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Rückwärts durch die Woche

Christopher Street Day auf Tatooine

Slow News Day

Mittwoch - Keine Revolutionen heute, die Amis nennen so was einen „slow news day“. An dem man über Dinge auf Seite eins berichtet, die es normalerweise kaum in der Rangfolge über das Kreuzworträtsel geschafft hätten.

Eines davon war die wohl hervorragend ausgebaute Kommunikation zwischen Konami und seinen Entwicklern. Während man in Japan sich schon die Hände reinwusch, werkelte man in den USA noch fröhlich an Six Days in Fallujah. Vielleicht kommt’s ja doch noch, lassen wir uns überraschen, welcher Publisher sich drum reißt, die Schläge für Atomic Games kontroversen Shooter in der breiten und hochinformierten Öffentlichkeit dafür einzustecken.

Sony dagegen muss natürlich mit seiner PSP gegen das um sich greifende iPhone halten. Immerhin Mass Effect zum Mitnehmen für Apples Kleinen und sonst nirgendwo. Vielleicht hilft es ja, strategisch den PSP-Nachfolger nun um das nicht unbedingt griffigere Kürzel Go! zu erweitern. Ist natürlich alles ein Gerücht, wie auch alles andere um die neue PSP.

Brandheiß! Keine Homosexualität in Star Wars!! Lesen Sie mehr!!!

Dienstag - Normalerweise wäre heute Mr. T eine sichere Sache gewesen: I pity the fool who believes this will become a good game!

Aber Biowares Steilvorlage ohne Torwart und Gegenwehr darf man einfach nicht vorbeiziehen lassen. Es gibt keine gleichgeschlechtliche Liebe und auch nicht die dazugehörigen Wörter in Star Wars! Mal ehrlich, dass ist keine News nur für Spieler oder Eurogamer, das ist was für Vanity Fair und den Christian Science Monitor.

Die direkt Betroffenen der Zensurmaßnahmen im Old Republic-Forum, die statt des Wörtchens „Gay“ dort plötzlich drei freundliche Sterne blinken sahen, haben sowieso keinen Sex, weil sie, wie andere Turbo-Nerd-Gruppen auch, als Super-Nerds eben keinen Sex haben. Weder mit Männern noch Frauen noch Medikloakianern. Oder wie auch immer das heißt, damn you, George!

Angesichts der offensichtlichen Homoerotik in Star Wars, verwundert Biowares harte Haltung schon. Scheinbar wollten sie es einfach nicht wahrhaben, das Han schlicht was großes Haariges auf langen Flügen bevorzugt und C3PO der König der Regenbogenroboter ist. Und auf die Idee, uns Nerds mit dem goldenen Bikini unruhige Nächte zu verschaffen, also anzuteasern in dem sichern Wissen, dass in unseren Star Wars–Nerd-Leben niemals nimmer Goldbikinis auftauchen würden, das kann nur dem Denken Leias, einer waschechten, männerhassenden Kampflesbe entsprungen sein.

Also, verbündet Euch: Freie Liebe in einem freien Universum! Lasst Alderaan nicht umsonst explodiert sein! Und nur mal so am Rande: Die „blinkenden Gay-Sterne“ wurden nach dem Tumult schnell wieder ausgemerzt

Lieber Kuma als Fallujah

Montag - Ist es falsch, das zu zeigen und zu erzählen, was Menschen anderen Menschen im Krieg antun? Auf keinen Fall. Gut, seriös und ergreifend recherchiert und geschildert heißt so etwas Putzliter oder goldene Palme. Schlecht gemacht heißt es Rambo 2, Schundliteratur oder Videorelease. Aber gegen den Versuch hat niemand was einzuwenden.

Warum zieht sich jetzt also Konami nach dem PR-Selbstmord in Form von Fallujah zurück? Die schlechteste Presse haben sie bereits kassiert, Schlimmeres wäre wohl kaum gefolgt, und mich hätte der ambitionierte Versuch, mal ein ernstes, unmittelbares Thema so zu versoften, dass der Spieler merkt, dass es um mehr als Fadenkreuzaction geht, wirklich interessiert.

Aber dann halt nicht, dann halt wieder eine Runde Kuma War. Hier macht sich wenigstens keiner Gedanken über moralische Implikationen und ich hab die Auswahl aus einem Dutzend Missionen in Falludscha, von denen zumindest der Hersteller behauptet, dass das ja alles voll realistisch sei. Aufgeregt hat sich hier auch noch nie einer, jedenfalls schon seit einer Weile nicht.

Whatever, ich werde die Aufregungsmachinerie der Folklore-Pressen und Yellow-Papers nie ganz kapieren.