Skip to main content

Baldur's Gate 3: Wie gut ist die PS5-Version geworden?

Und was ist mit dem dritten Akt?

Baldur's Gate 3 ist eines der am meisten gefeierten PC-Spiele der jüngsten Zeit und verbindet das Beste aus Videospielen mit der Komplexität und den Nuancen einer Dungeons-and-Dragons-Kampagne. Es handelt sich eindeutig um ein PC-zentriertes Spiel mit einer komplexen Benutzeroberfläche und einer Steuerung, die am besten für eine PC-Tastatur geeignet sind. Dadurch stellt sich die Frage, wie gut das Spiel auf der PS5 funktionieren wird. Abseits möglicher Controller-Macken hat die PC-Version in einigen späteren Bereichen im Spiel eine eher problematische Performance, was auch die PS5 und ihre relativ begrenzte CPU betreffen könnte. Glücklicherweise schafft es Larian, eine respektable PS5-Umsetzung des Spiels zu liefern, aber der mittlerweile legendäre dritte Akt setzt der CPU-Performance immer noch stark zu - vielleicht mehr, als wir es erwartet hatten.

Baldur's Gate 3 ist seit etwa einem Monat auf dem PC erhältlich und die meisten Erkenntnisse aus dieser Version gelten gleichermaßen für die PS5-Version. Es ist definitiv ein gut aussehendes Spiel, obwohl es keine Grenzen sprengt - seine visuelle Qualität ist am besten für die isometrische Kameraperspektive geeignet. Aus der Nähe betrachtet sieht man die Grenzen der proprietären Engine-Technologie von Larian, mit Beleuchtung und Modell-Details, die nicht immer bei genauer Betrachtung überzeugen. Aber die meiste Zeit über sieht es gut aus, insbesondere in natürlichen Außenszenen.

Baldur's Gate 3 läuft gut auf der PlayStation 5 und bietet effektiv die PC-Erfahrung auf Ultra-Einstellungen in einer Auflösung von 1440p. Und das mit den gleichen Stärken und Schwächen bei der Performance..Auf YouTube ansehen

Das gilt größtenteils auch für die Steuerungsoptionen des Spiels. Baldur's Gate 3 lässt sich wahrscheinlich am besten mit Maus und Tastatur auf seiner ursprünglichen Plattform genießen, unterstützt aber auch die Gamepad-Steuerung auf der PS5 und dem PC. Am Anfang des Spiels funktioniert das größtenteils gut, mit verschiedenen Kreismenüs und Trigger-basierten Umschaltmöglichkeiten, die das volle Spektrum der Gameplay-Optionen bieten. Leider scheint dies im Verlauf des Spiels etwas umständlicher zu werden, da die volle Palette möglicher Fähigkeiten die Benutzeroberfläche leicht überfordern kann.

Das ist kein großes Problem für die Spielbarkeit, da Baldur's Gate 3 im Kampf streng rundenbasiert ist, aber ich fand es etwas umständlich, auf der PS5 zu navigieren. Wenn ihr die traditionelle Tastatur-und Maus-Konfiguration des PCs auf der Konsole bevorzugt, gibt es schlechte Nachrichten: dies Steuerungsmethode hat leider den Portierungsprozess nicht überstanden.

Aus visueller Sicht schlägt sich die PS5-Version in Bezug auf grundlegende grafische Merkmale größtenteils gut. Auf den ersten Blick scheint es an nichts zu fehlen, und das hat seinen guten Grund. Es scheint tatsächlich auf den Ultra-Einstellungen der PC-Version zu laufen, was die höchsten Optionen sind. Das ist nicht typisch für die meisten Konsolenspiele, aber der Performanceunterschied zwischen den verschiedenen Einstellungsoptionen auf dem PC ist minimal, daher macht die hohe visuelle Zielsetzung hier durchaus Sinn.

Alex' optimierte Einstellungen bieten etwa 20 Prozent mehr Performance gegenüber den maximalen Optionen bei sehr geringem visuellen Unterschied, daher ist es überraschend, dass die Entwickler sich nicht dazu entschieden haben, die Dinge etwas zurückzuschrauben. Im Vergleich zu diesen optimierten Einstellungen fällt mir eigentlich nur die Tiefenschärfe auf, die erheblich von der Rauschunterdrückungsoption profitiert, die auf der PS5 aktiviert zu sein scheint und ein insgesamt saubereres Bild erzeugt. Die Schatten sind auch verbessert, obwohl dies aus den meisten Kamerawinkeln betrachtet eher subtil ist.

