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Wie die PS3 3D-Gaming beherrschen könnte

Eine Theorie

Im Moment generiert bereits nahezu jedes Spiel schon seine eigene Depth Map: Den Z-Buffer, der hilft, die einzelnen Frames zu rechnen. Diese Daten auszulesen - oder sie in das Standard-Format zurück zu verwandeln - hätte vernachlässigbare Auswirkungen auf die CPU- und GPU-Zeit. Das Endergebnis auf dem Display wäre kein pures stereoskopisches 3D mit individuell berechneten Frames für beide Augen, aber es sähe sicherlich ziemlich beeindruckend aus - und nicht weit entfernt vom „echten“ 3D.

Obwohl es vermutlich clever von Sony war, die Aussage zurückzuziehen, dass alle existierenden PS3-Titel 3D bekämen, bleibt das Potenzial unglaublich aufregend: Alle neuen Titel könnten ab Werk in 3D funktionieren, wenn der Entwickler / Hersteller sich dafür entscheiden würde, es zu unterstützen. Die größten Titel des existierenden Katalogs könnten mit 3D-Updates gepatcht werden und es gäbe keinerlei Abzüge in der Performance.

Wenn diese Theorie halbwegs wasserdicht ist, könnte Sony eine Führungsposition in einem neuen Technologiefeld einnehmen, in dem Microsoft auf Jahre hin nicht mithalten könnte. Es könnte seine Position als führender Hersteller in Sachen Spiele und HDTV-Hardware nutzen, um eine echte Synergie zu schaffen, die die PS3 als herausragende Marke für 3D-Spiele positionieren würde. Und wenn der Effekt beeindruckend genug ist, würden die Early Adopter eine ganze Menge Bravia 3DTVs kaufen. Wie auch im zuvor verlinkten Kotaku-Report erwähnt, könnte Sony die Technologie im Bravia auf der PS3 verbauen, sobald der Mainstream dafür bereit ist. Ein HDMI 1.4 Controller würde dann ein konventionelles 3D-Signal aus dieser entsprechend ausgestatteten PS3 übermitteln, die mit allen 3DTVs funktionieren würde - nicht nur mit denen von Sony.

Abgesehen davon, dass sie keine TVs herstellen: Was hält Microsoft davon ab, es Sony gleichzutun? Zum Beispiel indem man sich mit einem anderen großen HDTV-Hersteller zusammentut? Zunächst einmal gibt es da das Problem mit der grundlegenden Bandbreite. Die Xbox 360 verwendet einen HDMI 1.2 Controller, mit einer 4.9Gbps-Verbindung zum Display. Gut genug für 1080p60 und komprimiertem Surround Sound, aber das ist das Limit. Andererseits nutzen alle PS3-Modelle HDMI 1.3, bei dem die Bandbreite sich effektiv auf 10.2Gbps verdoppelt. Während die vornehmlich dazu genutzt wird, reichhaltigere Farb-Formate und verlustfreien Sound zu unterstützen, hält Sony nichts davon ab, das proprietäre Protokoll einzusetzen, das Quaz51 vorgeschlagen hat, um die für den 3D-Effekt so unbezahlbare Depth Map zu übermitteln. Sony nutzt bereits proprietäre HDMI-Verbindungen - das BraviaLink zum Beispiel, das in die PS3 Slim eingebaut ist.

Natürlich gab es schon auf beiden Konsolen Spielereien mit stereoskopischem 3D, insbesondere Blitz Games Invincible Tiger: The Legend of Han Tao, das vor ein paar Wochen auf Xbox Live Arcade und im PSN erschienen ist. Es unterstützt echtes stereoskopisches 3D, zusammen mit seinem unendlich mieseren Verwandten aus den 1950ern, dem aktbekannten Rot/Blauen Anaglyph-3D. Trotz der Full HD-Behauptungen von Blitz ist das Spiel ganz klar ein auf 1080p hochskaliertes natives 720p-Spiel, das Auflösungen von 640x720 oder 1280x360 nutzt, abhängig vom gewählten Modus. Es ist ein faszinierendes Experiment, ist aber einfach kein Vergleich mit den Ergebnissen, die Sony bei den cutting edge PS3-Spielen auf der CES und CEDEC 2009 gezeigt hat.

All das deutet darauf hin, dass die Sterne für Sony und die PS3 im Hinblick auf 2010 günstig stehen. Die Firma veröffentlicht im Frühjahr ihren eigenen Motion Controller und hat bereits Headtracking-Technologie in das kommende Gran Turismo 5 integriert. Kombiniert man diese Elemente mit einer stereoskopischen 3D-Lösung, tut sich eine ganze Reihe technologischer Fortschritte für Hardcore- und Mainstream-Spieler gleichermaßen auf und Early Adopter werden beginnen, für die volle Erfahrung auf bessere HDTVs umzusteigen. Für mich persönlich wäre eine vollständig funktionierende Headtracking-Lösung, die in echtes stereoskopisches 3D integriert ist, schon Grund genug, mein eigenes Display aufzurüsten.

Ob die Spezifikationen dieser Theorie hier nun Realität werden oder nicht: Sonys Schritt in Richtung 3D ist keine Vaporware. Die Demos von den Events sind ganz klar vollständig funktionierende Realität und sollten von uns herzlich willkommen geheißen werden - als Beispiele, wie die Konsolenhersteller Innovationen in neuen Bereichen über immer größere Mengen an Pixeln stellen. Vier oder fünf Jahre nach Beginn des Lebenszyklus einer Konsole freuen wir uns normalerweise immer schon auf die nächste Generation der Geräte, doch dieses Mal laufen die Dinge etwas anders. Microsoft und Sony wählen hier einige unglaublich innovative Schritte, damit wir den maximalen Wert und die maximale Breite an neuen Erfahrungen aus den Geräten ziehen können, die wir bereits besitzen. Und in vielerlei Hinsicht ist das sogar noch viel eindrucksvoller (und eindeutig günstiger) als neue Konsolen zu entwickeln.

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