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Plants vs. Zombies: Garden Warfare 2 zeigt, dass Teil eins kein One-Hit-Wonder war

Mehr von allem im kunterbunten Gartenkrieg.

2014 kam Plants vs. Zombies: Garden Warfare fast schon aus dem Nichts und war seit vielen Jahren das erste Multiplayer-Spiel, das mich wieder langfristig vor den Bildschirm zog. Über 400 Stunden investierte ich letztlich in den ersten Teil, der zwar kein allzu komplexes Gameplay bot und mehr auf unkomplizierten Spaß ausgelegt war. Mit seinem Fokus auf funktionierendes Teamplay aber sorgte er dennoch für viele unterhaltsame Stunden. Und dann gab es da ja noch die unzähligen freischaltbaren Elemente und regelmäßige Content-Updates mit zusätzlichen Inhalten, die einen für lange Zeit bei der Stange hielten.

Kann ein Nachfolger da überhaupt viel falsch machen? Zumindest in der Theorie nicht wirklich. In der Praxis gibt es in Garden Warfare 2 an vielen Ecken die eine oder andere Neuerung, im Kern kann ich aber jetzt schon sagen, dass Teil zwei auf den ersten Blick ebenso viel Spaß macht wie der Vorgänger. Für eine endgültige Einschätzung konnten wir aber mangels Mitspielern noch nicht genügend Multiplayer-Spiele absolvieren, daher folgt das finale Urteil erst in der kommenden Woche zum Verkaufsstart. Schließlich wollen wir auch sehen, ob die Server womöglich in die Knie gehen oder nicht und ob das Online-Spiel so gut läuft wie im Vorgänger. Der hatte jedenfalls einen ziemlich reibungslosen Launch.

Ihr könnt euch regelmäßig neue Herausforderungen abholen.

Die erste größere Veränderung wird euch direkt beim Start des Spiels auffallen. Die Entwickler verzichten auf ein traditionelles Hauptmenü und werfen euch direkt in eine Hub-Welt, die im Endeffekt quasi ein begehbares, interaktives Menü repräsentiert. Ihr habt hier zwei Basen, eine für die Pflanzen und eine für die Zombies, und legt somit einerseits fest, auf welcher Seite ihr spielen wollt. Das wird bei gestarteten Partien entsprechend berücksichtigt.

Hier könnt ihr euch an verschiedenen Ecken und Enden zum Beispiel eure Freischaltungen oder Statistiken anschauen. Oder ihr kauft neue Stickerpakete, um zusätzliche Charaktere, Accessoires oder Items freizuschalten - wie beim Vorgänger gibt es hier zum Start keine Mikrotransaktionen. Insgesamt finden sich im Spiel über 4.000 verschiedene Anpassungsobjekte und über 100 Charaktervarianten zum Freischalten. Bis ihr das alles gesammelt habt, wird einiges an Zeit vergehen.

Was ich von diesem Hub als Menüersatz halten soll, weiß ich noch nicht so recht. Einerseits ist es ja ganz nett und liebevoll gemacht, andererseits stellt sich die Frage: War das jetzt zwingend nötig? Immerhin sind die Wege zu den einzelnen „Menüpunkten" nicht allzu lang und ihr verplempert nicht wahnsinnig mehr Zeit beim Navigieren. Es sei denn, ihr erkundet die Umgebung zwischen den beiden Basen, denn dort könnt ihr nicht nur Zombies bekämpfen, sondern auch ein Minispiel mit Gegnerwellen starten, nach Schatztruhen suchen oder schlicht Charaktere und deren Fähigkeiten ausprobieren.

Diese Hub-Welt mit zwei Basen ersetzt das Hauptmenü.

