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Granblue Fantasy: Relink angespielt: Ich mag das Kampfsystem, würde aber noch lieber mal die Welt sehen!

Und: nach sieben Jahren Entwicklung gibt's endlich ein Datum

Cygames hatte uns nach London eingeladen, um endlich mehr über das lang-ersehnte JRPG Granblue Fantasy: Relink zu erfahren. Und das wurde auch Zeit, denn es hat sieben lange Jahre und eine Trennung von PlatinumGames gebraucht, damit das Spiel endlich seinem Release näherkommt. Nach einer ausführlichen Präsentation von General Director Tetsuya Fukuhara und Director Yasuyuki Kaji durften wir die Entwickler interviewen erfuhren sogar, wie sich der erste Granblue-Konsolentitel anfühlen wird. Ach ja, das Kampfspiel Granblue Fantasy Versus, was sich seit 2020 eine Million mal verkaufte, gibt es ja auch noch. Die Fortsetzung wird Granblue Fantasy Versus: Rising heißen. Dazu habe ich ein paar spannende Einblicke und Eindrücke im Video für euch.

Image credit: Cygames

Und damit möchte ich euch nicht weiter auf die Folter spannen. Granblue Fantasy: Relink erscheint am 1. Februar 2024. Alle Daumen sind gedrückt, damit der Titel nicht verschoben wird. Denn ehrlich gesagt, befürchte ich, dass wir andernfalls wieder lange nichts mehr hören werden, sollten sich die Entwickler jetzt doch länger brauchen. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur durch Pragmata traumatisiert. Außerdem werde ich irgendwie das Gefühl nicht los, dass sich Cygames hier einiges vorgenommen hat.

Die Sache mit PlatinumGames

Cygames sagt euch gar nichts? Dann habt ihr gerade preisgegeben, dass ihr wohl kein Interesse an Mobile Games habt. Das ist nicht weiter verwerflich, aber anders sieht der Spielemarkt zum Beispiel in Japan aus. Cygames ist neben Akatsuki Games, Bandai Namco, Konami, Niantic oder NetEase eines der wichtigsten Studios für den Markt mit Handyspielen. Gegründet wurde das Studio 2011 mit ihrem Erstlingswerk Rage of Bahamut und arbeitete bisher sogar an großen IPs, wie Idolm@ster oder Dragon Quest Monsters. Neben Manga, Anime und Merchandise, setzt Cygames aktuell interessanteweise immer mehr auf Konsolenspiele. Ihren ersten Konsolen-Release hatten sie 2020 mit Shadowverse: Champion's Battle.

Obwohl das Spiel zu Shadowverse bereits erschienen ist, war Granblue Fantasy Relink Cygames erster Versuch an einem Konsolentitel. Seit sieben Jahren befindet es sich nun in Entwicklung.

Bilder aus dem Original: Granblue Fantasy ist ein Mobile Game, das seit 2014 existiert.

Granblue Fantasy selbst ist ein Handyspiel, das in einer klassischen Fantasiewelt spielt: Die Welt besteht aus fliegenden Inseln, die mit riesigen Flugschiffen besucht werden können. Vor Ewigkeiten versuchten Götter diese Inseln einzunehmen, doch die Bewohner, genannt "Skydwellers", schafften es ihre Heimat zu schützen. Frieden kehrte wieder ein. Nun hat sich ein kleiner Abenteurer, nachdem er einen Brief von seinem Vater bekommen hatte, auf den Weg gemacht, durch diese Inseln zu reisen. Eine kleine geflügelte Echse namens Vyrn möchte ihn davon abhalten, doch nicht alles funktioniert wie geplant und die Hauptfigur (weiblich oder männlich, das sucht ihr euch aus), trifft auf ein mysteriöses Mädchen namens Lyria, die aus Versehen einen gefallenen Drachen erweckt. Lyrias und eure Kräfte werden so für immer verbunden.

Das ist die Ausgangslage, die Relink übernimmt. Die Geschichte des Konsolenspiels wird allerdings einer Nebengeschichte aus dem Handyspiel ähneln. Diese Nebengeschichten sind in sich abgeschlossene Erzählungen, welche die Granblue Welt zwar erweitern, aber auch verständlich für alle sind, die nichts mit dem Franchise am Hut haben. Wahlweise gibt es den Anime Granblue Fantasy: The Animation, der euch in 25 Folgen diese Welt näher bringen möchte. Kein Muss, aber ein "Nice To Have", wie die Entwickler versicherten.

