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Tales of Kenzera: Zau zeigt, dass 2024 ein gutes Jahr für Metroidvanias werden könnte

Mystisch.

2024 ist noch nicht so alt und es scheint, als könnte es ein gutes Jahr für Metroidvanias werden. Mit Prince of Persia: The Lost Crown hat das Jahr einen guten Start hingelegt und Tales of Kenzera: Zau hat das Potential, daran anzuknüpfen. Angekündigt wurde der Titel während der Game Awards im Dezember 2023, aber man hat den Eindruck, als hätte das Spiel nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die es verdient hätte. Zu Unrecht.

Im Kern geht es um die Geschichte von Zau, einem jungen Schamanen, der gerne seinen Vater aus der Dunkelheit zurückholen möchte. Dazu verhandelt er kurzerhand mit Kalunga, dem Gott des Todes, und begibt sich auf eine von den Mythen der Bantu-Kultur inspirierte Reise, bei der Kalunga euch zugleich als eine Art Mentor über die Schulter schaut. Dabei bemüht man sich auch, die Leiden und die Trauer des jungen Schamanen entsprechend zu vermitteln, was einerseits durch die Performance der Sprecher (auf Englisch) und die Dialoge an sich gelingt. Was aber nicht heißen soll, dass Tales of Kenzera schlechte Laune verbreitet oder eure Stimmung drückt. Ja, es versucht Emotionen in euch zu wecken, aber auch hier und da alles durch ein wenig Humor aufzulockern. Und das tut zwischendurch ganz gut.

Wer sich mit Metroidvanias auskennt, findet sich in Tales of Kenzera sofort zurecht. Einfache Sprünge, Doppelsprünge, Wandsprünge, Ausweichmanöver, Dashes, um Wasserfälle zu durchbrechen… all das wirkt vertraut und spielt sich hier nicht maßgeblich anders als in vergleichbaren Titeln. Auf jeden Fall fühlt es sich gut an, Zau ist agil unterwegs und ihr habt stets die volle Kontrolle über seine Aktionen, könnt (und müsst manchmal) schnell reagieren und euch an sich verändernde Begebenheiten anpassen.

Tales of Kenzera: Zau - Screenshots

Die Kraft von Sonne und Mond

Mithilfe zweier Masken seid ihr zudem in der Lage, auf die Kräfte von Sonne und Mond zurückzugreifen, könnt per Druck auf die linke Schultertaste eines Controllers nahtlos zwischen ihnen wechseln. Vereinfacht gesagt steht die Sonnenmaske mehr für den Nahkampf, die Mondmaske für den Fernkampf sowie für Magie. Zum Beispiel erlangt ihr nicht lange nach dem Start des Spiels die Fähigkeit, Wasser mit Schüssen kurzzeitig einzufrieren, womit ihr dann an bestimmten Stellen nach oben kommt und neue Bereiche erklimmt. Ihr wisst, wie das in Metroidvanias läuft. Mit einem neuen Skill gibt es immer irgendwo etwas Neues zu entdecken.

Beide Masken könnt ihr durch Upgrades verbessern, wodurch ihr neue Fähigkeiten und/oder weitere Attacken erlangt. Ob ihr davon eine bevorzugt oder es ein wenig ausbalanciert, das liegt alleine an euch. Anfangs fallen die Unterschiede noch nicht riesig aus, aber da ihr euch alle späteren Skills von Beginn an anschauen könnt, seht ihr zugleich, dass ihr euch damit wirklich auf eine Seite spezialisieren könnt, wenn ihr möchtet.

Auf jeden Fall solltet ihr in den Kämpfen gut aufpassen, denn gerade zu Beginn hält Zau nicht viele Treffer aus. Eure Agilität solltet ihr ausnutzen, springen, Dashes vollführen und Kombos auslösen. Spätere Feinde werden mit Sicherheit noch um einiges anspruchsvoller als die im anfänglichen Tutorial-Kapitel, das ich spielen konnte, ausreichend Flexibilität gibt euch Tales of Kenzera aber definitiv an die Hand.

Es ist alles da, was ihr erwartet. Und noch etwas mehr

Gut zu handhaben sind obendrein die Plattforming-Abschnitte. Wie gesagt, das war noch das Tutorial, da werden sicherlich noch härtere Nüsse kommen. Manche Bereiche erforderten jedoch bereits eine Kombination verschiedener Sprungarten und Dashes, in einem anderen Abschnitt geht es darum, im richtigen Moment aus dem Wasser zu springen, das euch mitreißt, um nicht von spitzen Felsen aufgespießt zu werden. Das ist das, was man so kennt und von Metroidvanias erwartet. Das Gleiche gilt für weitere kleine Herausforderungen, die euch mit Anhängern und dadurch mit Buffs für Zau belohnen.

Insofern hat Tales of Kenzera zumindest in Bezug auf Grundlagen all das, was dieses Genre ausmacht. Was ich schön fand und was hier hervorsticht, ist die Bantu-Mythologie und wie Zaus Entwicklung in den Spielfluss eingebunden wird. Ja, viel habe ich noch nicht gesehen, aber man merkt zum Beispiel, was für ein Heißsporn Zau zu Beginn ist, indem er trotz Warnung auf eine Brücke stürmt, die daraufhin natürlich zusammenbricht. Der Gott des Todes wirkt, indem er Zau zur Seite steht und ihm Dinge beibringt, fast wie eine Art Ersatzvater für ihn. Upgradepunkte erhaltet ihr nicht etwa einfach an einem bestimmten Punkt im Spiel, sondern indem ihr euch an einem Schrein eine Geschichte über einen anderen Schamanen anhört. So entsteht das Gefühl, dass sich der anfangs kindliche, hitzköpfige Zau im Laufe des Spiels noch weiterentwickeln, an seinen Herausforderungen wachsen wird.

Wie gesagt, das ist soweit alles schön und stimmig in den Spielablauf eingebunden. Kurz gesagt: Tales of Kenzera: Zau verspricht, ein weiteres gutes bis sehr gutes Metroidvania in diesem Jahr zu werden. Und es wird euch gerade mal 20 Euro kosten, wenn es erscheint. Wenn ihr Genre-Fan seid, behaltet das hier im Auge!

Ihr könnt Tales of Kenzera: Zau auf Steam, im Xbox Store sowie im PlayStation Store vorbestellen.

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