Herzstück des Ganzen ist das Portal, das euch zu Multiplayer-Partien führt. Wählt den passenden Modus und betretet das Portal, worauf euch das Spiel in ein entsprechendes Match wirft. Übrigens könnt ihr diesmal auch Kämpfe gegen KI-Gegner absolvieren und dabei die Regeln dezent anpassen - sogar einige verrückte Optionen wie geringe Schwerkraft sind möglich. Während im Vorgänger im Modus „Gardens & Graveyards" stets die Pflanzen in der Verteidigerrolle waren, wechseln sich diesmal beide Seiten mit Angriffen ab. Der Modus „Turf Takeover" ist eine Mischung aus diesem und der neuen Herbal-Assault-Variante. Wie aus dem Vorgänger gewohnt, erobert ihr hier erst nach und nach mehrere Kontrollpunkte, wofür ihr jeweils nur einige Minuten Zeit habt. Um den Sieg davonzutragen, müsst ihr dann nur noch das letzte Ziel erfüllen - oder eben die Angreifer abwehren, je nachdem, auf welcher Seite ihr steht.

Alle acht Charakterklassen aus dem ersten Garden Warfare sind hier wieder mit von der Partie und das größtenteils unverändert. Das soll aber nicht heißen, dass ihr als Veteran automatisch alles dominiert, denn sechs neue Klassen mischen das Spielgeschehen ordentlich auf und sorgen dafür, dass ihr euch an neue Taktiken und Fähigkeiten gewöhnen müsst. Natürlich hilft euch Erfahrung mit dem Vorgänger weiter, aber die Neuzugänge bringen genügend Abwechslung und Frische aufs Schlachtfeld, sodass ihr nicht den Eindruck habt, alles schon zu kennen.

Sechs neue Charakterklassen also, macht pro Seite jeweils drei neue. Aufseiten der Pflanzen hätten wir da beispielsweise Zitron, der sich in Ballform schnell fortbewegen, einen nach vorne gerichteten Schutzschild aktivieren (ihr selbst könnt durch ihn hindurch feuern) und mit seinem EMPfirsich Zombies, aber vor allem Z-Mechs lähmen kann. Rosie übernimmt ein wenig die Support-Rolle, fängt mit ihrer Zeitfalle Zombies ein oder verwandelt sie kurzerhand in Ziegen, die euch aber nach wie vor angreifen können. Ebenso kann sie kurzzeitig unverwundbar werden, wenn es zu brenzlig wird. Major Mais ist etwas für offensive Spieler. Er verfügt über einen Luftangriff, kann einen Sprung in die Luft vollführen und mehrere Schüsse direkt unter sich abfeuern (gut, wenn ein Gegner direkt neben euch steht) oder mit dem Spelz-Schrot einen starken, konzentrierten Schuss abgeben.

Die Maps bieten jede Menge Abwechslung.

Die Zombies schicken unter anderem den kleinen Wicht ins Gefecht. Seine Schwerkraft-Granaten lassen Pflanzen kurzzeitig schweben und machen sie zu leichten Zielen, ebenso kann er wild um sich ballern und einen Z-Mech mit begrenzter Akkuleistung beschwören. Super Brainz repräsentiert quasi einen Zombie-Superhelden. Im Fernkampf ist er wenig nützlich, verfügt nur mit dem Super Ultra Ball über ein langsames Geschoss. Ansonsten teilt er mit den Fäusten aus, kann sich in einen Wirbelwind verwandeln und damit Pflanzen ansaugen sowie schädigen und zu guter Letzt einen heroischen Kick vollführen, entweder als Angriff oder als schnelle Fortbewegungsmethode in der Luft. Der letzte Neuzugang ist Käpt'n Totbart. Er kann eine große Kanone beschwören und damit Gegner aufs Korn nehmen oder sich in einem Fass verstecken, das ihn nicht nur vor Angriffen schützt, sondern sich ebenso als Explosivwaffe verwenden lässt. Sein Kumpel-Papagei ersetzt die Drohne des Ingenieurs aus dem Vorgänger (der bekommt dafür ein stationäres Geschütz), mit der er normale Schüsse abgeben oder Luftangriffe herbeirufen kann.

