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Mythos

Warum ist das kostenlos?

Bis es soweit ist, müssen sich die Spieler der Closed Beta – die Open Beta soll im März starten – in Geduld üben und zu „Crafting Light“ greifen. Bedeutet in erster Linie, Unmengen an lädierten und fehlerfreien Edelsteinen zu höherwertigen zusammenfügen, die sich in gesockelte Rüstungsteile fassen lassen. Unterschied zu Diablo II: Man hantiert mit insgesamt 28 (!) verschiedenen Juwelen und erst vier gleiche formen sich zu einer besseren Version.

Eine weitere Anleihe findet sich in der Charakterentwicklung. Den drei Klassen, Satyr, Gremlin oder Mensch (Zyklopen folgen Ende des Monats), liegen drei Fertigkeitsbäume zugrunde. Entsprechend der Punkteverteilung verhält sich die finale Ausrichtung. Sprich: Ein Pyromancer kann ein reiner Schadenszauberer sein, der mit Meteor und Feuerblitzen um sich wirft. Alternativ bietet sich auch ein Beschwörer an, ein Krieger mit feurigen Künsten oder gar eine Mischform.

Selbigem Schema unterliegen ebenso Gadgeteer (Fernkämpfer, technisch versiert) und Bloodletter (Krieger mit dunkler Magie). So weit, so Diablo II-artig, nun zum Einschlag von Titan Quest. Statt sich nämlich in einer Baumform von Skill zu Skill hangeln zu müssen, schmückt man seinen Avatar mit neuen Angriffen und passiven Fähigkeiten aus, die es via Fortschrittsbalken in fünf Stufen freizuschalten gilt.

Nah herangezoomt, könnte es als WoW light durchgehen.

Der Clou: Der Balken ist übergreifend für alle drei Spezialisierungen und die Techniken nicht an das Charakterlevel geknüpft. Wenn man also die ersten fünfzehn Stufen seine Pünktchen spart (pro Level 2 Stück, max. Level 50), kann man bereits auf fast alle Attacken und Zauber zugreifen. Fast, da einige aufeinander aufbauen. Wer an dieser Stelle verwirrt ist, wirft am Besten einen Blick auf das Bild.

Für zwanghafte Sammlernaturen wird noch ein besonderer Anreiz geboten: Achievements, offenkundige und versteckte. Diese sind in etwa mit Xbox Live vergleichbar und mit einem recht eigenwilligen Humor gesegnet. Um beispielsweise „The Evil Dead“ zu ergattern, was einem 10% höheren Schaden gegen Untote bringt, müssen 1000 davon inhumiert werden. Zum zweiten Mal, heißt es in der Beschreibung. Und wer ganz viel Freizeit hat und nach zusätzlichen fünf Stärkepunkten giert, sollte jede Waffe einmal kurz aufheben. Die bescheidene Menge von 5000 Stück ist gefragt. Die hart erarbeiteten Boni werden den Charakterwerten über eine begrenzte Anzahl an Slots zugeführt. Den ersten gibt’s zum Start, die restlichen fünf in 10er Level-Schritten.

Und dann, obwohl man mit all den Elementen bereits mehr Features verbraten hat als manche Entwickler in drei Hack'n'Slays an den Mann bringen, wären da noch zahlreiche Eastereggs - beispielsweise die Stimme von Bill Roper oder ein NPC, der auf einen Beatles-Song anspielt – und das PVP-System. Letzteres zur Zeit zwar noch nicht integriert, jedoch schon in der Entstehungsphase. Angedacht ist ein fliegender Wechsel zwischen PVP und PVE. Ob sich dieser in der Stadt, per Zonenübergang oder Knopfdruck vollzieht, ist derzeit noch unklar.

Ein kleiner Ausschnitt aus einer riesigen Achievements-Liste.

PVP-Bullys müssen sich bei Mythos aber auf eine böse Überraschung gefasst machen. Denn nimmt man sich zu viele schwächere Spieler zur Brust, sinkt stetig der eigene Karma-Wert. Ist selbiger erstmal ins Bodenlose gefallen, erscheint ein rotes Zeichen über dem Kopf und beim nächsten Dahinscheiden durch Spielerhand steht man plötzlich ohne Ausrüstung in der Gegend. Ein normaler PVP-Tod kostet indes nur ein Item.

“Warum ist Mythos eigentlich kostenlos?“ Diese Frage mussten sich die Entwickler während der Präsentation und meiner ausgiebigen Anspielsession, die übrigens immer noch anhält, unzählige Male stellen lassen. Andererseits war der Titel ursprünglich nur als Probe gedacht, um die Netzwerktechniken der Hellgate: London-Server auszutesten. Dass sich zum Schluss daraus ein vollständiges Spiel mausert, hätten wahrscheinlich nicht mal die Schöpfer erwartet. Aber jetzt läuft es in der Closed Beta, beherbergt über 1000 Teilnehmer, wächst und gedeiht. Und wenn mit dem Geld-Modell noch ein paar Euro in die Kasse kommen, dürfte das auch weiterhin der Fall sein.

Woran es im aktuellen Zustand noch ein wenig hapert, ist der Spielspaß jenseits Stufe 20. Bis zu diesem Punkt ist man mit den zahlreichen Quests der bisher zwei verfügbaren Gebiete beschäftigt und findet auch in den Bosskämpfen genug Herausforderung. Anschließend wiederholt sich der Ablauf zu sehr. Sich einzig mit 'wiederholbaren' Aufträgen zu beschäftigen oder die temporären (Epic-)Zonen abzugrasen, lässt das Interesse eben abflachen. Dennoch – und auch gerade deswegen – freue ich mich, wenn Ende Februar das nächste Update ruft. Mit Zyklop, Eiszone, neuen Aufgaben....und jeder Menge Spaß. Und wenn dann irgendwann der Release ansteht, muss man sich nicht mehr fragen, warum Mythos kostenlos ist. Eher, warum es die anderen nicht sind, die nicht annähernd so viel mitbringen.

Wann genau Mythos die PC-Spieler beehrt, steht noch in den Sternen. Wer aber schon unbändiges Interesse verspürt, kann bei unserer Beta-Key-Verlosung mitmischen.

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