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Hearthstone: Der Schwarzfels - Test

Mutter, der Mann mit den Karten ist da.

Eurogamer.de - Empfehlenswert Badge
Unterhaltsamer Solo-Spaß für ein paar Stunden mit Langzeitnutzen für PvP-Kämpfe, jedoch ohne hohen Wiederspielwert für das Abenteuer selbst.

Nach dem ersten Hearthstone-Abenteuer „Naxxramas" und dem Add-on „Goblins vs. Gnomes" ist laut Blizzards abwechselndem Zeitplan als Nächstes wieder ein Abenteuer an der Reihe. Dafür hat sich das Entwicklerteam diesmal die Geschichte rund um den Kampf um den Schwarzfels ausgesucht. Wer die Hintergrundgeschichte nicht bereits aus Warcraft oder WoW kennt, bekommt es in Hearthstone am Rande mit: Nefarian, Herrscher über die Schwarzfelsspitze und des schwarzen Drachenschwarms, versucht, den Spieler als Schachfigur einzuspannen, um dem Elementarlord Ragnaros die Kontrolle über den unteren Teil des Berges, den geschmolzenen Kern, zu entreißen. Allerdings verpasst man ohne Hintergrundkenntnisse auch einige lustige Anspielungen und Namensgebungen. Im Endeffekt spielt das jedoch keine allzu große Rolle, da die Geschichte in Hearthstone ohnehin eher eine untergeordnete Rolle einnimmt.

Viel wichtiger sind die neuen Karten, die es im Schwarzfels zu holen gibt. Dafür müssen die 17 Bosse des Schwarzfels' sowie die neuen Klassenherausforderungen im Kampf gegen die Computer-KI bezwungen werden. Wie schon beim ersten Abenteuer kommt man nicht sofort an alle Karten. Der Schwarzfels ist in fünf Flügel mit jeweils drei oder vier Bosskämpfen unterteilt, die alle einem Schlachtzug, einem Dungeon oder einer Unterzone des Schwarzfels' entsprechen. Selbige werden nacheinander Woche für Woche freigeschaltet. Auch wenn man das komplette Paket gebucht hat, kann man den Schwarzfels frühestens fünf Wochen nach Start der Erweiterung abschließen.

Insgesamt warten 31 brandneue Karten - 13 neutrale (davon fünf legendär) plus 18 klassenspezifische - auf ihre neuen Besitzer.

Für die Bosskämpfe hat sich das Team wieder einiges einfallen lassen. Jeder Gegner kommt mit einer eigenen Heldenfähigkeit daher, die zu seiner Geschichte oder Herkunft passt. So nutzt beispielsweise „Coren Düsterbräu" im „Grimmigen Säufer" die Fähigkeit „Schlägerei", mit der er von jedem Deck einen zufälligen Diener aufs Brett zwingt, und „Imperator Thaurissan" zieht mit seiner guten „Moira Bonzebart" als Dienerkarte in den Kampf, die den grimmigen Dunkeleisenzwerg daran hindert, seine 30-Schadenspunkte-Heldenfähigkeit zum Einsatz zu bringen. WoW-Spielern sollten die Namen und das Geschehen noch irgendwie aus dem Dungeon „Schwarzfelstiefen" bekannt vorkommen.

Die Bosskämpfe im Schwarzfels sind auf den beiden Schwierigkeitsstufen „Normal" und „Heroisch" verfügbar, wobei die heroische Stufe erst freigeschaltet wird, wenn ein Flügel komplett auf „Normal" durchgespielt ist. Gelegenheitsspieler oder Neueinsteiger mit Basiskarten sollten auf normalem Schwierigkeitsgrad keinen allzu großen Problemen begegnen. Ein kurzer Blick auf die Heldenfähigkeiten der jeweiligen Bosse ermöglicht es, sich eine geeignete Taktik zurechtzulegen und gegebenenfalls noch schnell das Deck anzupassen. Nimmt man sich die Zeit, ist man mit einem Flügel auf normaler Schwierigkeitsstufe in einer bis maximal zwei Stunden durch.

