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Pro Evolution Soccer 2008

Point and Kick

Was sich mir in der knappen Stunde Spielzeit nicht wirklich offenbart hat, ist, wie man tatsächlich gezielt schießt – oder ob das überhaupt möglich ist. Geschossen wird mit dem Nunchuck, indem man möglichst heftig – für einen starken Schuss oder Kopfball – in die gewünschte Richtung schlägt. Das funktioniert auch. Man schießt Tore, aber warum der Ball jetzt links oder rechts vom Keeper eingeschlagen ist, blieb mir ehrlich gesagt verborgen. Das hat den Spielspaß zwar nicht gesenkt, sorgte aber hier und da für Stirnrunzeln.

Insgesamt lernt man sehr schnell, mit der neuen Steuerung zurechtzukommen. Das Kurzpass-Spiel wird immer schneller, Doppelpässe gelingen und öffnen Räume, Flanken werden interessanter, weil sie nicht ständig direkt auf den Mann geschlagen werden – Fußball eben. Mit leichten Vorteilen für die Offensive. Das ist aber auch Grundstein der guten Stimmung, die gerade dann entsteht, wenn man zu zweit vor dem Fernseher sitzt.

Das muss man aber natürlich nicht. Man soll auch online spielen können. Das will ich aber jetzt nach den Ereignissen der jüngsten Vergangenheit bezüglich anderer Versionen gar nicht weiter ausformulieren. Mit dem Release wird sich zeigen, wie der Multiplayer auf der Wii funktioniert. Vorher sag ich dazu nichts. Die Features klingen aber gut: Teams sollen zum Beispiel nicht nur auf der Wiimote gespeichert und so getauscht werden können, sondern auch über WiiConnect24.

Ein Eckball auf den Fuß des Mitspielers. Die Pfeile zeigen die Laufrichtungen.

Zu den weiteren Spielmodi gehört eine Art 'Meisterliga', die aber weniger komplex sein soll als das Original. Erfreulich sind die Trainingsmöglichkeiten. Hier kann man sich ganz entspannt mit der Steuerung vertraut machen. Dazu steht zusätzlich ein ausführliches Tutorial zur Verfügung.

Bezüglich der Spielerdaten gibt es zu den anderen Versionen keine Unterschiede. Das bedeutet Defizite bei den deutschen Teams, aber die ausländischen Mannschaften und Spieler sind gut umgesetzt. Und zwar – ganz der Wii entsprechend – im Mii-Stil. Kleine Körper, große Köpfe und dennoch sind die Kicker sehr gut zu erkennen. Die Mannschaftsaufstellung lässt sich rasch über die Wiimote ändern; bei Auswechslungen zieht man einfach einen Spieler von der Bank auf die gewünschte Position. Das ist natürlich nichts Großartiges, aber einfach durchdacht umgesetzt.

Einfach zu bedienen und lustig: Die Aufstellung.

Abpfiff in Wien. 3:0 für Deutschland. Die zweite Hälfte war aus deutscher Sicht besser, aber – sagen wir es so – hätte Toni bei den Österreichern im Sturm gepolstert, dann hätte das auch ganz anders ausgehen können. Daher, liebe Österreicher, einfach bei der EM so spielen wie in der ersten Halbzeit und etwas mehr Genauigkeit im Abschluss.

Und das gilt auch irgendwie für PES 2008. Der Spielaufbau ist klasse, der Abschluss funktioniert auch irgendwie, aber final dann hoffentlich gezielter, als sich während unserer Spielzeit offenbarte. Das wird sich aber anhand der fertigen Version sicher schnell klären lassen.

In Summe zeigt PES 2008, wie viel sich aus der Wii herausholen lässt, wenn man ein wenig abseits der üblichen Pfade denkt und versucht, die Möglichkeiten der Eingabe für ein neues Spielgefühl zu nutzen, anstatt den Spieler zu einer wilden Herumwedelei zu zwingen. Und das hört sich vielleicht komisch an, weil immer auf die so genannten Next-Gen-Versionen geschielt wird, aber auf der Wii könnte PES 2008 das liefern, was man in den letzten Jahren, sicher auch Controller-bedingt, bei Fußballspielen so vermisst hat: Ganz neue Ansätze.

Pro Evolution Soccer 2008 für die Wii erscheint am 27. März.

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