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Treasure Island

Mal wieder auf Schatzsuche

Auf ein weiteres Rätsel, das sich durch logisches Denken relativ einfach bewältigen lässt, trefft Ihr später an Bord des Schiffes. Long John Silver möchte, dass Ihr die Bestandsliste des Lagerraums für ihn besorgt. Das sieht auf den ersten Blick schwierig aus, denn schließlich hat der Kapitän den Eingang zu seiner Kabine stets im Blick. Zuerst leitet Hawkins daher ein paar Kommandos falsch an einen Matrosen am Bug des Schiffes weiter, woraufhin Kapitän Smollett wütend nach vorne stürzt.

Der Weg wäre damit frei, allerdings wartet in der Kabine die nächste Herausforderung: Ein Safe, worin die Dokumente aufbewahrt werden. Wenn Ihr Euch hier ein wenig umschaut, findet Ihr ziemlich viele Bücher über die Stadt Port Royal. Clevere Köpfchen erkennen nun sofort, dass die als Koordinaten mehrerer Häfen (unter anderem eben Port Royal) getarnten Zahlen auf der im Raum befindlichen Seekarte den eigentlichen Code zum Öffnen des Safes darstellen. Da Smollett eine fehlende Bestandsliste sicherlich bemerken würde, schnappt Ihr Euch noch eine Feder mitsamt Papierrolle und schreibt alle Angaben für Long John Silver auf, womit dieses Rätsel vollständig gelöst wäre.

Durch diese beiden Beispiele erkennt Ihr sicherlich, dass sich Treasure Island wie ein typisches Adventure spielt. Trotzdem löst es doch ein paar Dinge auf andere Art und Weise. Während sich Items ganz einfach per Drag & Drop kombinieren beziehungsweise verwenden lassen, könnt Ihr die Gegenstände auch etwas genauer unter die Lupe nehmen. Da es sich um 3D-Objekte handelt, dreht und zoomt Ihr sie fröhlich herum, wobei hin und wieder ein versteckter Hinweis auftaucht - etwa auf der Rückseite.

Im Sturm gehts ziemlich ungemütlich zur Sache.

Neben dem spielerischen Aspekt hat Treasure Island auch grafisch einiges auf dem Kasten. Eine Optik á la Crysis solltet Ihr zwar nicht zu erwarten, dennoch wurden alle Schauplätze äußerst stimmungsvoll und gleichzeitig lebendig gestaltet, was sich beispielsweise durch riesige Vogelschwärme an den Klippen oder einem dichten Dschungel bemerkbar macht. Die hauseigene Nebula Engine von Radon Labs beherrscht unter anderem Realtime Licht- und Schatteneffekte sowie Wetter- und Partikeleffekte, die allesamt zur sehr guten Atmosphäre beitragen. Vor allem auf hoher See im Gewittersturm kommen die Blitze dadurch richtig gut zur Geltung, wie Ihr neben diesen Zeilen auf einem der Screenshots erkennen könnt.

In der Preview-Version sind einige Animationen noch nicht ganz optimal angepasst und aufeinander abgestimmt. Gerade vor Treppen scheint Hawkins manchmal regelrecht über den Boden zu rutschen, während alle Figuren generell ein wenig zu schweben scheinen und sich dadurch mit ihren Beinen unnatürlich fortbewegen. Bis zum Release der Vollversion soll sich das allerdings noch ändern, ebenso wie einige andere Bewegungen, Zwischensequenzen oder Kameraschwenks. Für ein endgültiges Urteil muss man diesbezüglich also die fertige Fassung abwarten.

Wer wünscht sich bei dem Anblick nicht ein neues Monkey Island?

Gut gelungen ist auf jeden Fall die Synchronisation, zumindest zum großen Teil. Einige Sprecher klingen allerdings weniger überzeugend, fast schon unmotiviert. Das drückt ein wenig auf die ansonsten stimmige Atmosphäre, aber immerhin nur in wenigen Szenen, da es hauptsächlich bei kleineren Rollen zutrifft.

Die Schatzinsel hat man zwar schon diverse Male gesehen, gehört oder gelesen, langweilig wird es trotzdem irgendwie nie. Das gilt ebenso für Treasure Island, das speziell mit seiner tollen und stimmungsvollen Optik punkten kann.

Außerdem bietet Radon Labs alles, was man sich von einem guten Adventure erhoffen kann: Mal knackige, mal einfache Rätsel, eine Prise Humor, eine komfortable Bedienung und jede Menge Charme. Jim Hawkins erinnert fast schon ein wenig an den guten alten Guybrush Threepwood, allerdings ohne dessen verrückte Erlebnisse. Adventure-Fans sollten sich Treasure Island auf jeden Fall vormerken.

Ab März dürft Ihr auf Schatzsuche gehen.

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