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Test zu The Last Hope – Dead Zone Survival: In einer Sache haben sie Recht. Es ist wirklich das Letzte!

„You Dead“

Jeder schlechte Klon von The Last of Us wäre besser als dieser mit voller Absicht produzierte Ausschuss. Finger weg!

„You Dead.“ Das steht tatsächlich da geschrieben, wenn man in The Last Hope – Dead Zone Survival das Zeitliche segnet. Und das ist bei weitem nicht das Schlimmste, was einem hier passiert.

Ich hätte es natürlich wissen sollen. Habe ich ja auch. Aber wenn ein dreister Abklatsch von The Last of Us (schaut euch das Titelbild doch an) schon nicht mal einen Euro kostet, weil er direkt zum Release schon verramscht wird, da kann ich doch nicht widerstehen. Und ich sag’s mal so: Meine Erwartungen wurden voll erfüllt! Denn The Last Hope ist das mit Abstand Schlechteste, was ich entweder in den letzten Jahren oder sogar je gespielt habe.

Was es mit seinem großen Vorbild zu tun hat? Man steuert per Schulterblick einen Typen, Brian, der in einer Zombie-Apokalypse ein Mädchen findet, Eva – der er sich als Liam vorstellt –, das er an einen sicheren Ort bringen soll. Joa. Punkt.

Dafür läuft man jedenfalls eine beschämend hässliche Straße entlang, biegt nach jeweils 100 bis 300 Metern einmal links, dann rechts und später noch mal rechts ab, betritt zwei-, dreimal ein „Gebäude“, läuft die Hälfte der Strecke wieder zurück, steigt kurz durch einen U-Bahn-Tunnel, hat noch mal ein Stück Straße vor sich und kommt daraufhin am Hafen an, wo man binnen fünf Sekunden den Ausgang erreicht. Sorry für den Spoiler. Das ist nämlich schon das gesamte Spiel.

Damit ihr gleich mal wisst, wie es sich anfühlt The Last Hope zu spielen. (Test zu The Last Hope – Dead Zone Survival)

Man muss sich nicht einmal mit den Zombies anlegen, da man an den meisten gemütlich vorbei laufen kann. Nur wenn Ell… Verzeihung: Eva sich hinhockt, weil ihr einer der Untoten zu nahe kommt, muss man kurz alle in ihrer Nähe beseitigen, dann rennt sie Brian wieder hinterher. Und damit erschöpft sich auch schon die Bandbreite dessen, was sie KI-technisch auf dem Kasten hat. Wobei, stimmt nicht: Sie stellt sich auch gerne so hin, dass sie genau den Zombie verdeckt, auf den man gerade zielt.

Noch besser wird’s, wenn man Munition sparen muss, und deshalb auf den Baseball-Schläger angewiesen ist. Der behände Brian beherrscht nämlich genau zwei Techniken: hakeliges Stockschwingen und langsames Weglaufen. Das macht man daher im ständigen Wechsel, weil er sonst schneller stirbt als das Spiel seinen Lebensbalken auf Null setzen kann. Das ist kein Witz. Er ist tatsächlich mal gestorben, als er laut Anzeige noch gar nicht tot war.

Die winzigen Innenräume sind auch klasse: In der Polizeistation kommt man geduckt nicht durch Türen hindurch und hinter jeder Tür, die nach drinnen oder draußen führt, wartet übrigens ein Ladebildschirm. (Test zu The Last Hope – Dead Zone Survival)

Brian regeneriert auch partout keine Ausdauer. Und ist die erst mal so niedrig, dass er gar nicht mehr zuschlagen kann, während man gleichzeitig keine Munition mehr hat… „You Dead“. Nun wäre ich in einer solchen Situation gerne einfach weiter gelaufen, aber das Spiel ließ mich nicht. Ich musste unbedingt einen Polizeiwagen looten, in dem es nicht mal nennenswerte Beute gab und dessen Schloss man auf extrem spaßfreie Art knackt, weil der Dietrich zum Herunterdrücken der Pins absurd spät auf einen Tastendruck reagiert.

Aber gut, zu dem Zeitpunkt hatte ich mich ohnehin längst an die allgemeine Trägheit gewöhnt. Alleine die Kamera zieht man ja dermaßen langsam umher… Kennt ihr diese Drehscheiben, auf denen Lokomotiven früher von einem Gleis aufs andere gesetzt wurden? Einstellen darf das natürlich nicht. Im Menü kann man nur ein neues Spiel starten, den aktuellen Checkpunkt laden und sich die Steuerung ansehen.

Ach, ja! Man kann sogar etwas craften: Molotov-Cocktails – und zwar zwei im ganzen Spiel. (Test zu The Last Hope – Dead Zone Survival)

Ansonsten findet man abseits vereinzelter Magazine jedenfalls nichts in der Umgebung. Nur vor dem Finale am Hafen liegt aus Gründen plötzlich ein Haufen Magazine fein nebeneinander sortiert, sodass man mit viel Munition in den Showdown geht. Dass man dort dann einfach schnurstracks zum Ausgang laufen kann, um das Spiel zu beenden – ach, ist ja auch egal.

Test zu The Last Hope – Dead Zone Survival: Fazit

Habe ich so was also auch mal gesehen... Viel mehr fällt mir dazu ehrlich gesagt nicht ein. Ich weiß, ihr hättet diese Warnung vermutlich nicht gebraucht, aber nur für alle Fälle: Lasst einfach die Finger davon. The Last Hope ist ein Bauernfänger, der sich nicht einmal die geringste Mühe gibt, in irgendeiner Form unterhaltsam zu sein. Dass es überhaupt funktioniert, ist vermutlich die Voraussetzung dafür, dass es in Nintendos eShop erscheinen darf. Dass es überhaupt funktioniert, heißt allerdings auch, dass man eine geschlagene Stunde seines Lebens damit verschwenden kann. Schaut euch in der Zeit lieber ein Fernseh-Testbild aus den 90-ern an.

The Last Hope - Dead Zone Survival
PROCONTRA
  • Nach etwa einer Stunde ist der Unsinn schon vorbei
  • Alles, wirklich alles: Steuerung, KI, Grafik, Geräusche, Texte, Logik
  • Kann schnell in Sackgassen geraten
  • Komplett spaßfreies Schlösserknacken
  • Keinerlei Optionen zum Einstellen von Steuerung, Grafik oder Ton
  • Wir können leider nicht 0 Sterne vergeben.

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Benjamin Schmädig Avatar
Benjamin Schmädig: Für ihn ist WipEout 2097 der Grund, aus dem es Videospiele gibt – aber auch Indiesachen, Shooter sowie fast alles, das mit Weltraum zu tun hat. Sucht gute Storys, knackige Herausforderungen und freut sich, wenn die grauen Zellen nicht unterfordert werden.

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