Die neuen Charaktere spielen sich bislang schön unterschiedlich und gliedern sich gut in das bekannte Aufgebot ein. Alle haben ihre Stärken und Schwächen, wodurch letztlich immer die Zusammenarbeit über den Sieg entscheidet. Um endgültig einschätzen zu können, ob sie aber vielleicht noch etwas Feinschliff in puncto Balancing benötigen, ist weitere Spielzeit auf den Servern nötig. Habt ihr den Vorgänger gespielt, könnt ihr übrigens eure Daten importieren und verdient euch so Freischaltungen für Garden Warfare 2 sowie Kartenpakete. Eine schöne Belohnung und Starthilfe für Spieler des ersten Teils. Eure gesammelten Münzen werden leider nicht übernommen, aber andererseits ist das auch irgendwo verständlich. Es wäre wohl ein zu großer Vorteil, wenn ich zum Beispiel meine mehr als eine Million Münzen übernehmen und mich zum Start mit dutzenden Stickerpaketen eindecken könnte.

Darüber hinaus hat Garden Warfare 2 weitere Neuerungen zu bieten, vor allem Singleplayer-Inhalte. Erwartet nun aber keine allzu große und dramatisch inszenierte Kampagne, ihr könnt vielmehr ein paar Missionen absolvieren, die euch einige zusätzliche Credits bescheren, aber vor allem für Einsteiger gedacht sind, um sich mit den Spielabläufen und Charakteren vertraut zu machen. Im Solo-Ops-Modus könnt ihr unterdessen auch alleine gegen Gegnerwellen spielen und zwischen den verschiedenen Charakteren, die ihr freigeschaltet habt, hin- und herwechseln. Garden Ops kehrt wieder zurück, darüber hinaus gibt es nun zusätzlich noch Graveyard Ops, wo ihr aufseiten der Zombies euren Grabstein gegen immer schwierigere Pflanzenwellen verteidigen müsst.

Wie im Vorgänger lassen sich die Charaktere auf vielfältige Art und Weise anpassen.

Zusätzlich zum Sammeln der zahlreichen Charaktervarianten und Anpassungsobjekte hat man noch regelmäßig neue Herausforderungen zu bieten. Stellt euch das ein bisschen so ähnlich vor wie die wechselnden Beutezüge in Destiny oder eben wie die Herausforderungen im Vorgänger. Nur dass sie diesmal nicht mehr direkt mit dem Fortschritt der einzelnen Charaktere verknüpft sind, da der Rangaufstieg jetzt über gesammelte Erfahrungspunkte läuft. Die Herausforderungen gibt es in drei Bereichen: Zombies, Pflanzen und Multiplayer. Die Aufgabenstellungen sind vielfältig und reichen von „Töte X Gegner mit einer speziellen Fähigkeit" bis hin zum erfolgreichen Abschließen einer spezifischen Zahl an Matches in einem festgelegten Spielmodus. Für die Erfüllung bekommt ihr wiederum Sterne, mit denen ihr Schatztruhen freischaltet oder die Hub-Welt ein wenig individuell gestalten könnt.

Kurz gesagt: Garden Warfare 2 bietet wieder viele Möglichkeiten, um euch langfristig zu beschäftigen. Weiterhin lassen sich beispielsweise private Matches austragen und auf Xbox One sowie PS4 könnt ihr im Splitscreen-Modus mit einem Freund antreten. Übrigens: EA hat bereits bestätigt, dass es wie beim Vorgänger wieder kostenlose Content-Updates nach dem Launch geben wird.

Auf den ersten Blick bietet Garden Warfare 2 genau das, was ich erwartet habe: Es baut auf dem bereits sehr guten Vorgänger auf und erweitert beziehungsweise verbessert ihn an den richtigen Stellen. Neue Charaktere, neue Maps, neue Modi und zahlreiche freischaltbare Dinge versprechen langfristige Unterhaltung. Für ein abschließendes Fazit sind aber einige weitere Tests mit mehr Mitspielern und vor allem unter vernünftigen Bedingungen (EA Access und Live-Server) nötig. Bislang sieht das aber alles sehr gut aus und wenn ihr einen nicht allzu komplizierten, aber dennoch auf gutes Teamwork ausgerichteten Multiplayer-Shooter sucht, werdet ihr auch mit Garden Warfare 2 wohl nicht viel falsch machen.

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