Fantasy, eine schöne Farbgebung und riesige Luftschiffe: Granblue Fantasy: Relink basiert auf einem wunderschönen Universum. Aber reicht das aus? | Image credit: Cygames

Granblue Fantasy ist so groß, dass es mittlerweile seit 2017 jährlich das Granblue Fest rund um dieses Universum veranstaltet. Auch ist es groß genug, dass sich Cygames mit PlatinumGames zusammentat, um an Relink zu arbeiten. 2019 entschieden sich die Studios dazu, getrennte Wege zu gehen, nur Yasuyuki Kaji ist geblieben. Ich frage ihn, warum, und ob es schwer ist, so ein vergleichsweise großes Spiel ohne ein zweites Studio zu entwickeln. "Natürlich ist die Entwicklung von Videospielen anstrengend. Erst recht, weil wir für Relink immer größere Ambitionen hatten. PlatinumGames hat sich im Laufe der Jahre wieder eigenen Projekten gewidmet. Ich bin geblieben, um diesem Team zu helfen. Sie unterstützen uns noch, wenn wir uns an sie wenden. Wir sehen das nicht als Verlust, sondern als eine natürliche Entwicklung." antwortet der Director, der unter anderem für die Schauplätze in Metal Gear Rising: Revengeance oder NieR: Automata zuständig war.

Himmelsschiffe, Final Fantasy und Tales of Arise

Nicht nur der Maßstab, den das Team sich selbst setzt, sondern auch das Konzept hinter Granblue Fantasy: Relink ist durchaus spannend. Es wird zwei Modi geben, die den Kern des Spiels bilden: Einzel- und Mehrspieler. Beim Einzelspieler erwartet euch eine vertraute JRPG-Erfahrung in Form eines Echtzeit-Kampfsystems, das an Tales of Arise erinnert. Die Geschichte soll eine abgeschlossene sein. Keine Cliffhänger, klingt für mich nach einer runden Erzählung, die nicht damit endet, dass auf das Mobile Game verwiesen wird. So weit, so gut.

Die Hauptfigur kann bis zu vier Stufen erreichen, wenn es um ihre Fähigkeiten geht.

Der Mehrspielermodus für bis zu vier Personen im Team soll über 100 verschiedene Quests mit unterschiedlichen Aufgaben beinhalten. Es gibt klassische Boss-Kämpfe, Survival-Aufgaben, in denen ihr Gebiete verteidigt, oder Kämpfe mit Zeit-Limit, bei denen es darum geht so viele Gegner die möglich zu schlachten. Weitere Modi werden folgen. Verbündete können Freunde sein, allerdings findet ihr in einem MMO-artigen Hub, in dem ihr mit eurem kleinen Avatar umherlauft, genug Fremde, die ihr zu gemeinsamen Abenteuern einladen könnt.

Egal, ob Mehr- oder Einzelspieler, das Grundgerüst bildet eure Crew. Ihr könnt für Kämpfe immer nur eine Figur steuern. Darin unterscheidet sich Granblue Fantasy: Relink von anderen JRPGS mit einem Echtzeitkampfsystem, denn ihr könnt wirklich nur eine Figur steuern und sie bis zum Ende des Kampfes nicht austauschen. Wie das bei der Erkundung aussieht, kann ich euch leider nicht sagen, denn das haben wir nicht gesehen. Seid ihr allein, wird der Rest der Truppe mit KI besetzt, sonst mit Menschen. Die fehlenden Plätze werden mit einer KI gefüllt, sodass ihr immer zu viert seid.

Vom Mehrspieler, der Geschichte, den Zwischensequenzen, der Welt, den Charakterinteraktionen oder der Erkundung habe ich ungünstigerweise keine Eindrücke. Das ist natürlich extrem schade, weil dadurch echt viele Fragezeichen offen bleiben. Zum Kampf kann ich euch aber einiges schildern, was mir gut gefallen hat.

Einer für alle?

Oder alle für einen? | Image credit: Cygames

Da wären zum einen die unterschiedlichen Figuren, deren Kampfstile sich wirklich voneinander unterscheiden. Wir durften aus sechs verschiedenen Figuren wählen: männlicher Captain, Katalina, Rackam, Io, Lancelot oder Charlotta. Bisher sind übrigens bereit 17 Charaktere bekannt. Ich habe mich beim Spielen für Io und den Captain entschieden. Anfangs gab es kleine Gegner zum Experimentieren, darauf folgten gleich mehrere Bosse. Nicht ganz, aber schon fast wie bei einem Overwatch fühlen sich die Figuren bei den Bossfights sehr unterschiedlich an. Magierin Io zum Beispiel muss auf Distanz gehen und schauen, dass sie das Team unterstützt und gleichzeitig den Boss schwächt. Zu meiner Freude hat die Gute aber auch selbst sehr starke Zauber, um großen Schaden und verschiedene Statuselemente zu verursachen.

Der Captain hingegen hat eine besondere Spezialität. Seine Fähigkeiten leveln mit Grundangriffen und können bis zu vier neue Stufen erreichen. Er macht entsprechend mehr Schaden oder sogar ganz neue Aktionen, je nach Fähigkeitenlevel. Ich habe ihn im Nahkampf und in der Mid-Range gespielt, denn viel einstecken konnte die Hauptfigur nicht. Und das ist auch gut so, denn sonst würden sich die Nahkämpfer ja nicht voneinander unterscheiden. Eine klassische Schadensverteilerin, die mehr aushält, schien mir zum Beispiel Katalina zu sein.

