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Lost Planet 2

Koop-Mania

Komplett neu sind gewaltige, tragbare Schilde, die gerade auf den höheren Schwierigkeitsgraden bei der Einnahme von Missionszielen behilflich sind. Ein Radar, das noch vor der Einnahme eines Datenpostens für Übersicht sorgt. Oder ein Heilgewehr, das eure Lebensenergie wieder nach oben bugsiert. Diese neuen Gimmicks unterstützen die Zusammenarbeit unter den Kämpfern. Nur gemeinsam könnt ihr die oft schwer gepanzerten Akriden ausmanövrieren und an ihre verwundbaren Stellen gelangen.

Wie schon beim Vorgänger könnt ihr ein Auto-Aiming hinzuschalten, dass zwar gegen die Akriden sehr hilfreich ist, bei menschlichen Gegnern aber Probleme bereitet. Die Zielhilfe visiert nämlich automatisch die Körpermitte an. Befindet sich ein Kontrahent hinter einer Deckung, landet ein Großteil der Salve in den Sandsäcken. Erfahrene Spieler sollten diese Funktion also besser ausschalten. Bei der Lebensenergie beschreitet Capcom seinen eigenen Weg. Werdet ihr getroffen, schrumpft euer Energiebalken. Auf Knopfdruck könnt ihr ihn gegen Thermal-Energie wieder aufladen. Da ihr diese wiederum nur durch das Erledigen von Gegnern und die Einnahme von Stationen bekommt, haben Camper schlechte Chancen. Aggressivität ist hier klar von Vorteil.

Aggressiv macht aber auch die künstliche Intelligenz. Zumindest in der Vorschauversion gab es auf beiden Seiten immer wieder heftige Aussetzer. Gegner, die nicht oder zu spät angreifen, KI-Partner, die doof in der Gegner herumstehen und keine Missionsziele einnehmen.

Die drei Gastcharaktere: Marcus Fenix, Dom und Wesker.

Im Alleingang macht die Kampagne deshalb nur halb so viel Spaß. Zum Glück könnt ihr die KI-Helfer auch komplett ausschalten. Der Schwierigkeitsgrad steigt dadurch aber enorm und gerade das Halten von mehreren Stationen wird zur Glückssache. Auch hier ist der Vergleich mit Left 4 Dead naheliegend. Im Notfall geht es auch ohne Freunde, das Spiel macht dabei aber deutlich weniger Spaß.

Interessant: Für Offline- und Multiplayer-Kampagne könnt ihr den gleichen Charakter verwenden. Die freigespielten Fähigkeiten und die Waffenauswahl werden zwar nur im VS-Modus verwendet, trotzdem sorgt dieser Kniff für eine verstärkte Identifikation mit eurer Spielfigur. Spielerisch bietet Capcom neben klassischen Elimination- und Team-Elimination-Modi noch die Data Post Battles. Vergleichbar mit dem Conquest-Modus von Battlefield, müsst ihr hier Stationen einzunehmen und halten.

Noch nicht einsatzbereit: Der Offline-Splitscreen aus Resident Evil 5.

Wirklich spannend wird das Ganze durch die neuen Fähigkeiten, zum Beispiel mehr Feuerkraft oder Lebensenergie, und natürlich durch die Kampfanzüge und stationären Geschütze. Ihr gewinnt Erfahrungspunkte, schaltet zusätzliche Gegenstände frei und kämpft euch im Ranking nach oben. Und auch der angekündigte Fox-Hunting-Modus, in dem ein bis zwei Spieler der restlichen Meute entkommen müssen, klingt spannend.

Mag sein, dass sich Lost Planet 2 Multiplayer-Schwergewichten wie Modern Warfare 2, Halo Reach oder Bad Company 2 in punkto Reichweite am Ende geschlagen geben muss. Spaß macht das fröhliche Gemetzel mit den stilbildenden Kampfanzügen aber trotzdem und wird dadurch die ca. zehn Stunden lange Kampagne sinnvoll ergänzen.

Hört ihr das Kratzen auch? Dieses angestrengte Stöhnen und die leisen „Need“-Rufe? Nicht wundern, das sind meine Koop-Kollegen, die mit den Hufen scharen. Schon nach der großartigen Demo mit Ultra, Daniel und Ernst waren wir davon überzeugt, dass Lost Planet 2 eine einmalige Spielerfahrung wird und die ausführliche Vorschauversion kann das nur bestätigen. Solospieler werden mit der etwas zerfahrenen Geschichte und der nur mittelmäßigen KI zwar nicht ganz so viel Spaß haben, doch für die ist Lost Planet 2 überhaupt nicht gedacht. Das Spiel lebt vom Zusammenspiel der Charaktere, der taktischen Vielfalt, den unglaublichen Möglichkeiten und den wirklich einmaligen Endgegner-Gefechten.

Etwas erstaunt war ich nur über die kleinen Mini-Abschnitte, die nach zwei bis drei Minuten schon wieder vorbei waren. Diese treten zwar nur am Anfang auf, trotzdem habe ich den Sinn noch nicht ganz verstanden, da sich das Gameplay auch auf dem höheren Schwierigkeitsgrad kaum ändert und man länger im Ladebildschirm als im Level unterwegs ist. Der Erzählfluss der Kampagne kommt hier praktisch zum Stillstand. Das Spiel verliert an dieser Stelle an Atmosphäre und besonders im Alleingang ist man schnell genervt. Wenn es Capcom aber gelingt die Schlagzahl der ersten drei Episoden zu halten, wird Lost Planet 2 zumindest zur absoluten KoOp-Referenz. Noch dazu mit einem gelungenen VS-Multiplayer. KoOp-Herz, was willst du mehr?

Lost Planet 2 erscheint am 18. Mai für Xbox 360, PC und PS3.

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