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Penny’s Big Breakaway im Test: Statt Sonic gibt’s jetzt quasi Penny Adventure

Sie zieht dem König die Lederhosen aus, Lederhosen aus…

Schwungvoller Plattformer mit einer einfallsreichen, wenn auch manchmal etwas umständlichen Spielmechanik, in dem es dafür viele Herausforderungen und einiges zu entdecken gibt.

Wenn ihr mich fragt, hatte Segas blauer Igel mit Sonic Mania den besten Auftritt seiner jüngeren Vergangenheit – schade deshalb, dass der dafür verantwortliche Christian Whitehead und sein Team keine weiteren Sonic-Spiele entwickeln. Oder ist das am Ende gar besser so? Vor kurzem hat die Truppe um Whitehead mit Penny’s Big Breakaway nämlich einen Plattformer veröffentlicht, der womöglich gar nicht zu Segas Vorstellung von stacheliger Unterhaltung gepasst hätte. Der rein spielerisch aber eine sehr gelungene Alternative dazu darstellt!

Macht aber nichts. Selbst wenn sie an einem Bewohner vorbeikommt, hinter dem ein riesiges „Gesucht!“-Poster mit ihrem Antlitz klebt, fragt der sich nur entspannt, wo er ihr Gesicht schon mal gesehen hat.

Es geht um ein Jo-Jo, genauer gesagt um Pennys Jo-Jo und noch genauer um dessen bissige Dreistigkeit. Als Penny damit ihren Imperator im Rahmen einer Talentshow mit akrobatischen Kunststücken beeindruckt, hat das eigensinnige Jo-Jo nämlich die wahnwitzige Idee, dem gelobten Herrscher die Hosen vom Leib zu reißen – ein Verbrechen, durch dass Penny zur meistgesuchten Person im ganzen Reiche wird.

Macht außerdem schon deshalb nichts, weil Penny mit ihrem Jo-Jo ausgesprochen flott durch etliche Levels flitzen kann, um den fiesesten aller fiesen Verfolgern zu entkommen: anhängliche Pinguine! Nun sind die nicht überall zugegen. Meist rennt, rollt und springt Penny ganz entspannt von einer Plattform zur nächsten. Aber manchmal brechen die Pinguin-Patrouillen plötzlich aus ihren Verstecken und machen auf sie Jagd.

Schön finde ich, dass sie die klebrigen Gesetzeshüter dann nicht kurzerhand vernichtet. Die tun ihr ja ohnehin nichts an, außer dass sie sich an ihr festkrallen. Und sobald das fünf von ihnen tun, heißt es „Zurück zum Checkpunkt!“ – weshalb Penny Bewegungen ausführen sollte, bei denen sie ihr Jo-Jo nutzt. Denn das ist den Pinguinen zu viel. Bei so viel kinetischer Energie lassen sie von ihr ab.

Penny's Big Breakaway im Test

So, und damit endlich zum Wichtigsten des Spiels; dreht sich im Grunde doch alles um diese Jo-Jo-Aktionen. Immerhin führt Penny praktisch jede Bewegung abseits des normalen Laufens mit dessen Hilfe aus. Gut, dass sie sich beim Doppelsprung auf das Spielzeug stellt… geschenkt. Das ist nur die Visualisierung einer gewöhnlichen Aktion. Auch dass sie es nach vorne schwingt, um Behälter aufzuschlagen, ist nicht gerade wegweisend.

Allerdings kann sie sich während dieses Nach-vorne-Schlagens auch an ihr Spielzeug heranziehen, um sich mit Schwung geradeaus zu schnipsen. Sie kann es außerdem in der Luft festmachen (magischer Alleskleber, nehme ich an), um es als Schaukel zu nutzen. Und sie kann sich wie auf einem Roller darauf fortbewegen, um zum Beispiel über Rampen große Höhen zu erreichen – was allerdings nur funktioniert, wenn sie zuvor durch das Schnipsen extra Schwung geholt hat. Und womöglich erreicht sie nach dem Roller-Sprung durch anschließendes Schaukeln noch ein weiteres Versteck.

