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Forza Horizon 4 - Schafe, die geschoren werden

There is a season, turn, turn, turn!

Klar, ich könnte jetzt in dem sündhaftteuren Bugatti Chiron so richtig Gas geben und der Konkurrenz zeigen, wie sich ein echter Pistenprofi auf den Strassen des Vereinigten Königreichs verhält. Stattdessen ziehe ich es aber vor, ganz gemütlich durch die opulente Open-World-Version Großbritanniens zu cruisen und die abwechslungsreiche Landschaft in knackigem 4K und HDR zu genießen. Das sind für mich die besonderen Augenblicke, in denen mir die ganzen Aufgaben und Missionen des Horizon Festivals komplett am Allerwertesten vorbeigehen und ich den besten Platz für ein paar schicke Fotos suche oder einfach die Gegend im Wechsel der Jahreszeiten verträumt betrachte.

Frisches Feature in Forza Horizon: In wöchentlichem Rhythmus wechseln die Jahreszeiten und entsprechend die Wetterlage und Pistenbeschaffenheit.

Allerdings kann ich mir als Frischling leider noch keinen Bugatti oder gar den Coverstar des Spiels, den auf 500 Stück limitierten McLaren Senna, leisten und muss erst einmal mein virtuelles Bankkonto mit ebenso virtuellen Credits auffüllen. Und die erhalte ich nur gegen Leistung, in dem ich Rennen gewinne, spektakuläre Drifts hinlege, über Schanzen springe, einen Job als Taxifahrer oder Autotester annehme oder mich als Stuntman mal eben für ein paar Aufgaben einem Filmteam verdinge. Nahezu alles was ich in der Welt von Horizon 4 anstelle - und das ist eine Menge - wird mit Einflusspunkten und Kohle honoriert. Bekomme ich genügend von beidem zusammen, kann ich meinen Fuhrpark mit Edelkarossen füllen und mir auch ein Haus, mit dem nötigen Kleingeld sogar ein Schloss, auf der Insel zulegen.

Der Umzug der Forza Horizon-Reihe von Australien nach Großbritannien ist ein Heimspiel für die Serienentwickler von Playground Games, die mit den dynamischen Jahreszeiten ein frisches Feature in den Arcade-Racer einbauen. Warum auch ein Entwickler-Team an das andere Ende der Welt entsenden, wenn die eigene Heimat doch alle Voraussetzungen für abwechslungsreiche Landschaften bietet? Das auch Großbritannien natürlich wunderschön ist und reichlich Abwechslung bietet, beweisen die Macher eindrucksvoll während eines Anspieltermins, bei dem ich gut drei Stunden hinter dem Steuer diverser Boliden verbringen konnte. Der Wechsel der Jahreszeiten, die sich im Spiel im Echtzeit-Wochenrhythmus ändern werden, lässt mich bekannte Strecken neu erleben.

Bevor ihr euch den McLaren Senna leisten könnt, müsst ihr jede Menge Herausforderungen bestehen und lukrative Jobs annehmen.

Brettere ich im Sommer noch über staubtrockene Pisten, während die Sonne vom wolkenlosen Himmel strahlt, mahnt mich im Herbst Dauerregen und nasses Laub auf den Strassen zur Vorsicht. Im Herbst wird es matschig und Zeit den Off-Roader aus der Garage zu holen, im Winter bedeckt Schnee die Strassen und es sind Ausflüge auf zugefrorene Seen möglich. Macht ihr euch die Mühe und schaut nicht nur auf den Tacho, könnt ihr immer wieder schicke Details erkennen, beispielsweise eine Schafherde, die im Herbst und Winter mit dickem Fell zu sehen ist, Anfang des Sommers dann geschoren auf den Wiesen grast.

In spektakulären Showevents tretet ihr auch schon mal gegen ein Luftkissenboot an. Oder schwingt euch als Master-Chief in den Warthog.

Bevor ihr aber auf Sightseeing-Tour gehen könnt, besucht ihr, wie gewohnt, erst einmal nach einem Einführungsrennen das Horizon-Festival und startet als Frischling die hoffentlich steile Rennfahrer-Karriere. Ihr erstellt euch einen Charakter und wählt das Startauto aus der noch beschränkten Auswahl Ford Focus RS, Audi TTS Coupé und 1969er Dodge Charger. Insgesamt wird es über 450, bis auf die letzte Radschraube authentisch nachempfundene, Fahrzeuge von mehr als 100 Herstellern zu fahren geben. Lediglich auf Mitsubishi muss aus lizenztechnischen Gründen diesmal verzichtet werden. Danach könnt ihr direkt mit den Herausforderungen beginnen und euch die ersten Sporen verdienen oder die nächsten Stunden mit dem Individualisieren und dem Feintuning verbringen. Lackierung, Aufkleber, Nummernschild, sogar der Klang der Hupe, lassen sich in den Menüs akribisch nach den eigenen Vorstellungen anpassen.

