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Tabula Rasa

Gelungene Überraschung

Aber selbst ein Tabula Rasa ist keineswegs frei von Kritikpunkten. Aktuell gibt es etwa kein Auktionshaus, weswegen sämtlicher Handel nur über den dafür vorgesehenen Chat-Channel und persönliche Treffen abläuft. Das Crafting-System ist stellenweise recht unübersichtlich und unkomfortabel geraten. Im Abschnitt „Concordia-Kluft" gibt es zwar mehrere Replikatoren zum Erschaffen, Verbessern und Auseinandernehmen von Gegenständen, aber weit und breit keinen Händler mit speziellen Materialien, die man für einige Items benötigt. Im gleichen Abschnitt findet sich zwar auch noch eine Kaserne mit Lagerkisten, allerdings ist diese einige Meter vom Replikator entfernt. Das resultiert in teils unnötigen und nervigen Laufwegen.

Ebenfalls recht umständlich: Wenn Ihr Items in die Kiste steckt, werden identische Materialien leider nicht automatisch zusammengeführt. Da öfter gleiche Icons verwendet werden, müsst Ihr sie somit zeitraubend per Hand sortieren und stapeln. Ansonsten läuft Tabula Rasa aber recht problemlos, obwohl in einem MMO natürlich der eine oder andere Bug unvermeidbar ist. Als schwerwiegend stellt sich jedoch keiner davon heraus.

Grafisch ist Tabula Rasa weit von einer neuen Referenz entfernt, im Gegenzug aber keineswegs hässlich. Am ehesten könnte man es mit World of WarCraft vergleichen: Eine schicke Optik, die ihren Zweck erfüllt und deswegen selbst auf etwas älteren Rechnern noch ordentlich läuft. Die Charaktere sind derweil recht schön gestaltet, was vor allem an den vielen unterschiedlichen und mit ebenso zahlreichen Farben individuell anpassbaren Rüstungen liegt. Sämtliche Bewegungen und Animationen der Figuren wirken nachvollziehbar – mit Ausnahme des Sprungs. Von neuen Maßstäben ist man jedoch selbst hier noch ein Stückchen entfernt. Ladezeiten sucht Ihr in der normalen Welt übrigens vergebens. Eine kleine Verschnaufpause gewährt man Euch lediglich beim Betreten einer Instanz oder beim Wechsel des Schauplatzes.

Das schicke Renderintro weiß zu gefallen.

Auf ähnlichem Niveau bewegt sich die Vertonung. Tabula Rasa wurde komplett übersetzt und synchronisiert. Die Questgeber sowie einige NPCs verfügen teilweise über Sprachausgabe und klingen allesamt recht passabel. Eher unauffällig verhält sich die Musik. Sie passt sich zwar dem Geschehen an, bleibt jedoch ohne Höhepunkte. Ein besonderes Lob gebührt den Entwicklern im Gegenzug für die Lautsprecherdurchsagen in der Foreas-Basis. Neben normalen Kommentaren bekommt man regelmäßig allerlei witzige Statements zu hören, zum Beispiel "Bitte bergen Sie alle Verletzten und alle auf dem Schlachtfeld gefundenen Körperteile. Es könnten Ihre eigenen sein" oder „Das Wurmloch ist kein Müllschlucker! Die Leute auf der anderen Seite haben sich beschwert."

Nur eines der Gebiete, in denen man sich rumtreibt.

Ich muss gestehen, dass ich gerade mal einen Tag mit der Beta von Tabula Rasa verbracht habe. Damals ruckelte das Spiel noch etwas mehr und der Lag war auch ziemlich störend. Beides kommt allerdings in der Verkaufsversion gar nicht oder nur noch selten vor. Abgesehen davon hat mich Tabula Rasa nach meiner kaum vorhandenen Begeisterung in der Beta schon ein wenig überrascht, denn Richard Garriotts neuestes Machwerk ist schnell, actionreich und relativ leicht zu beherrschen. Perfekt für Einsteiger und Gelegenheitsspieler.

Sofern Ihr Euch also nicht in ein komplexes Online-Rollenspiel hineinarbeiten möchtet, hin und wieder mal nur für eine einzige Stunde Spaß haben wollt, Euch mit einer von Third Person-Shootern entliehenen Steuerung anfreunden könnt und zugleich noch Science Fiction-Szenarien mögt, solltet Ihr Tabula Rasa eine Chance geben.

Die fremden Welten in Tabula Rasa dürft Ihr bereits seit dem 2. November erkunden. Allerlei Impressionen findet Ihr in unserer Galerie.

8 / 10

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