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Crisis Core - Final Fantasy VII

Große Emotionen auf kleinem Screen

Da ich mir bewusst bin, dass viele FF VII gerade hinsichtlich des letzten Drittels als unglaublich hart empfanden und die neue Leichtigkeit möglicherweise schätzen, ist es nur meine rein persönliche Einschätzung, dass man es hier mit der Leichtigkeit zugunsten des Mainstreams reichlich übertrieben hat. Es besteht zumindest kaum die Gefahr, dass Ihr vorzeitig die Flinte ins Korn werft. Trotzdem ist es schade, dass wegen der mangelnden Notwendigkeit die beiden besten Features des Kampfes viel zu selten zum Einsatz kommen werden.

Das erste ist ein alter Bekannter, der speziell Freunde vergangener Tage das Herz aufgehen lässt: Die Rückkehr des Materia-Systems. Materia sind im Prinzip bunte Kugeln, die im Laufe des Spiels eingesammelt und zu immer neuen Magie- und Angriffs-Fertigkeiten kombiniert werden. Die Flexibilität des Ganzen wird Euch eine Weile bei Laune halten, bis Ihr Eure ganz eigenen, perfekten Materia-Kombos gefunden habt.

Das zweite Feature ist komplett neu, zumindest wenn man Tifas 'Limit Breaker' nicht mitzählt, und hört auf den Namen „Digital Mind Wave“. Sobald Zack genug DMW-Punkte gesammelt hat, kann er eine Art Slot-Machine auslösen, auf der die verschiedenen Charaktere zu sehen sind. Je nachdem, welche der drei Gesichter stehen bleiben und wie sie zusammenpassen, gibt es besondere Angriffe, Levelaufstiege oder andere für den Spieler positive Dinge. Es ist kein Killerfeature, lockert die Kämpfe aber dezent auf.

Kleines Ratespiel: Was könnte Zack hier wohl gerade sagen?

Außerhalb der Auseinandersetzungen oder der Missionen an sich, scheint es nicht viel zu tun zu geben. Vorbei scheinen die Zeiten der Chocobo-Rennen, der Streifzüge durch die Welt und der ganzen Kleinigkeiten, mit denen man auf der Playstation soviel Zeit verbrachte, wenn man nicht gerade Sephiroth hinterher jagte. Damit gibt es nach dem Abspann leider nicht mehr allzu viele Gründe, das Spiel noch einmal einzulegen. Außer natürlich, Ihr wollt Euren Freunden demonstrieren, dass die PSP in den Bereichen Grafik und Video wirklich einiges im Kasten hat.

Dass die CG-Sequenzen nicht weniger als perfekt sind, ist ja bei Square Enix mittlerweile Standard und auch hier erfüllen sie diesen Anspruch ohne Probleme. Die Welt von FF VII wurde ungemein detailgetreu zum Leben erweckt und viele Einzelheiten aus den anderen Episoden der VII´er-Reihe dürft Ihr hier wieder einmal in all ihrer Schönheit bewundern.

Flammen, Schwert gezogen, grimmiger Blick: So kennen wir unseren Sephiroth.

Erstaunlich lebendig wirken auch die Storysequenzen in der Ingame-Engine. Großes Kino mit noch größeren Emotionen wird mit allem präsentiert, was der kleine Screen hergibt. Lediglich die Standardkämpfe sehen etwas mau aus, erst wenn Materia ins Spiel kommt, brilliert auch dieser Part. Was auch immer Crisis Core in seiner Gesamtheit auf den Bildschirm zaubern wird, eine tolle Tech-Demo erhaltet Ihr auf jeden Fall.

Ob Crisis Core – Final Fantasy VII aber auch sonst überzeugen kann, hängt sehr davon ab, welche Erwartungen an das Spiel gestellt werden. Von dem Gedanken eines epischen Rollenspiels im Stil des alten Playstation-Titels solltet Ihr Abstand nehmen, die Enttäuschung wäre sonst groß. Crisis Core wird ein lineares Action-RPG mit Mainstream-Appeal, was ja nicht unbedingt eine schlechte Sache sein muss. Auf der sicheren Habenseite kann das Spiel aber schon jetzt seine tief in den FFVII-Kosmos eingegrabene Geschichte verbuchen, die Kenner und Fans sicher wieder viel Gesprächsstoff bieten wird. Zumindest sobald Crisis Core in einer verständlichen Sprache erscheint und bis dahin wird wohl noch viel Mako durch den Reaktor von Midgar gehen…

Crisis Core erschien Anfang September für die PSP in Japan. Mit einem US- oder Europarelease ist vor 2008 nicht zu rechnen.

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