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Crowdfunding - Chancen und Risiken - Artikel

Gemeinsam die Zukunft verändern?

An dieser Stelle möchte ich euch ein paar interessante Projekte vorstellen, die für den ein oder anderen viel versprechend genug erscheinen könnten, um eine Investition zu rechtfertigen und so den Weg für neue Vorhaben zu ebnen.

Monster Guru

Zuerst hätten wir mit Monster Guru von Gimo Games einen der kleineren Titel. Um das fertige Spiel zu kreieren, bittet der Entwickler hier um vergleichsweise magere 4.500 Dollar, von denen zum jetzigen Zeitpunkt fast die Hälfte geschafft ist. In der handgezeichneten Welt des iOS-Titels fangt und trainiert ihr über 100 verschiedene Monster. Was sich auf den ersten Blick nach einem langweiligen Pokemon-Abklatsch anhört, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als ein cleveres Erlebnis, bei der die Ortung des Spielers bestimmt, an welchem Punkt der Karte ihr euch befindet.

Monster-Guru-Artwork.

Lauft ihr also gerade durch die Fußgängerzone und biegt an der richtigen Stelle in eine Seitengasse ab, schaltet ihr mit etwas Glück einen geheimen Bereich der Welt frei, an dem sich seltene Kreaturen oder Gegenstände befinden. Für bereits zwei Dollar könnt ihr euch in den Credits von Monster Guru verewigen, doch erst ab fünf Dollar bekommt ihr zum Schluss das fertige Spiel. Unterstützt ihr das junge Studio mit der hohen Summe von 600 Dollar, dürft ihr nicht nur selbst eines der Monster kreieren, sondern werdet als Entwickler im Abspann vermerkt und übt durch euren Input direkten Einfluss auf die Entwicklung aus.

Auditorium 2: Duet

Steigen wir nun in der Preisklasse ein wenig auf Preisklasse und betrachten Auditorium 2: Duet, an dem das Studio Cipher Prime fleißig arbeitet. Wurde die Entstehung des Erstling noch durch PayPal-Spenden ermöglicht, wenden die vier Jungs sich nun an Kickstarter und damit direkt an die Spieler, da sie persönlich mit dem Publisher-Modell unzufrieden sind.

Durch Kickstarter will sich das Team von diesem Zwang befreien und selbst das beste Sequel erschaffen, ohne sich um die Zufriedenstellung eines traditionellen Investoren zu sorgen. Die dafür gefragten 60.000 Dollar sollen die Arbeitskosten für etwa vier Monate decken. Auch hier seht ihr auf der untersten Stufe nur euren Namen im fertigen Spiel und erst ab 15 Dollar könnt ihr nach der Fertigstellung das vollständige Produkt für PC und Mac erwarten. Wer etwas Ausgefallenes für seine Hilfestellung möchte, muss etwas tiefer in die Tasche greifen und darf sich für 1000 Dollar eine Nacht vom Team in Philadelphia unterhalten lassen. Reisekosten natürlich nicht mit eingerechnet.

Ohne Sound nicht wirklich überzeugend. Spielt die Demo.

Und worum handelt es sich bei Auditorium genau? Durch verschiedene Hilfsmittel lenkt ihr bunte Lichtstrahlen auf dem Bildschirm in vorbestimmte Felder, um so das Rätsel des jeweiligen Levels zu lösen. Dabei steht jedes Feld für ein Instrument, das zu spielen beginnt, sobald ihr den Bereich mit dem richtigen Licht füllt. So erweckt nach und nach der gesamte Song zum Leben, bis ihr schlussendlich das komplette Stück hört [kennt hier noch einer Jumping Jack'Son vom Amiga? - Anm. Alex]. Besonders in den späteren Arealen motiviert euch dieses Element stark, die kniffligen Aufgaben zu lösen, nur um ein wenig mehr von der Musik zu hören.

