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Colin McRae DiRT

Dreckig ist schön!

Darüber hinaus scheint das Verhalten auf regennasser Fahrbahn nicht ganz der Realität zu entsprechen. Mag man auf einem trockenen Kurs noch bei Tempo Hundert die Kurve erwischen, erscheint die brutale Seitenführung bei rutschigem Asphalt kaum wirklichkeitsgetreu. Man kann zwar vor dem Rennen den Schwierigkeitsgrad einstellen, aber dieser wirkt sich nur auf das Schadensmodell und die Intelligenz der Gegner aus. Das integrierte ABS und die Traktionskontrolle lassen sich zum Schrecken aller Hardcore-Fans nicht ausstellen. DiRT wird damit zu einer Simulation light.

Bei einigen Rally-Fahrten wird fast Fotorealismus erreicht.

Überhaupt bewegt sich DiRT bewusst von der reinen Rally-Simulation weg - nicht umsonst ist das Wort Rally aus dem Titel verschwunden. Statt sich auf die Zeitfahrten zu konzentrieren, gibt es erstmals auch Rundkursrennen, bei denen man sich mit bis zu zehn Mitspieler um die Plätze schlägt. Hardcore-Fans dürfen aber aufatmen: Im Karriere-Modus kann man sich größtenteils auf die Rally-Strecken konzentrieren, weil man nicht alle Etappen bezwingen muss, um eine Stufe weiter zu kommen. Von den insgesamt 58 Strecken in sechs Ländern bestehen allein 36 aus reinen Rally- und nochmal 12 aus den recht ähnlichen Hillclimb-Etappen. Erst am Ende der gewaltigen Streckenpyramide bleibt einem nichts anderes übrig, als sich auch in das Renngetümmel zu werfen.

Man sammelt für jede Platzierung Karriere-Punkte und eine Siegesprämie. Die Höhe des Geldpreises hängt dabei vom Schwierigkeitsgrad ab. Hat man genug Punkte gesammelt, darf man eine Stufe weiter oben fahren. Für das Geld kauft man sich eines der 46 Lizenzfahrzeuge und schicke Lackierungen. Echte Profis können sich so alle Fahrzeuge leisten, während Anfänger zumindest die letzte Strecke zu Gesicht bekommen.

Das Schadenmodell ist viel detaillierter als bei Forza 2.

Auch die restlichen Offroad-Disziplinen können sich sehen lassen: Beim Championship Off Road Racing fährt man mit bis zu neun Buggys im Kreis auf Schlammstrecken um die Meisterschafts-Krone. Bei Rally Raid und Rallycross muss man sich ebenfalls in einem großen Teilnehmerfeld nach vorne kämpfen, wobei sich letzteres dank leicht getunter Straßenfahrzeuge fast wie ein klassischer Renntitel spielt. Bei Crossover tritt man dagegen nur gegen einen anderen Fahrer auf getrennten Rundkursen ein. Eine spannende Variante, die zu recht verbissenen Fights führt.

Die letzte Variante stellt, neben der obligatorischen Zeitfahrt mit Beifahrer, das Hill Climbing dar. Hier gilt es gegen die Uhr einen Berg zu erklimmen, ohne dass man Anweisungen bekommt. Alles in allem begeistern nahezu sämtliche Rennstrecken. Egal ob Wüste, karge Berglandschaft oder rheinische Tiefebene, selten wurde vor allem optisch so viel Abwechslung geboten.

Zu dieser Entwicklung kann man natürlich stehen wie man will, aber die neue Physik-Engine ist über jeden Zweifel erhaben. Die Strecken sind ein offenes Areal, das durch keine unsichtbaren Grenzen beschränkt wird. Außerdem sind die Streckenbegrenzungen genau wie das Fahrzeug bis auf die letzte Schraube zerlegbar. Zudem verlieren sie nach dem Unfall nicht ihre physikalische Präsenz.

So kann es passieren, dass man eine abgefallene Leitplanke noch eine ganze Weile in der Karosserie mit sich herum schleppt, bevor sie gemeinsam mit dem Frontspoiler auf der Strecke bleibt. Auch sieht die Bewegung der Fahrzeuge bei unterschiedlicher Belastung extrem natürlich aus. Spätestens in der Wiederholung kann man erkennen, dass sich die einzelnen Federstangen komplett synchron mit dem Untergrund mitbewegen.