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Hey, das Tomb Raider Reboot ist 10 Jahre alt! Könnt ihr das auch so wenig glauben wie ich?

Happy Birthday, du hattest keine Chance und hast sie trotzdem genutzt.

Alarm! Ich werde alt. Wie ich das weiß? Nun, mir kommt es vor, als wäre es gestern gewesen, dass wir auf der E3 2011 das erste Mal Bilder von einem Tomb-Raider-Reboot sahen. Einem filmreifen Action-Adventure, dass doch tatsächlich hübscher war, als alle Abenteuer, die Nathan Drake bis dahin auf der PlayStation erlebt hatte. Im März 2013 kam es raus und sah dann tatsächlich auch so gut aus wie versprochen.

Macht bis heute zehn Jahre – das ist in etwa der gleiche Abstand, der zwischen dem ersten Tomb Raider und dem Erscheinen des Nintendo NES in Europa lag. Kein kleiner Zeitraum, der für mich nun so flüchtig erscheint, dass ich zweimal prüfen musste, ob ich mich nicht verguckt hatte. Aber nein, es stimmt. Happy, Birthday jedenfalls, auch wenn uns keine besonders herzliches oder dauerhaftes Verhältnis vergönnt war! Du hast dich gut gehalten, wie ich nach einem neuerlichen kurzen Anspielen wieder feststellen durfte, wirkst noch immer so fotogen wie einst, auch wenn du dich nur allzu gern im Dreck suhlst.

Sowohl der erste Teil dieser Trilogie als auch Rise of the Tomb Raider zwei Jahre später waren technisch wie spielerinsch beschlagene Titel, die wenig dem Zufall überließen. Aber sie schauten auch ein wenig zu sehr auf das, was gerade angesagt war und haben vermutlich deshalb nie denselben Kultstatus erreicht wie das Original. Das dürfte auch auch der Grund dafür sein, dass wir uns nun bald an die nächste Inkarnation der Archäologin gewöhnen dürfen. Crystal Dynamics arbeitet mit Geld von Amazon jedenfalls daran.

Und warum auch nicht? Ich bin einer von denen, für die die Neufassung von Lara Croft einfach nicht das war, was ich mir davon gewünscht oder erhofft hatte. Ich habe schon letztes Jahr nach der Übernahme Crystal Dynamics durch Embracer geschrieben, dass ich mir wünschen würde, dass Tomb Raider zurück zu seinen Wurzeln geht: Weniger Action, mehr Erkundung im Ungewissen und Herumstochern im Dunkeln. Tomb Raider war nie ein Spiel, das sich mit seiner Action wohlfühlte und für mich war immer klar, dass sie eher aus dem Spiel rausgeworfen als perfektioniert gehörte. Kontroverse Meinung, schon klar.

Warum nicht immer so? Der Fokus auf das damals stark im Trend liegende Survival-Thema hat dem Spiel nicht gut getan. Zumindest nach Meinung dieses alten Hundes.

Mir ist bewusst, dass die vermittelbare Realität irgendwo in der Mitte dazwischen liegt, da es nicht ganz unwichtig ist, dass sich auch eine Gefahr abseits der Umgebung im Spiel bemerkbar macht. Aber eine Lara, die sich ein wenig mehr auf ihren Kopf verlässt, mehr Blick für ihre Expedition hat, als für Waffen-Upgrades, hüfthohes Gras und brutalste Guerrilla-Taktiken … das wäre schon ein Spiel, für das ich einiges geben würde. Mal schauen, was wir bekommen, wenn Crystal Dynamics vermutlich im nächsten Jahr oder so das erste Mal zeigt, in welche Richtung es gehen wird. Ich freue mich darauf.

Insofern, noch einmal: Danke für die etwas hartherzigen und allzu finsteren, aber letztlich doch motivierenden Stunden, Tomb Raider 2013! Und nichts für Ungut! Und an alle, die es genauso wenig fassen können, dass das schon zehn Jahre her sein soll: Es wird Zeit, auf die Ernährung achtzugeben und mal wieder ein bisschen Sport zu machen. Schreibt mir dann, wie das so kommt.

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Tomb Raider (2013)

Video Game

Über den Autor
Alexander Bohn-Elias Avatar

Alexander Bohn-Elias

Stellv. Chefredakteur

Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.
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