In Auditorium 2: Duet will Cipher Prime, wie der Name bereits vermuten lässt, das Konzept zu einer kooperativen Erfahrung ausbauen. Zwar existiert wieder eine Einzelspieler-Komponente, doch der zentrale Fokus liegt auf dem Zusammenspiel im lokalen Netzwerk oder Online-Modus, bei dem ihr gemeinsam noch komplexere Rätsel löst. In diesem Fall könnt ihr euch zuerst von der Demo des Vorgängers überzeugen lassen, bevor ihr euch überlegt, ob ihr Duet wirklich haben wollt und schließlich die Entwicklung unterstützt.

ROBOTA: Vengeance

Schließen wir die mit einem der größeren Crowdfunding-Projekte: ROBOTA: Vengeance von Entwickler SiXiTS erscheint mit 100.000 Dollar für ein iOS- und Android-Spiel ziemlich teuer. Das Vertrauen in das Projekt soll durch den Namen Doug Chiang erweckt werden, der die Welt von ROBOTA vor über zehn Jahren erschuf und diese nach seinem illustrierten Buch nun im Spiel zum Leben erwecken möchte.

Eines der Motive aus dem Buch Robota.

Chiang arbeitete in den letzten 25 Jahren als Art und Design Director an Filmen wie Terminator 2, Jumanji und Star Wars Episode 1. In Zusammenarbeit mit SiXiTS will die Gruppe ein Action-Adventure erschaffen, das sogar die Qualitäten von Infinity Blade übertreffen soll. Das Gameplay orientiert sich dabei stark an Touchscreen-Hit und bietet ebenfalls die Möglichkeit, euren Charakter mit neuen Gegenständen auszurüsten, die ihr während des Abenteuers entdeckt.

Bisher haben etwas über 400 Personen ein Fünftel der Kosten gedeckt und bereits für die unterste Stufe von 5 Dollar erhaltet ihr das fertige Spiel für ein Gerät eurer Wahl, das bei der Veröffentlichung 7 Dollar kosten soll. Auch hier dürft ihr euch für 10.000 Dollar einen Besuch im Studio sowie einen kompletten Tag mit dem Team kaufen, wenn ihr das nötige Kleingeld entbehren könnt.

Und jetzt?

Falls ihr nun ein wenig neugierig geworden seid, könnt ihr selbst die verschiedenen Projekte auf Kickstarter nach einem Spiel durchforsten, das euch interessiert und überzeugt. Natürlich solltet ihr auch andere Plattformen wie IndieGoGo besuchen, um einen kompletten Überblick zu erhalten. Dieser kurze Einblick soll euch nur auf die Möglichkeiten und Ideen hinweisen, die in diesem aufregenden Modell warten.

Zwar bietet das System neben seinen Vorteilen auch die genannten Risiken, doch sollte sich dadurch niemand komplett davon abschrecken lassen, in ein für ihn attraktives Spiel zu investieren, das ohne Hilfe von Außen vielleicht nie existieren würde. Jeder sollte sich vorher nur zu 100 Prozent sicher sein, in was und wen er gerade sein Geld steckt. Klingen der geforderte Betrag und das damit verbundene Projekt in Bezug auf Inhalt und Zeitdauer der Entwicklung nicht realisierbar, lasst es lieber. Es tauchen in den nächsten Monaten sicher genügend Titel auf, denen ihr immer noch Vertrauen schenken könnt. Obgleich es auch schwerer wird, die Perlen in einer steigenden Ansammlungen an potenziellen Spielen ausfindig zu machen, lohnt sich der Aufwand trotzdem.

Denn durch Crowdfunding besitzt die gesamte Spielerschaft eine neue Möglichkeiten eifrigen Entwicklern gemeinsam zu helfen, ihre Wunschtitel ins Leben zu rufen, zu denen sie ansonsten immer nur Absagen zu hören bekamen. Wer weiß, vielleicht werden bei steigender Popularität selbst größere Produktionen möglich, wenn sich auch das System des Crowdfundings in gleichem Maße weiterentwickelt.

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