Mehr als 450 authentisch dargestellte Fahrzeuge, vom Serien-Ford Focus bis zum sündhafte teuren Supersportwagen oder echtem Klassiker, könnt ihr in Forza Horizon 4 fahren.

Zuschaltbare Fahrhilfen erleichtern den Einsteig und für die Cracks locken locker drei Dutzend Schieberegler, mit denen sich der Grip der Reifen, die Dampfungsabstimmung, die Bremsen und zig weitere Begriffe aus dem Motorsport, von denen ich überhaupt keine Ahnung habe, einstellen lassen. Einige allerdings nur nach dem Kauf eines entsprechenden Tuningteils. Es ist kein Problem sich in den Menüs zu verlieren, man kann es aber auch lassen und einfach raus in die Welt fahren und seinen Spaß haben.

Und Spaß hatte ich, das kann ich nur vehement unterstreichen. Das Handling der Fahrzeuge ist gewohnt fantastisch mit genau der richtigen Portion Arcade-Gefühl, verzeiht auch mal einen Fahrfehler ohne die Rückspulfunktion nutzen zu müssen und die Unterschiede der Fahrzeuge sowie der verschiedenen Untergründe und Wetterbedingungen sind deutlich zu spüren. Es macht eben wieder Laune, eine Serpentinen-Piste mit Nadelkurven in halsbrecherischer Geschwindigkeit zu meistern, einfach mal Querfeldein zu brettern oder in den Show-Events gegen eine Gruppe Motocross-Fahrer oder ein Luftkissenboot anzutreten. Selbst ein Rennen mit Halo-Thematik als Master-Chief im ikonischen Warthog ist drin, Kommentare von Cortana und Banshees als Gegner inklusive. Es zahlt sich manchmal aus, Mitglied der Microsoft-Studiofamilie zu sein.

Eure Fahrzeuge könnt ihr nach Lust und Laune in einem halben Dutzend Menüs lackieren, bekleben und tunen.

In der angespielten Probeversion stand verständlicherweise nur der Offline-Modus zur Verfügung, bei dem gegen Drivatare angetreten wurde. Mehrspielerfans mit kompetitiven Ambitionen finden sich später in einer Shared-Open-World zusammen, in der ausschließlich menschliche Fahrer unterwegs sind. Hier könnt ihr dann einfach nach Lust und Laune sporadisch eure Fähigkeiten mit Online-Kontrahenten messen oder in einer eigenen Liga die Spitze des internationalen Fahrerfelds erklimmen.

Die allzu menschlichen Probleme mit Spaßverderben in einer geteilten Welt, wird durch Auto-Ghosting gemildert. Dank dieser Option ist es in der offenen Welt nicht mehr möglich einen Mitspieler zu rammen, die anderen Fahrer sind dann nur Geister, die durch andere Fahrzeuge durchrauschen, ohne Schaden anzurichten. Das gilt allerdings nicht für den neuen Koop-Modus, bei dem zwei Teams zu sechs Spielern gegeneinander antreten und im Endeffekt nicht nur der gewinnt, der als erstes die Ziellinie erreicht, sondern jede Platzierung der Teammitglieder Punkte bringt und die Gesamtzahl entscheidet. Wenn euch in diesem Modus ein Fahrer nervt, dann könnt ihr den schlichtweg blocken.

Mit Karacho durch die Strassen von Edinburgh: schon der Einstiegswagen, ein 1969er Dodge Charger, macht richtig viel Laune.

Forza Horizon 4 macht wieder den Schritt weiter, den jeder seiner Vorgänger tat, es wandelt sich weiter zum perfekten Open-World-Arcade-Vergnügen, Auto-Fetisch-Objekt und dem größten Spaß, den man auf vier Rädern haben kann, wenn man diese nicht immer ganz exakt simulieren möchte. Kurz gesagt, wenig Überraschungen, aber das im besten Sinne.


Entwickler/Publisher:Playground Games / Microsoft Studios Erscheint für:Xbox One, PC - Geplante Veröffentlichung: 2. Oktober 2018 - Angespielt auf Plattform:Xbox One

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