In Bezug auf die Bildqualität gibt es zwei Optionen zur Auswahl - einen einfachen Schalter, um die Performance ein- oder auszuschalten, was effektiv einen Performance- und einen Qualitätsmodus ergibt. Beide bieten die gleichen visuellen Einstellungen und zielen laut Spiel auf 1440p ab - aber hält dies in der Praxis stand? Die Pixeldaten zeigen, dass der Qualitätsmodus tatsächlich nativ mit 1440p läuft. In jedem von mir analysierten Bild habe ich konstante 1440p festgestellt, ohne Anzeichen von Rekonstruktion oder dynamischer Auflösung. Der Performancemodus sieht dem Qualitätsmodus sehr ähnlich und löst in Standbildern etwa genauso viele Details auf, weist jedoch einige zusätzliche Artefakte auf - nämlich Ghosting bei Pflanzen und einige Flimmerartefakte in bestimmten Bereichen mit feinen Details -, die darauf hinweisen, dass hier eine bestimmte Hochskalierungsmethode verwendet wird.

Typische visuelle Artefakte von FSR 2 sind hier zu sehen, und Larian hat angekündigt, dass die Integration von FSR 2 für die PC-Version geplant ist, daher macht es auf der PS5 als Hochskalierungslösung am meisten Sinn. Ich glaube, dass das Spiel FSR 2 verwendet, um eine Ausgabe von 1440p zu erreichen, hochskaliert von einer internen Auflösung von etwa 960p, was dem Qualitätsmodus von FSR 2 entsprechen würde. Es könnte wieder eine dynamische Auflösung im Spiel geben, aber wenn ja, kommt es nicht häufig vor. Im tatsächlichen Gameplay sehen beide Modi, Qualität und Performance, sehr ähnlich aus, abgesehen von geringfügigen Hochskalierungsartefakten. Ich denke, beide funktionieren auf einem 4K-Fernseher in üblicher Entfernung perfekt, obwohl man aus der Nähe eine leichte Unschärfe im Bild bemerken wird.

Die PS5 verwendet – was nicht überrascht – das Controller-Interface der PC-Version, aber das Setup kann später recht komplex werden.

Aus visueller Sicht bietet Baldur's Gate 3 auf der PS5-Hardware also eine ziemlich gute Erfahrung, und abgesehen von den Problemen in Akt drei sind die Bildraten gut. Der Performancemodus zielt auf 60 fps ab, und größtenteils scheint er dieses Ziel auch zu erreichen. Innenbereiche und die meisten Außenareale des Spiels laufen mit 60 fps, einschließlich der Kampfszenen. Ich habe bemerkt, dass bestimmte Zwischensequenzen anscheinend unterhalb dieses Ziels ablaufen, aber diese Momente sind flüchtig. Der Hain im ersten Akt zeigt auch einige kleine Einbrüche, wenn ihr herumlauft - es ist nichts schwerwiegendes, aber es ist erwähnenswert.

Es gibt jedoch Bereiche, die nicht so gut abschneiden. Insbesondere die Stadt im dritten Akt des Spiels ist viel anfälliger als die Bereiche im ersten Akt, die wir getestet haben, und die Performance fällt in den schlimmsten Fällen auf unter 20 fps. Soweit ich das beurteilen kann, sollten diese Probleme vor diesem Abschnitt wahrscheinlich nicht auftreten, da die vielen, vielen Stunden des Spiels, die ihm vorausgehen, keine großen, dicht bevölkerten Städte wie diese enthalten.

Auch das Tearing, das hier auftritt, ist erwähnenswert. Während des typischen Gameplays gibt es bei einer Bildrate von unter 60 fps etwa alle paar Sekunden in etwa den oberen 20 Prozent des Bildschirms Tearing. Es ist sicherlich etwas ärgerlich, aber es erhält ein gewisses Maß an Reaktionsschnelligkeit der Eingaben auf Kosten der Bildqualität. Für ein rundenbasiertes Spiel hätte ich wahrscheinlich einfach V-Sync aktiviert, aber das ist eine Wahl, die Entwickler manchmal treffen. In den anspruchsvollsten Szenen gibt es auch ablenkendes Tearing am unteren Rand der Szene, was wie ein Fehler aussieht - als würde das Spiel schon zum nächsten Frame umschalten, bevor es das sollte.

Unser Dank geht an Mohammed Rayan, der die PC-Einstellungen mit ihren PS5-Äquivalenten vergleichen hat und so herausfand, dass der Port effektiv in einer Auflösung von 1440p mit Ultra-Einstellungen läuft.

Baldur's Gate 3 hat auch einen Qualitätsmodus, der auf eine verbesserte Konsistenz abzielt. Das neue Bildratenziel liegt hier bei 30 fps, und das Spiel schafft es ausgezeichnet, diese Zahl zu erreichen. Im ersten Akt konnte ich überhaupt keine Probleme hervorrufen, da das Spiel konstant mit 30fps läuft, unabhängig davon, was ich ausprobierte. Meine einzig wirklicher Kritikpunkt hier ist das völlige Fehlen von Bewegungsunschärfe, was dazu führt, dass die Aktualisierung mit 30 fps etwas ruckeliger wirkt, als sie sollte.

Akt drei hat jedoch immer noch Probleme. In den genannten Problemstellen fallen die Bildraten erneut auf mittlere bis niedrige 20er Werte und die Animationen sind stark inkonsistent. Auch andere Teile der Stadt verursachen Einbrüche, wenn auch nicht so gravierend. Im Gegensatz zum Performancemodus hat sich Larian hier entschieden, V-Sync beizubehalten, sodass es überhaupt kein Tearing gibt, selbst wenn die Bildraten niedrig sind.

