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Bodycount

Der große Unterschied

Drei Faktoren sorgen dafür, dass Bodycount kein simpler 08/15-Shooter ist. Zum Einen gibt es ein komplexes Scoring-System, das ein wenig an Bulletstorm erinnert. Erledigt ihr Gegner besonders schnell, multipliziert sich euer Ergebnis. Tötet ihr eure Opfer besonders kreativ, gibt s noch ein paar Punkte extra. Außerdem lassen Gegner rote und blaue Kugeln fallen, die ihr hinterher aufsammeln müsst – aktuell mit noch einem sehr nervigen Klingelton, wird aber angeblich noch abgestellt. Die Roten sind zum Aufbessern von Waffen und Munition. Die Blauen liefern Intel-Punkte, die es euch ermöglichen, Spezialfähigkeiten einzusetzen. Damit beschleunigt ihr euren Charakter, setzt den Gegnern mit einem Luftschlag zu oder seid einen Moment lang unverwundbar.

Der dritte Faktor sind die unterschiedlichen Gegnerklassen. Insgesamt gibt es fünf verschiedene: Medic, Commander, Psycho-Tank, Scavenger und Dieb. Der Medic heilt zum Beispiel Kollegen, der Commander verleiht ihnen zusätzliche Stärke, der Tank hält besonders viel aus, der Scavenger sammelt feindliche Orbs auf und der Dieb klaut sie euch. Schade nur, dass sich die Figuren aktuell noch sehr ähneln. Designtechnisch ist das alles noch, genau wie die Spielumgebungen, eher Durchschnitt.

Immerhin: Die Karten sind relativ offen gestaltet. Wie ihr vorgeht, um euer Ziel zu erreichen, bleibt euch überlassen. Bei der Präsentation gab es zwei Karten zu sehen. Einmal ein afrikanisches Dorf samt Trockendock und vielen Wellblechhütten. Dazu passend afrikanische Rebellen mit bemalten Gesichtern und zerfetzten Klamotten. Euer Ziel hier: General Okoro, der zusammen mit seinen Bodyguards am Ende des Levels wartet. Alles wirkt ein wenig übertrieben und albern. Geschmacklich auf jeden Fall eine Herausforderung, auch wenn Bodycount technisch überzeugt. Speziell das Zerschreddern der Deckung funktioniert hervorragend und verleiht den Leveln eine gewisse Dynamik.

Der zweite Abschnitt ist eine Basis der feindlichen Agentur Target. Die beinahe an Ritter erinnernden Gegner passen hervorragend zu den von Glas und Metall dominierten Türmen. Wenig Deckung, härtere Gegner und die gleichen Missionen. Abwehranlagen ausschalten, Türen öffnen und irgendwelche Offiziere umbringen. Optisch ein starker Kontrast, aber spielerisch bleibt hier vieles beim Alten. Ohne aufwändige Zwischensequenzen oder aufregende Story dreht sich hier wirklich alles um das Shooter-Erlebnis. Aber zumindest das passt.

Ach ja, es wird natürlich einen Multiplayer-Modus geben. Sowohl einen Koop-Part mit mehreren Gegnerwellen als auch Versus-Gefechte im Deathmatch und Team Deathmatch. Keine besonderen Ränge, keine Level oder Perks. Keep it simple. Vielleicht etwas zu simpel?

Momentan bin ich selbst nicht sicher, was ich von Bodycount halten soll. Klar ist, dass das eigentliche Schießen verdammt viel Spaß macht, die Zerstörungsengine funktioniert und das Score-System ist durchdacht. Was beim Zuschauen eher langweilte, macht mit dem Joypad in der Hand auf einmal Spaß. Trotzdem wird es der Titel mit einer solch mageren Inszenierung und der durchwachsenen Optik schwer haben, eine breite Masse zu finden. Dazu ist das Spiel einfach zu speziell, zu wenig spektakulär. Falls aber die Entwickler alberne Designentscheidungen wie die Klingeltöne nach dem Töten eines Gegners noch ändern, werde ich ihm trotzdem eine Chance geben. Besonders wenn sich Waffen so stark und kraftvoll anfühlen, werde ich meistens schwach und drücke gerne ein Auge zu. Ich hoffe nur, ich muss bei Bodycount nicht beide Augen zudrücken. Dann sehe ich nämlich nichts mehr und das ist bei einem VIDEOspiel äußerst schlecht.

Bodycount erscheint im dritten Quartal 2011 für Xbox 360 und PS3.

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