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KarmaZoo: Im frisch angekündigten Koop-Platformer von Devolver müsst ihr unbedingt in eurer Bubble bleiben!

Couch-Chaos oder Online-Roguelike: Was darf’s denn sein?

PvP ist euch zu stressig? Ihr seid auch im Plattformer lieber kooperativ unterwegs? Dann ist KarmaZoo womöglich euer Ding. Das hat Devolver nämlich gerade für PC, PS5, Xbox Series sowie Switch angekündigt und einige Journalisten im Vorfeld bereits spielen lassen, weshalb ich eins schon sagen kann: Das könnte im Sommer dieses Jahres ein sehr launiger Zeitvertreib werden.

Für mich stand das entspannte Herumalbern jedenfalls im Vordergrund, als wir online zu zehnt über Hindernisse, durch Türen sowie Wände emporgesprungen sind, um den Ausgang zufallsgenerierter, immer anspruchsvoller werdender Level zu erreichen. Lustige Gesten sowie drollige Animationen, wenn die Pixelhelden tröten, krakeelen oder anderweitig prusten, lockern das mitunter knifflige Klettern und Springen auf.

Das Besondere ist die Tatsache, dass man nicht sterben kann, da man nach einem Fehler sofort wieder auftaucht und am Todesort so ganz nebenbei einen Grabstein hinterlässt, der den Anderen - merkt euch das! - als Plattform dient. Um nicht zu sterben, muss man sich allerdings in der Nähe von mindestens einem anderen Spieler befinden, denn jeder hat eine Blase um sich, die diesen dauerhaften Schutz nur bietet, solange man nicht allein umher trottet.

Immer in der Bubble bleiben: Nur wer sich in der Nähe eines anderen Tiers aufhält, ist vor einem dauerhaften Tod sicher.

Das sorgt ganz automatisch dafür, dass man nicht allzu egoistisch, sondern immer mit Blick auf die Mitstreiter agiert – was spätestens dort wichtig ist, wo das Vorankommen Teamwork erfordert. Im einfachsten Fall soll eine Tür geöffnet und von der anderen Seite weiter aufgehalten werden. Später müssen Fahrstühle oder Plattformen in Bewegung gesetzt werden sowie einiges mehr.

Tatsächlich macht dieses Austüfteln, was überhaupt zu tun ist, und wie man dafür zusammenarbeiten muss, den größten Reiz von KarmaZoo aus. Einen Sprachchat gibt’s ja nicht. Natürlich darf man sich mit Online-Freunden treffen, aber die eigentliche Idee der Entwickler ist es, sich quasi über Hände und Füße mit Fremden zu arrangieren.

Und so kommuniziert man zwar per Emojis, Gesten und das Tröten oder macht die benötigten Handlungen einfach vor. Doch wie verklickert man seiner Crew zum Beispiel, dass sie still am Platz stehen muss, um nicht alle paar Sekunden von einem todbringenden Laser verbrannt zu werden? Und was stellt man mit einem Kameraden an, der es partout nicht rafft?*

Hier müssen offenbar mehrere Lampen leuchten, wenn es weitergehen soll.

Mir hat dieses gemeinschaftliche Chaos beim kurzen Anspielen jedenfalls Spaß gemacht. Zumal man den Anderen jederzeit und einfach so dicke Herzen zuschießen kann. Das sind Punkte, die sie auch durch Erfolge erhalten und mit denen man eine Vielzahl an Charakteren freischaltet: einen Elefanten, eine Eule, eine Maus und viele mehr, die alle über eine spezielle Fähigkeit verfügen. Irgendwann war ich zum Beispiel als Maus unterwegs und konnte nur so eine Art Hamsterrad betreiben, das die Plattform zu einem wichtigen Schlüssel in Bewegung setzte.

