl stimmt definitiv.

Obendrein verwöhnt Forza Motorsport eure Ohren. Das merkt ihr besonders, wenn ihr Kopfhörer tragt, aber auch mit einem vernünftigen Lautsprecher-Setup. Die Wagen klingen absolut fantastisch, ihr hört jede Kleinigkeit vom Motor bis hin zum Auspuff und es ist ein echtes Hörvergnügen. Turn 10 hat hier wirklich herausragende Arbeit geleistet.

Im Hintergrund werkelt zudem noch ein neues Physik-System, das seine Aufgabe ebenfalls mit Bravour erfüllt. Jedes einzelne Fahrzeug, das ich fuhr, fühlte sich auf seine Art gut auf der Strecke an. Es gibt definitiv Unterschiede untereinander, zugleich habt ihr ein besseres Gefühl für die individuellen Eigenheiten der Vehikel, die Nuancen, die sie voneinander abheben, und eure Verbindung zum Asphalt unter euch. Und das gilt schon für den normalen Controller, mit dem ich spielte. Mit dem Lenkrad konnte ich es leider nicht ausprobieren.

Das bietet euch Forza Motorsport

Die Technik stimmt schon mal, aber was ist mit dem Inhalt? Im Fokus des Geschehens steht der Karrieremodus, der auf den Namen Builders Cup hört. Hier absolviert ihr verschiedene Arten von Events, bei denen wiederum unterschiedliche Fahrzeuge in den Vordergrund rücken, bis hin zu rasend schnellen Supercars. Bis ihr diese fahren könnt, müsst ihr erst einmal etwas Zeit damit verbringen, denn direkt zu Beginn sind die Events der höchsten Stufen noch gesperrt.

Ihr könnt eure Wagen tunen.

So arbeitet ihr euch nach und nach voran, ganz gemächlich auf dem Weg zu immer schnelleren Fahrzeugen. Und Autos gibt es hier definitiv genug. Mehr als 500 Vehikel sind zum Launch mit dabei und da findet definitiv jeder etwas Passendes für sich. Viele davon kennt ihr aus früheren Spielen, aber das soll an dieser Stelle kein Kritikpunkt sein. Die Auswahl ist enorm und bietet eine Menge Vielfalt. Ihr sammelt zudem explizit Erfahrungspunkte für einzelne Autos, wenn ihr viel Zeit mit ihnen verbringt. Ebenso schaltet ihr zusätzliche Teile dafür frei und könnt so mit größerer Erfahrung auch die Performance verbessern. Behaltet nur immer schön die Balance im Blick.

Wenn ihr nicht warten könnt, gibt es auch noch das freie Spiel abseits der Karriere, da könnt ihr euch mit jedem beliebigen Fahrzeug auf eine gewünschte Strecke stürzen, Regeln festlegen und so weiter. Einfach ein bisschen Spaß haben, wenn euch der Sinn danach steht. Das Herzstück ist und bleibt aber die Karriere.

Schwächen in puncto Vielfalt

Wenig Inhalte hat Forza Motorsport also nicht zu bieten, aber in puncto Vielfalt müsst ihr Abstriche machen. Die Karriere liefert ohne Frage ein zufriedenstellendes Erlebnis mit ihren Rennen und Turnieren, letztlich fehlt allerdings so etwas wie das i-Tüpfelchen. Ein Gran Turismo 7 hat hier seine Menüs im Café oder auch die Musik-Rally, die ein wenig Abwechslung in den normalen Rennalltag bringen. Dieser leicht verspielte Aspekt fehlt hier.

Die Auswahl der Strecken könnte noch etwas abwechslungsreicher sein.

Wie gesagt, es gibt eine Menge Rennen und das alles wirkt auch wie eine Art Plattform, die nach dem Start noch erweitert wird. Ob kostenlos oder kostenpflichtig, das werden wir sehen. Weiterhin hat sich Turn 10 zum Beispiel darum bemüht, echte Rennwochenenden nachzubilden, indem ihr vor einem Rennen ein Training absolviert. Was anfangs ganz okay ist, um Strecken kennenzulernen, aber irgendwann kennt ihr die in- und auswendig und es wirkt nur noch ermüdend und eher nervig. Zum Glück lassen sie sich überspringen, aber dafür müsst ihr sie erst einmal laden.

Was die Streckenauswahl anbelangt, bietet Forza Motorsport zum Launch 20 Kurse. Das ist definitiv eine gute Zahl, aber hier mangelt es ebenfalls etwas an Vielfalt. Eine Reihe von Strecken fahren sich etwas zu ähnlich für meinen Geschmack. Die Nordschleife kommt leider erst 2024, andere bekannte Kurse wie Yas Marina, Prag, Rio, Monza oder Long Beach glänzen ebenfalls mit Abwesenheit. Wir wissen, dass es DLCs geben wird, die neue Strecken bringen (siehe Nordschleife), doch der aktuelle Stand der Dinge ist nun mal das, was wir hier haben.

Forza Multiplayer

Ein paar Multiplayer-Rennen konnte ich ebenfalls spielen und es wird klar, dass sich Turn 10 mithilfe der Fahrerwertungen darum bemüht, für saubere Rennveranstaltungen zu sorgen. Was natürlich nur eine Seite Medaille ist. Letztlich hängt viel davon ab, mit wem ihr spielt und wie eure Gegner sich verhalten. Zumindest in den Rennen, die ich spielte, waren alle auf vernünftiges Fahren bedacht, aber das war ja auch noch ein eher kleinerer Kreis. Erwartet nicht, dass es zum Launch überall so gut läuft, zumal sich die Fahrerbewertungen ja erst noch einpendeln müssen.

Forza Motorsport - Fazit

Ja, Forza Motorsport fühlt sich gut an, sieht gut aus und bietet eine Menge Content. Leider hakt es hier und da in Sachen Abwechslung, was letztlich dem Spaß auf der Strecke keinen Abbruch tut. Für mich fehlt hier insgesamt noch das Sahnehäubchen, das alles wirklich abrundet. So bleibt erst einmal der Eindruck, dass ihr hiermit zwar schon eine bereits sehr gute Launch-Version erhaltet, die aber ihr komplettes Potenzial erst irgendwann entfaltet, wenn alle DLCs und weitere Inhalte erschienen sind. Wer sich daran nicht stört, wird mit Forza Motorsport sehr viel Freude haben. Und hey, auf Cringe wie in Forza Horizon oder The Crew Motorfest stoßt ihr hier nicht, was schon mal einen Pluspunkt darstellt. Wenn ihr gerade keine Lust auf Fun-Racer habt, ist Forza Motorsport die perfekte Alternative dazu.

Forza Motorsport
PROCONTRA
  • Audiovisuell ein hervorragendes Erlebnis
  • Sehr viele Fahrzeuge zum Launch
  • Umfangreiche Karriere
  • Exzellentes Fahrgefühl
  • Gut funktionierender Multiplayer
  • Kein Cringe
  • Wenig Abwechslung bei den Renn-Events
  • Manche Strecken fühlen sich zu ähnlich an

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