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Operation Flashpoint: Dragon Rising

Ab an den Krisenherd!

Vorabversionen haben Bugs, das ist völlig normal – was bedenklich stimmte, war die Zahl der Probleme. Die Macher sind sich derer zum Glück bewusst: Zur Software gab’s extra ein Dokument, das bekannte Macken listet. Der leitende Designer Tim Browne betonte darüber hinaus, dass die gezeigte Version bereits drei Wochen alt sei. Grob durchgerechnet blieb den Entwicklern von Dragon Rising somit ab dem Zeitpunkt der Präsentation rund ein Vierteljahr für Verbesserungen.

Es heißt also Daumen drücken – auf ein Bug-Desaster wie beim Hauptkonkurrenten ArmA 2 können Freunde der gepflegten Militär-Unterhaltung gut verzichten. Irritierend mag sein, dass Demo-Level 1 mutmaßlich der war, den Codemasters bereits vor zwei Jahren dem Kollegen Jakobs zeigte (guckst du Vorschau Operation Flashpoint: Dragon Rising) und Abschnitt 2 jener, den es im Rahmen eines Probespielchens im Firmenhauptsitz vor sechs Monaten zu begutachten gab.

Doch genug gemutmaßt und gemeckert, ich will es jetzt mit Trällertrulla Yvonne Catterfeld halten und die dunklen Wolken für euch weiterschieben, denn: Dragon Rising bietet mächtig Potenzial. Im Vergleich zu ArmA 2 haben die Macher den Spagat zwischen Realismus und Spielspaß deutlich schmerzfreier gestaltet. Das liegt vor allem an der intuitiven Steuerung via Ringmenü. Im leichtesten von drei Schwierigkeitsgraden helfen Wegpunktmarkierungen und die Feindanzeige dabei, sich zu orientieren beziehungsweise zu überleben.

Masochisten dürfen im „Hardcore“-Modus (Hallo, Herr Metzger!) sämtliche Hilfen der Benutzeroberfläche abschalten und sogar auf Speicherpunkte verzichten. Anders unterscheiden sich die Schwierigkeitsgrade übrigens nicht. Es ist also keinesfalls so, dass Fortgeschrittene zum Beispiel mit weniger Lebensenergie auskommen müssen oder mehr Feinden gegenüberstehen.

Wer auf Schnick und Schnack wie Projektile abfährt, die auf weite Distanzen ballistisch korrekt zu Boden fallen, oder auf realistisch simulierte Schallwellen, welche bewirken, dass man eine Explosion in weiter Ferne immer erst sieht und den Wumms zeitverzögert hört, kommt ebenfalls auf seine Kosten. Mir machen solche Realismusfetischisten ja Angst – ich will aber wenigstens auf ein paar Beispiele hingewiesen haben. Über 66 authentische Waffen, 23 benutzbare Fahrzeuge wie Panzer, Jeeps oder Boote und sechs Hubschraubertypen freut sich indes auch Manfred Mustermann. Auch weil er zwischen Cockpit- und Außenperspektive wählen darf.

Zu sehen gab’s von den Vehikeln noch nichts. Halt, das ist nicht ganz korrekt, einen herrenlos in der Gegend herumstehenden Geländewagen nutzte ich dann doch, um ein wenig herumzurasen. Daraus zog ich vor allem zwei Erkenntnisse: 1. Ich bin skeptisch, ob es zu Fuß zehn Stunden und mit einem Helikopter 15 Minuten dauert, um vom einem Ende der Insel zur anderen zu gelangen, wie Designer Tim Brown sagt. Welche Ausmaße der Spielplatz Dragon Rising wirklich hat, konnte ich nicht prüfen. 2. Der Wahrheit entspricht, dass man das Eiland jederzeit komplett erkunden kann. Nachdem der Held bis ganz in den Norden vorgedrungen war, entdeckte er an der Küste einen hübschen Leuchtturm. Beim Versuch, ihn heroisch einzunehmen, kam allerdings dummerweise Gevatter Tod dazwischen.

Operation Flashpoint: Dragon Rising kann zum Knaller werden. Das hängt hauptsächlich davon ab, inwieweit es die Entwickler schaffen, den Fehlerteufel austreiben. Mir ist zum anderen wichtig, auf welche Weise der Titel die Hintergrundstory transportiert und daraus resultierend, ob ich mich mit meinen beiden Recken (Marine und Spec Ops) identifizieren kann, die ich im Wechsel betreue. Zwischensequenzen gab’s keine zu sehen, die Missionsbeschreibungen in Textform allein kommen auf jeden Fall eher trocken rüber.

Weil es nicht möglich ist, jederzeit zu speichern, muss der Schwierigkeitsgrad perfekt ausbalanciert sein. Die Vorabversion entpuppte sich zeitweise als relativ heftig, was natürlich unter anderem daran lag, dass die drei Kampfgenossen allzu häufig durch geistige und/oder körperliche Abwesenheit glänzten. Im Nachhinein erklärt das eventuell auch, warum mit Tim Browne während der Präsentation der Designer höchstselbst öfter virtuell ins Gras biss als eine hungrige Kuh. Irgendwie beruhigend.

Operation Flashpoint: Dragon Rising soll am 8. Oktober für PC, Xbox 360 und PlayStation3 erscheinen.

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