Der Elefant nimmt hingegen Anlauf, um bröckelnde Mauern zu durchbrechen, eine Gießkanne lässt bestimmte Pflanzen wachsen und so weiter. Ich hoffe, dass man diese Fähigkeiten später noch häufiger einsetzen muss, denn in unseren frühen Levels kam das noch recht selten vor. Allerdings konnten wir auch von Beginn an gleich etliche Figuren frei-cheaten, die man normalerweise erst mit vielen gesammelten Herzen bezahlen kann – darunter besonders mächtige Wesen, die am Klettern und Springen gar nicht beteiligt sind, dafür aber Geheimgänge markieren und sogar die Zeit verlangsamen.

Vor jedem Level wählt die Gruppe eine Besonderheit, sodass anschließend schon mal alle als Walross unterwegs sind. Als solches können sie ihre Mitstreiter in große Höhen schieben. Die möglichen Besonderheiten erhält man dabei, indem man im vorherigen Level möglichst viele Früchte sammelt - erkunden lohnt sich also.

Oder sagt euch dieses Roguelike, bei dem ihr immer wieder von vorn startet, sobald die Gruppe das Zeitlimit eines Levels überschreitet oder doch mal sämtliche Leben verliert, gar nicht zu? Dann ist vielleicht die zweite, ganz andere Variante KarmaZoo zu spielen etwas für euch. Die ist nämlich eine ganze Ecke kompetitiver und dreht sich darum, als Erste oder Erster ins Ziel zu kommen, um nach einer Reihe solcher Herausforderungen die meisten Meisterschaftspunkte erhalten zu haben.

In diesen kurzen Herausforderungen muss man sich so viele Früchte wie möglich krallen, von denen immer wieder neue durchs Bild ziehen. Oder man soll auf Plattformen springen, sobald dort kleine Fackeln auftauchen, um diese anzuzünden. In einem anderen Modus geht es darum, als Eule ein paar Bildschirme weit nach unten zu fallen, ohne in eine Falle zu schweben – wie gesagt: während bis zu acht Konkurrenten stets genau das Gleiche versuchen.

Grundsätzlich sind die Aufgaben im Token-Modus banal. Oft geht es in verschiedenen Varianten darum, möglichst schnell das Ziel zu erreichen.

Weiterhin gibt es ein ebenso profanes wie lustiges Schere-Stein-Papier sowie eine spezielle Variante des Fackelmodus‘, falls nur zwei Spieler zocken: Die werden dann in einen winzigen Raum gequetscht, wo die Fackeln für eine absurd kurze Zeit auftauchen, um sofort wieder zu verschwinden. Ich glaube, ich habe eine einzige oder vielleicht zwei dieser vermaledeiten Feuerverweigerer entfacht bekommen.

Überhaupt existieren jeweils verschiedene Varianten aller Modi, was jeden Durchlauf einzigartig macht. Da sind dann mal alle als Spinnen unterwegs, die nicht wie die Eulen nach unten schweben, sondern sich schnurgerade abseilen, während aus den Wänden Pfeile angeflogen kommen.

Ach, und das Schönste: Dieses zweite Spiel ist nicht nur online, sondern auch auf dem gemeinsamen Fernseher spielbar. So kommt das Chaos sogar auf der Couch im Wohnzimmer an und man kann den Kolleginnen und Kollegen von der Konkurrenz gleich direkt erzählen, was man von ihnen hält, nachdem man sie großzügigerweise hat deutlich gewinnen lassen…

So wählt man übrigens, welche Levels gespielt werden: Alle ziehen so viele Token wie möglich auf ihre Lieblings-Modi.

*… Kicken. Man verweist ihn per demokratischem Dekret kurzerfuß aus dem Saal. Logisch!

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Benjamin Schmädig Avatar
Benjamin Schmädig: Für ihn ist WipEout 2097 der Grund, aus dem es Videospiele gibt – aber auch Indiesachen, Shooter sowie fast alles, das mit Weltraum zu tun hat. Sucht gute Storys, knackige Herausforderungen und freut sich, wenn die grauen Zellen nicht unterfordert werden.
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