Mir gefällt, dass alle Charaktere über Heilung, Buffs und Debuffs gleichzeitig verfügen. Diese gehören zu den vier separaten Fähigkeiten, die sich innerhalb der Figuren nicht ändern. Wir haben übrigens nur den Einzelspieler gesehen, aber diese Konstellation, kann ich mir mit echten Menschen im Mehrspieler sehr gut vorstellen.

Relink

Der Name des Spiels ist gleichzeitig eine zentrale Funktion für eure Truppe. Neben den charakterspezifischen Angriffen und Fähigkeiten, können die Figuren gemeinsam noch mehr Schaden anrichten. Ist die Betäubungsanzeige des Gegners gefüllt und stehen zwei Figuren beieinander, kann eine "Link-Attacke" ausgeführt werden. Mit einem zeitigen Knopfdruck führen zwei Figuren eine ultimative Attacke aus. Dieses Link-Level wird bei jeder Nutzung immer weiter erhöht, bis eine Full-Chain entsteht. Eine Kettenreaktion, die alle Charaktere im Team gleichzeitig angreifen lässt.

Diese Version wird übrigens bei der Gamescom ebenfalls zum Anspielen verfügbar sein. Falls ihr also die nächsten Tage in Köln seid, wollen wir unbedingt wissen, was ihr vom Kampfsystem haltet.

Im neuen Trailer stehen vor allem die Bosse im Vordergrund. Die neuen Designs, die neuen Figuren und auch die Herangehensweise als Crew gegen diese großen Monster ist spannend. Das dürfte Fans des Mobile-Games ansprechen, denn die Bosse sind dort im Einzel- und Mehrspieler vorhanden. Mich haben die Gegner zudem fasziniert, weil ich den Kampf in der Luft spannend fände und neugierig bin, wie diese Monster in die Geschichte dieser Welt passen. Sind es böse Götter oder werden sie vielleicht doch zu Verbündeten? Auch der Proto-Bahamut war zu sehen, den wird man sogar selbst steuern können (FFXVI lässt grüßen?). Außerdem bin ich total fasziniert von diesen riesigen Flugschiffen, auf die im Spiel übrigens einige große Schlachten warten, wie mir Tetsuya Fukuhara im Interview direkt bestätigte.

Waffen, Sigils und andere Basteleien

Natürlich werden sich eure Figuren im Laufe des Spiels weiterentwickeln. Dazu schaltet ihr nach und nach "Martery Nodes" frei, mit denen die Charaktere verschiedene Fähigkeiten erlernen. Bis zu vier Fähigkeiten kann ein Charakter dabei tragen. Das klingt nach wenig, aber keine Sorge: Eine feinere Anpassung findet ihr bei den Waffen und den Accessoires (Sigils). Ihr könnt die verschiedenen Eigenschaften der Gegenstände miteinander kombinieren und so unterschiedliche Werte erhöhen, eure Waffen mit Statuseffekten ausstatten oder beispielsweise für mehr XP-Gewinn in den Kämpfen sorgen. Zudem lassen Gegner Zutaten fallen, die ihr dann ebenfalls für Crafting benutzen könnt.

Im Mobile Game ist das ein sehr tiefgehendes Element und ihr könnt euch vielleicht vorstellen, dass dafür viel Grind nötig ist. Daher habe ich die Entwickler gefragt, worauf wir uns bei Relink gefasst machen müssen:

Zwei riesige Monster kämpfen gegeneinander - ob das bedeutet, dass man einen von ihnen steuern kann? Es wird wohl Stellen bei Granblue Fantasy: Relink geben, an denen man das kann.

"[Mobile und Konsole] sind zwei verschiedene Genres, daher werden die Anpassungsmöglichkeiten der Waffen und Sigils nicht so fein und weitreichend sein, wie im Handyspiel. Außerdem läuft Granblue Fantasy ja schon viel länger, als Relink. Wir wollen das Waffensystem einfach halten, weshalb man nur eine Waffe ausrüsten kann. Man wird aber passive Effekte bekommen, sobald man mehrere Waffen des gleichen Typs einsammelt", antwortet Fukuhara. "Relink hat eine durchgehende Geschichte, die nicht unnötig durch lange Grind-Phasen unterbrochen werden soll. Natürlich werden einige Gegner herausfordernder sein, als andere, ganz durchhetzen kann man da nicht. Aber insgesamt soll man ungehindert in einen guten Fluss zwischen Geschichte und Kampf kommen", fügt Kaji hinzu.

Die Gegner beim Anspielen waren große - und noch größere Skelette. | Image credit: Granblue Fantasy: Relink

Das klingt doch nach einem angenehmen Tempo. Um Barrierefreiheit zu ermöglichen, aber auch, um die Mobile-Fans abzuholen, gibt es zwei Assist-Modi, die euch erlauben Kämpfe vollständig automatisch auszuführen, oder bestimmte Kampf-Elemente zu automatisieren (Auto-Heal, Auto-Dash, etc).

Granblue Fantasy: Relink erscheint am 1. Februar 2024. Die Collector's Edition kostet 189,99 Euro und die Standardedition 59,99. Vorbestellungen sind ab sofort möglich.

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