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Nintendo DSi XL

Kleines N ganz groß

Die Kamera findet sich nach wie vor auf der Rückseite und schießt immer noch ihre murkeligen Bilder, für die sich die meisten neueren Handys schämen würden. Aber nach wie vor besser als gar nichts und im Rahmen der Anforderungen ausreichend.

An der Benutzerführung der Kamera, wie überhaupt an der ganzen Software, hat sich denkbar wenig geändert. Die Menüs sind identisch, sodass ihr eurer Oma mit schwachen Augen eine Freude machen könnt, ohne die Schulung in der Benutzung des Nintendo von vorne starten zu müssen.

Vorinstalliert finden sich Kawashimas Gehirnjogger „Wortspiele“, der bekannte DSi-Browser und ein sechssprachiges Wörterbuch, das sogar Fotos von fremder Schrift mit schwankenden Erfolgen zu übersetzen versucht. Bei der Farbwahl des XL beweist Nintendo Mut zur … ich würde sagen Lücke, aber sicher bin ich mir nicht.

Schwarz und Weiß waren wohl passé, also setzt man auf ein nicht unangenehmes Weinrot – ich würde sagen, 06er Rosé auf Süd-Anjou – und einen Braunton, mit dem Microsofts Zune schon große Erfolge feiern durfte. Über Geschmack kann man stundenlang streiten, aber ganz persönlich spreche ich den Designern selbigen bei der Farbwahl dieses ansonsten ja in keiner Weise hässlichen Gerätes ab.

Zielgruppenbestimmung: Kinderhände am DSi, Erwachsenenpranken am XL.

Einen, teilweise ein wenig persönlichen, Designmangel hat man dann aber doch noch untergebracht. Die Knöpfe der vorigen DS sind perfekt für Kinder- und überhaupt kleinere Hände ausgelegt. Wer mit mächtigen Pranken durch das Leben wandert, litt ein wenig darunter. Anstatt aber alles ein wenig großzügiger zu gestalten, bleiben die kleinen DSi-Knöpfchen und auch das Steuerkreuz beim XL identisch erhalten.

Damit ändert sich wirklich so gut wie nichts an der Benutzung, da auch die Buttons ähnlich vom Rand entfernt positioniert wurden. Gut für alle, die bisher mit dem DS gut zurechtgekommen sind, schade für mich. Zum Trost legte Nintendo dem Paket noch einen größeren, mehr stiftartigen Stylus als Bonus dazu, der aber keinen Platz im Gehäuse findet. Dort steckt nämlich das bisher bekannte Stöckchen. Der neue Stylus in Verbindung mit dem größeren Screen stellt übrigens bei allem, wo es was zu Schreiben oder zu Malen gibt, einen echten Gewinn dar. Vieles klappt einfach ein wenig präziser und ist weniger fummelig.

Ist das jetzt genug, um Käufer in der Schicht der Bereits-DS-Besitzer zu finden? Schwierig. Ist der DS eure Lieblingsplattform, der ihr huldigt und die ihr liebt, dann ist der XL durchaus und trotz des recht stolzen Preises von fast 180 Euro mehr als nur einen Blick wert. Wie jedes gute Hardwareupgrade steigert er den Spielspaß bereits vertrauter Ware und es macht Laune, die alten Games nochmal in halbwegs neuem Licht zu erkunden.

Am meisten allerdings, wenn ihr den für den Betrieb unterwegs fast ein wenig zu unhandlichen XL in entspannten Positionen auf der Couch oder mit genug Handablagefläche nutzt. Dann stören weder die Ausmaße noch die 100 Gramm extra. Die Zielgruppe, die sowieso von den größeren Screens profitiert, sind ältere Menschen mit schwächeren Augen, der Rest kann sich entscheiden, ob er mehr auf Reisen ist oder doch eher Zuhause abhängt. DSi für die einen und XL für die anderen.

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