Wenn man die Bildratendaten für den Performance- und Qualitätsmodus direkt hintereinander betrachtet, vermute ich stark, dass das Spiel im dritten Akt stark von der CPU beschränkt wird, so wie Alex es zuvor für die PC-Version beschrieben hat. Es gibt praktisch keinen Unterschied in den Bildraten, was darauf hinweist, dass es in beiden visuellen Modi einen CPU-Engpass gibt. Interessanterweise fällt in nahezu identischen Tests die CPU-Limitierung der PS5 deutlich niedriger als bei unseren früheren Tests der PC-Version mit der Mainstream-CPU Ryzen 5 3600.

Oben seht ihr den Performancemodus, der im normalen Gameplay ganz gut mit 60 fps läuft, aber im dritten Akt Probleme hat. Die unteren Bilder zeigen den Qualitätsmodus bei 30 fps. Die Performance in Akt drei ist in etwa die gleiche wie im Performancemodus, was stark auf einen CPU-Engpass hinweist.

Es gibt noch eine andere Möglichkeit, Baldur's Gate 3 zu spielen, nämlich im Splitscreen-Modus. Hier rendert das Spiel ebenfalls nativ mit 1440p, genau wie im Qualitätsmodus. Technisch gesehen wird das Bild im Splitscreen-Modus vertikal in der Mitte geteilt, wodurch jeder Spieler eine effektive Auflösung von 1280x1440 erhält. Es fühlt sich zwar etwas beengt an, funktioniert aber größtenteils gut. In Bezug auf die visuellen Einstellungen scheint der Splitscreen-Modus nah an die die Ultra-Einstellungen heranzukommen. Ich habe in einigen Momenten eine deutlich reduzierte Schattenqualität bemerkt, obwohl der Unterschied ziemlich gering war. Es ist möglich, dass andere Einstellungen ebenfalls beeinträchtigt werden, aber wenn ja, sind die Einschränkungen geringfügig.

Ich habe versucht, den Splitscreen-Modus an seine Grenzen zu bringen, indem ich mich mit einem Charakter so weit wie möglich von dem anderen entfernt habe, während der andere Charakter völlig stationär blieb, und größtenteils gab es keine Probleme. Ich habe bemerkt, dass die Schatten auf meinem stationären Charakter immer weniger Details aufwiesen, je weiter ich mich entfernte, aber alles andere sah ganz gut aus.

Im Splitscreen-Modus sind die Performancewerte weitestgehend die gleichen wie im Qualitätsmodus. Das bedeutet größtenteils stabile 30 fps, abgesehen von dem recht problematischen Stadtbereich im dritten Akt. In der anspruchsvollsten Sektionen liegen die Bildraten wiederum bei etwa 20 fps. Das bedeutet, dass Splitscreen-Spieler keine großen Performanceeinbußen im Vergleich zum Solo-Modus hinnehmen müssen, aber ich würde nicht sagen, dass die Performance des Spiels hier gleichmäßig gut ist. Ich bin mir nicht sicher, ob Baldur's Gate 3 angesichts seines langsamen Tempos und seiner auf Einzelspieler ausgerichteten Struktur eine besonders überzeugende Splitscreen-Erfahrung liefert, aber die PS5 bietet eine ziemlich gute Umsetzung mit minimalen Kompromissen im Vergleich zur Standard-Erfahrung.

Im Splitscreen-Modus gibt es winzige visuelle Änderungen. Aber sie sind auch wirklich nur winzig.

Halten wir also fest: Baldur's Gate 3 funktioniert auf der PS5. Solange ihr über etwaige Controller-Probleme hinwegsehen könnt, läuft das Spiel auf Sonys aktueller Konsole gut, zumindest im Vergleich zu dem, was wir auf Mittelklasse-PCs sehen. Allerdings sind die zugrundeliegenden Probleme, die später im Spiel auftreten, auf der PlayStation 5 immer noch vorhanden.

Glücklicherweise trifft das für den Großteil des Spielerlebnisses nicht zu, soweit ich das beurteilen kann, und in ruhigeren Bereichen läuft das Spiel mit relativ konstanten 60 fps oder stabilen 30 fps, je nachdem, welchen visuellen Modus ihr wählt. Der Splitscreen-Modus kommt auch ohne einschneidende Kompromisse aus, was angesichts der Schwierigkeiten, die die Entwickler bei der Umsetzung dieses Modus auf die Series S zu haben scheinen, eine willkommene Überraschung ist.

Für Spielerinnen und Spieler ohne Zugang zu einem High-End-PC liefert die PS5-Version von Baldur's Gate 3 genau das, was wir von ihr erwartet haben, aber wir hoffen auf weitere Optimierungen für die anspruchsvollsten Inhalte im Spiel.


Im englischen Original von Oliver Mackenzie, Freier Redakteur, Eurogamer.net

Schon gelesen?