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Peter Molyneux über Fable 3

'Es wird eine Achterbahnfahrt mit sehr vielen tollen Momenten'

Eurogamer Zurück zu der Berührungs-Mechanik. Du sagtest, man kann jemanden in den Arm nehmen, ihn an den Haaren aus einem Raum zerren, jemandem die Hand reichen. Inwieweit profitiert das Koop-Spiel davon?
Peter Molyneux

[grinst ein paar Sekunden und zieht die linke Augenbraue nach oben] Nun ja, ich habe einen Weg gefunden, das zu beantworten, ohne andere Anwesende [Microsoft PR] aufzuregen. Wenn ich das wirklich beantworten würde, würde es ja den Koop-Modus ankündigen. Aber: Ich weiß, der Koop in Fable 2 war nicht so ausgereift, wie er hätte sein sollen. Kamerawinkel und all das – aber das ist ein anderes Thema. Aber: Wäre es nicht wunderbar, jemanden im Koop zu berühren, seine oder ihre Hand zu halten, so die Straße runterzulaufen, andere Menschen zu treffen und sie dann zu umarmen und zu küssen? All diese Dinge, die man auch im echten Leben macht. Das wäre einzigartig.

Eurogamer Du hast erklärt, wie man als Spieler eine Revolution führen und Gefolgschaft aufbauen muss, um dann König zu werden. Wenn man sein Ziel erreicht hat und über seine Untertanen regiert, wie strickt sich das Ganze weiter? Kann man auf ewig regieren, bis man schließlich an Altersschwäche stirbt? Oder gibt es eine übergeordnete Bedrohung?
Peter Molyneux

Ich könnte das natürlich beantworten, aber ich denke, ich sollte nicht so weit gehen, weil ich dann natürlich zu viel verraten würde. Die Reise zum Thron dreht sich auch um Unschuld. Du weißt nicht so wirklich, was es bedeutet, auf dem Thron zu sitzen. Die Entscheidungen, die du treffen werden musst. Wir wurden da wirklich inspiriert von unseren heutigen Politikern. Ob das nun Obama ist oder – wer ist das bei euch, Angela Merkel? – sie sehen so aus, als würden sie schrecklich altern, sobald sie an der Macht sind.

Man kann förmlich das Gewicht auf ihren Schultern erkennen. Und so ähnlich soll es sich auch im Spiel verhalten. Deine Herrschaft wird vermutlich sehr viel interessanter, als Du dir es jetzt vorstellen kannst. Das beginnt mit deinem Weg zum Thron. All diese kleinen Versprechungen, die man – wie unsere Politiker im Wahlkampf - machen wird. Steuern senken, Gesundheitssystem verbessern. Oder die Armut bekämpfen. Aber irgendwie scheint das ja auch nie zu funktionieren. Oder sie werden von plötzlich von Robotern gesteuert. Zumindest beurteile ich die Lage so. Und wir wollen den Spielern einen kleinen Einblick in diese Probleme mit Fable 3 geben.

Eurogamer Fable 2 war, obwohl man die Welt erkunden konnte, äußerst linear gestrickt. Wie verhält es sich mit Fable 3? Mehr erforschen oder mehr Linearität?
Peter Molyneux

Manche Leute mögen es nicht, zu erforschen. Sie mögen es einfach nicht. Sie sagen „Ich soll von Punkt A nach B gehen – ich will da einfach nur hin“. Für diese ist es wichtiger bei B anzukommen, als die Art und Weise, wie sie schließlich dahin kommen. Ich glaube, wir können den Spielern hier sehr viele Auswahlmöglichkeiten geben. Wir können sie aber vermutlich noch mehr ermutigen, ihren eigenen Weg zu nehmen. Und dieser Weg bedeutet dann etwas für sie.

Eurogamer Aber Fable 3 soll kein Open-World-Spiel werden, oder?
Peter Molyneux

Wir haben da eine Menge mit Fable 2 probiert, in einigen Gegenden gab es sehr viel zu erkunden. Aber wir sind nicht davon besessen, jede Gegend komplett erforschbar zu machen. Die Dungeons waren zum Beispiel extrem linear. Da können wir sicher eine Menge mehr machen.

Eurogamer Das Ende von Fable 2 kam ziemlich abrupt. Man kam zum letzten Gegner, traf seine Entscheidung, dann war es plötzlich vorbei....
Peter Molyneux

Was hast du denn mit ihm gemacht, hast du ihn getötet?

Eurogamer Ich habe ihn getötet und habe dann meine Familien und meinen Hund zurückgeholt.
Peter Molyneux

Das ist ganz schön egoistisch. 6.000 Menschen mussten sterben…

Eurogamer …ich hatte vier Familien und zwölf Kinder. Die konnte ich schließlich nicht einfach hinter mir lassen.
Peter Molyneux

[grinst] Das ist okay. Ich hoffe nur, dass ich nie in einem brennenden Haus mit dir bin. Du rettest mich bestimmt… „Sperr ruhig die Tür ab, ich bin dann mal unten…“

Eurogamer [lacht] Ok, worauf ich eigentlich hinaus wollte: Du hast erzählt, dass man mittels des „Staging“-Prozess mehr Dramatik aus den Dialogen und Szenen herausholen kann. Darf man sich demzufolge auf ein wirklich dramatisches Ende freuen?
Peter Molyneux

Das „Staging“ ist eine großartige Sache. In der Vergangenheit konnte man wirklich erst in den letzten drei bis vier Monaten der Story den letzten Feinschliff verpassen. Und dann fehlt natürlich oft die Zeit, das auch noch tatsächlich hinzubekommen. Mit Schauspielern zu arbeiten, sie improvisieren zu lassen, eine Szene nachzuspielen – das führt ganz oft dazu, dass der Stage Director sagt, „Schau, du brauchst hier den Schauspieler nichts sagen lassen. Die andere Person weiß schon, was gesagt wird. Und das macht den Dialog schlechter.“

Dann gibt es wieder Szenen, in denen Charaktere und Sachverhalte aufgeworfen werden, die vor sechs Stunden zum letzten Mal gezeigt wurden und dadurch nicht mehr bewusst sein können. Das sind alles Prozesse, die Film, Theater und Fernsehen vor vielen, vielen Jahren gelernt haben.

Wir sind auf genau diese Weise also schon durch jede einzelne Zeile der Dialoge gegangen. Daher lächle ich auch, weil ich weiß, was mit der Familie passiert, mit dem Hund. Das wird eine Achterbahnfahrt mit sehr vielen tollen Momenten, emotionalen Momenten.

Fable 3 erscheint Ende 2010 für die Xbox 360.

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