Geübte Spieler und Dauerzocker, die ihr Deck mit legendären Karten vollgespickt haben, werden sich mit einem Flügel auf normaler Stufe kaum länger als eine halbe bis Dreiviertelstunde aufhalten. Im Anschluss wartet direkt der heroische Modus, bei dem man recht schnell feststellt, dass die Heldenfähigkeiten und Decks der Bosse von ganz anderem Kaliber sind. So verschärft sich beispielsweise Coren Düsterbräus „Schlägerei" so weit, dass er jede Runde zwei Karten aus seinem eigenen Deck und nur eine Karte aus dem Deck des Spielers auf das Brett zwingt. Hört sich gar nicht so tragisch an, allerdings scheint sein Deck nur noch aus Sechs-Manakristall-Dienern oder Höherem zu bestehen. Wer sein Deck nicht bis obenhin mit legendären Karten aufgefüllt hat, wird an solchen Problemen etwas länger knobeln, bis er sich eine funktionierende Taktik zusammengeschustert hat. Für das Besiegen der einzelnen Bosse auf heroischem Schwierigkeitsgrad gibt es übrigens keine neuen Karten als Belohnung. Einzig der neue besondere „Nefarian-Kartenrücken" wartet auf alle Kartenkünstler, die es schaffen, alle 17 heroischen Bosse des Schwarzfels' zu besiegen.

Was auf normaler Stufe noch ein Spaziergang war, endet auf der heroischen schnell mal im totalen Desaster - ohne Anpassen des Decks und einer geeigneten Strategie ist kaum Land zu sehen.

Neben den Bosskämpfen im Schwarzfels gehören auch neue Klassenherausforderungen zum Paket. Für jede Klasse wartet eine neue. Jeweils zwei Herausforderungen werden freigeschaltet, sobald ein Schwarzfelsflügel auf normalem Schwierigkeitsgrad erfolgreich bestritten wurde. Wie üblich tritt man in den Herausforderungen mit dem jeweiligen Helden und einem besonderen, für die Klasse zurechtgeschnittenen Deck gegen einen Gegner des Schwarzfels' an. Die Kämpfe gestalten sich recht leicht - sie sind mitunter sogar einfacher als die normalen Kämpfe im Schwarzfels - und werfen bei Erfolg eine neue Klassenkarte in zweifacher Ausfertigung ab.

Obwohl die Kämpfe durchaus Spaß machen und in erster Linie dazu gedacht sind, die neuen Klassenkarten unters Volk zu bringen, geht das Ganze mangels einer heroischen Schwierigkeitsstufe doch irgendwie zu leicht und zu schnell. Eine Klassenherausforderung zu verlieren oder dafür länger als fünf Minuten zu spielen, ist so gut wie unmöglich. Zudem beläuft sich der Wiederspielwert der Klassenherausforderungen auf nahezu null, wenn man die Karten erst einmal hat. Vielleicht spielt man die eine oder andere Herausforderung noch einmal, weil sie besonders gut gefiel, das war es dann allerdings auch.

Bei der Magierherausforderung gibt es für den Spieler beispielsweise nur Portalkarten, die beim Ausspielen zufällige und in der Regel recht hochwertige Karten herbei teleportieren, mit denen eine Niederlage nahezu unmöglich ist.

Für knapp 22 Euro für die komplette Erweiterung oder sechs Euro respektive 700 Gold für einzelne Flügel bietet das Einzelspielerabenteuer je nach Spieltalent rund fünf bis zehn Stunden Unterhaltung. Die Bosskämpfe stellen Anfänger und Gelegenheitsspieler vor keine unlösbaren Aufgaben und Profis dürfen ihr Können und ihr Deck im heroischen Modus auf die Probe stellen. Nebenbei gibt es als Extra neue Klassenherausforderungen und ein neues Spielbrett mit lustigen Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben, während man auf den Zug des Gegners wartet.

Wie zu erwarten war, fällt der Wiederspielwert des Schwarzfels' ähnlich gering wie der des ersten Abenteuers aus, wenn man erst einmal alle neuen Karten sein Eigen nennt. Letztere sorgen allerdings für den wesentlich wichtigeren Langzeitnutzen, den man aus der Erweiterung zieht. Einige der neuen Karten sind nur in bestimmten Situationen oder gar nicht zu gebrauchen. Allerdings gibt es auch ein paar sehr nützliche Karten, bei denen es sicherlich nicht mehr lange dauert, bis findige Spieler komplett neue Strategien und Tricks damit austüfteln. Wer mit der Spitze mithalten oder sich alle Kartenoptionen freihalten will, kommt um den Schwarzfels kaum herum.

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Markus Hensel Avatar
Markus Hensel: Seit 2011 bei Eurogamer.de dabei. Zockt alles aus dem Hause Blizzard, insbesondere D3, Overwatch, Starcraft 2 und WoW-Raids (auch nach 10 Jahren noch). Hört Rock und Metal, hat einen Drachen-Fetisch, kann mit Fußball nichts anfangen, ist stolzer Besitzer eines Monstergrills und mag Kuchen und Kekse (viel zu sehr).

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Hearthstone: Heroes of Warcraft

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