Mit anderen Worten: Das Kombinieren der Jo-Jo-Fähigkeiten ist das A und O, wird mit einem coolen Flow und sogar Punkten für die Länge einer Kombo belohnt. Hinzu kommt nicht zuletzt, dass Penny besondere Hilfsmittel findet, zum Beispiel einen Propeller, mit dem sie sich in große Höhe schießt und dort auf sonst unerreichbare Plattformen schwebt. Mitunter stehen auch Palmen herum, die sie wie eine Feder aufziehen kann, um sich über weite Distanzen zu katapultieren.

Als Belohnung erhält man die erwähnten Münzen, mit denen man vor dem Beginn eines Levels kleine Hilfen kauft, die Penny etwa vor einem Absturz bewahren. Außerdem schaltet man kleine Bonuslevel mit besonders kniffligen Herausforderungen frei und hin und wieder findet Penny auch zusätzliche Lebenspunkte. Denn wären die alle verbraucht, muss sie nicht nur zum letzten Checkpunkt zurück, sondern verliert dabei auch sämtliche in diesem Level gesammelte Punkte.


Penny’s Big Breakaway ist sowohl auf PC als auch Switch, PS5 und Xbox Series X und S zum Preis und knapp 30 Euro erhältllich.

Dieses Benutzen des Jo-Jos und der Umgebung ist klasse, wenn man es einmal intus hat. Ein bisschen fühlt man sich als kleiner Akrobat, wenn man nach dem gelungenen Aneinanderreihen mehrerer Aktionen versteckte Münzen erreicht oder optionale Herausforderungen packt, die meist daraus bestehen, möglichst schnell vom Start ans Ziel zu gelangen.

Und das kann schon mal frustrierend sein. Auf vielen Plattformen gibt es nämlich keine Absperrung und gerade in den ersten Stunden ist es mir recht oft passiert, dass die Akrobatin wegen eines zu schnellen Schnipsens oder weil ich sie nicht rechtzeitig von ihrem „Roller“ habe springen lassen (das geht nämlich nur auf eine bestimmte Art), nach unten gefallen ist.

Es ist gar nicht so einfach, immer mit den richtigen Aktionen im Flow zu bleiben, und tatsächlich geht mir die Schere zwischen dezentem Frust und flottem Schwung ein wenig zu weit auf. Zumal die nicht immer vorteilhafte Kameraperspektive ihr Übriges tut. Frei drehen darf man den Blick ja nicht. Das und die sich bis zum Schluss sehr ähnlich sehenden Kulissen sind daher die größten Schwachstellen des Spiels.

Penny’s Big Breakaway im Test – Fazit

Als Neuling mag Penny nicht die Strahlkraft eines Sonic oder Mario haben. Als gewiefte Plattform-Akrobatin spielt sie aber locker in deren Liga mit! Denn obwohl sich in ihrem Abenteuer vieles gleicht und der ganz große Flow mitunter verlorengeht, so fühlt sich das Hantieren mit dem Jo-Jo klasse an und dient als Basis für viele coole Herausforderungen. Das Erkunden und Meistern der ebenso übersichtlichen wie mit Geheimnissen gespickten Levels macht Laune, ich mag die amüsanten Kommentare der Figuren, von denen sie bevölkert werden, und die gelegentliche Flucht vor den drolligen Pinguinen ist eine gelungene Alternative zum Zerstören fieser Monster. Würde Sonic in 3D doch nur mal eine so elegante Nummer hinlegen…

Penny's Big Breakaway
PROCONTRA
  • Einfallsreiches Springen und Fortbewegen
  • Übersichtliches Leveldesign trotz vieler Verstecke und optionaler Herausforderungen
  • Gelungenes Artdesign und sympathische Heldin
  • Knackige Bonuslevels und Zeit“rennen“ zum Freischalten
  • Häufiges Herunterfallen, da viele Plattformen keine Wände haben und manche schlecht einsehbar sind
  • Wenig Abwechslung im Aussehen der Umgebungen

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