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MotorStorm: Apocalypse

Kein Zuckerschlecken

Davon abgesehen kommt regelmäßig der X-Button zum Einsatz, der den Boost startet. Den müsst ihr nicht erst aufladen, sondern könnt munter drauf los Gas geben. Ihr solltet aber natürlich auf die Temperatur des Motors achten. Nutzt ihr den Boost zu lange, fliegt euch euer Fortbewegungsmittel um die virtuellen Ohren. Wasserpfützen kühlen den Motor schnell ab, wenn es auf der Strecke regnet, bekommt ihr zudem eine regelmäßige Kühlung und er überhitzt nicht so schnell wie bei Sonnenschein. Im Gegenzug erhöht Feuer die Temperatur nur noch weiter.

Kommen wir nochmal zurück zum Festival und einigen Aspekten, die man vielleicht als etwas fragwürdig bezeichnen könnte. Schauplatz von MotorStorm: Apocalypse ist eine fiktive amerikanische Stadt, für die aber recht offensichtlich San Francisco als Vorbild diente. Diese Metropole wird von Katastrophen, allen voran Erdbeben, heimgesucht und evakuiert, während man das, was die Rennfahrer tun, fast schon als Katastrophentourismus bezeichnen könnte. Mit ihrem Flugzeugträger (!) fahren sie zu dieser verwüsteten Stadt und wollen hier ihr Festival veranstalten. Dabei nimmt man auch keine Rücksicht auf etwaige Leute, die sich darin noch tummeln. "Oder fahrt sie einfach um", heißt es da einfach nur von einem der Charaktere diesbezüglich.

Und es ist tatsächlich möglich, herumstehende oder -laufende Personen einfach über den Haufen zu fahren - ganz ohne Blut- oder Splatter-Effekte. Warum das nun unbedingt sein muss? Gute Frage, jedenfalls hat es dem Spiel hierzulande eine 16er Freigabe der USK beschert. Zugegeben, es gibt zumindest einige Personen, die spielerisch sinnvoll eingebunden wurden und Molotow-Cocktails auf die Strecke werfen, deren Flammen wiederum eure Motortemperatur erhöhen, aber das ist eben nur ein Teil davon.

Zumindest mir erschließt sich nicht wirklich der Sinn des Ganzen. Ich werde zwar in keinster Weise dafür belohnt, wenn ich sie erwische, aber es ist einfach ein meiner Meinung nach unnötiges Detail, das ich von einem MotorStorm auch nicht unbedingt erwartet hätte. Es passt einfach nicht zu der auf cool getrimmten Präsentation. Mal ganz abgesehen davon, dass sich die Story zwar nicht wirklich ernst nimmt, im Großen und Ganzen oder dennoch relativ sinnfrei und dämlich daherkommt. Wenn ihr die animierten Comicsequenzen zwischen den Rennen im Festival-Modus einfach wegklickt, werdet ihr jedenfalls nicht viel verpassen.

Überwiegend werdet ihr im Spiel ganz gewöhnliche Rundenrennen absolvieren. Ebenfalls mit dabei ist auch noch Elimination, wobei stets der letzte rausfliegt. Abseits des Festivals erwarten euch dann noch Zeitrennen, in denen ihr neue Highscores aufstellen und euch in den Leaderboards verewigen könnt. Hier habt ihr sogar die Gelegenheit, gegen bis zu sechs Ghosts anzutreten. Drei davon lassen sich runterladen, was euch wiederum die Chance gibt, euch mit verschiedenen Bestzeiten zu messen, etwa der insgesamt schnellsten, der schnellsten in eurer Fahrzeugklasse oder der eines Freundes. Und das alles auf einmal. Hier kommt es natürlich besonders auf die Kenntnis der jeweiligen Strecken an. Ihr solltet jede Route kennen, die für euer gewähltes Fahrzeug optimale Strecke herausfinden. Und auf den eigenen Skill kommt es natürlich ebenso an. Es ist eines dieser Spiele, das einfach zu erlernen, aber schwierig zu meistern ist.

MotorStorm: Apocalypse - Gameplay-Video: Die ersten 15 Minuten

Darüber hinaus gibt es noch "Hardcore-Rennen". Das sind besondere Varianten der Events aus dem Festival-Modus, die ihr durch Erreichen des ersten Platzes freischaltet und dann gegen noch gemeinere und schnellere Gegner antretet. Insgesamt stehen euch über 30 Strecken zur Verfügung, wobei es sich zum Teil aber auch einfach nur um Variationen handelt, beispielsweise mit etwas anderem Streckenverlauf. Zudem gibt es nicht auf allen Kursen standardmäßig Katastrophen, die nebenbei stattfinden. Und wenn ein Kurs sie unterstützt, könnt ihr sie außerhalb des Festival-Modus auf Wunsch auch deaktivieren. Ganz wie ihr wollt.

Was den Multiplayer anbelangt, unterstützt Apocalypse Splitscreen für bis zu vier Spieler. Und zwar nicht nur offline im schnellen Rennen, sondern auch via Internet in den 16-Spieler-Events. Durch eure Leistungen verdient ihr euch hier Chips, mit denen ihr im Rang aufsteigt, Perks, Fahrzeugskins, Fahrer und andere Dinge freischaltet. Die Perks haben dabei keinen allzu riesigen Einfluss auf das Spielgeschehen, die Performance oder das Balancing, ruinieren also nicht das Spielvergnügen im Online-Part. Ein Aufleveln im Offline-Modus ist hingegen leider nicht möglich, es beschränkt sich ausschließlich auf die Multiplayer-Komponente. Außerdem hat es das zuvor angekündigte Feature zur Erstellung eigener Modi beziehungsweise Regeln für den Multiplayer nicht ins fertige Spiel geschafft. Schade, aber hoffentlich kommt es noch nachträglich per Patch.

MotorStorm: Pacific Rift war für mich noch eine kleine Enttäuschung, bot es doch eigentlich nicht viel Neues im Vergleich zu seinem Vorgänger. Apocalypse hingegen setzt sich alleine schon durch sein brachiales Szenario sehr viel deutlicher ab und sorgt mit den sich oftmals verändernden Strecken beziehungsweise Arealen für weitaus mehr Abwechslung und noch mehr Spannung im Rennverlauf. Gleichzeitig erfordert es höchste Aufmerksamkeit und eine Anpassung eurerseits an diese wechselnden Gegebenheiten. Letztlich ergibt sich daraus ein äußerst unterhaltsames und vor allem in den höheren Schwierigkeitsgraden sehr forderndes Spiel. Lediglich die "Story" mit ihren dämlichen Hauptdarstellern ist einer der Aspekte, bei denen ich mich frage, wer dafür grünes Licht gegeben hat? In dem Punkt kann das Spiel noch deutlich besser und motivierender werden. Und wie wäre es mal mit einer umfangreicheren Individualisierung von Vehikeln und Fahrern? Luft nach oben ist zweifellos noch vorhanden.

MotorStorm: Apocalypse ist ab dem 18. März für die PlayStation 3 erhältlich.

8 / 10

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