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Pro Evolution Soccer 2010

Mit Potential

Dass man im letzten Jahr eine Niederlage gegen den Konkurrenten aus dem Hause EA Sports einstecken musste, ist den Japanern bewusst. Dennoch zeigen sich die Macher von Pro Evolution Soccer optimistisch, was die diesjährige Version des virtuellen Kickens anbelangt. Noch realistischer soll es werden, noch komfortabler, noch individueller. Alles ziemlich große Versprechen. Ob aber auch alles so super wird wie geplant, lässt sich nach dem „First Look“ bei Konami derzeit recht schwer abschätzen.

Dazu sei gesagt, dass Konami in dieser Woche in Frankfurt so ziemlich die erste lauffähige Version von Pro Evolution Soccer 2010 vorstellte. Die ist laut Aussage zu rund 60 Prozent fertig, lässt allerdings noch viele Neuerungen beziehungsweise Verbesserungen vermissen. Gut genug für erste Eindrücke ist sie aber allemal, wenn auch nur mit einem Spielchen zwischen Barcelona und Liverpool. Weitere Spielmodi waren neben dem Freundschaftsspiel nicht freigeschaltet.

Eines der Ziele der Japaner besteht zum Beispiel darin, alle möglichen Elemente, die von den Spielern als – wenn auch unbeabsichtigt – arcademäßig empfunden wurden, mehr in Richtung Realismus zu trimmen. Schüsse aus der Distanz sind etwa kein Kinderspiel, sie fliegen gerne über oder neben das Torgestänge, sind also recht schwer zu kontrollieren. Einfacher verhält es sich da schon mit vergleichsweise schwachen Torversuchen, die von den Akteuren spürbar präziser aufs Tor gejagt werden.

Pro Evolution Soccer 2010 - Studio-Tour

Aufgrund einiger kleinerer Fehler und nicht finaler Animationen gestaltet sich das Gameplay aktuell noch etwas umständlich. Verfolgt man einen angreifenden Gegner, der mit Vollgas zum eigenen Tor stürmt, kann es durchaus vorkommen, dass plötzlich automatisch die Kontrolle zum nächsten Kicker wechselt, der aber wiederum ein gutes Stückchen entfernt ist als der zuvor gelenkte Spieler. Andernorts fallen hakelige Animationen auf, Leute gehen einfach nicht zum Ball oder reagieren scheinbar nicht auf Eingaben. Momentan kann man das natürlich verzeihen, Pro Evolution Soccer 2010 hat eben noch einen längeren Weg vor sich bis zur Fertigstellung.

Neu hinzugekommen sind die „Team Styles“, in etwa vergleichbar mit den Custom Team Tactics in FIFA. Anhand mehrerer Schieberegler bestimmt man vor oder während des Spiels die taktischen Vorgaben der Mannschaft. Bewegt man beispielsweise den „Player Support“ auf 100, bringen sich die Teamkameraden in bessere Angriffspositionen und agieren offensiver. Stellt man das Ganze auf 0, bleiben sie hinter dem ballführenden Kollegen und nehmen defensivere Positionen auf dem Feld ein. Die Schieberegler beeinflussen also, ob die Jungs nun offener nach vorne spielen oder hauptsächlich dicht gestaffelt in der eigenen Hälfte verweilen. Je nach Spielsituation kann man die Taktik so den derzeitigen Gegebenheiten anpassen und auf aktuelle Entwicklungen reagieren.

Ebenfalls neu, aber noch nicht funktionsfähig: Das „Card system“. Im Grunde genommen repräsentiert eine Karte einen bestimmten Bewegungsablauf eines Spielers, im Falle eines lizenzierten Kickers ist dieser der Realität nachempfunden. Nehmen wir Messi als Beispiel, der gerne in den Strafraum sprintet und das mit aktivierter Karte auch tut. Diese Effekte sieht man aber nur bei KI-gesteuerten Kameraden, die eigentliche Leistungsfähigkeit oder die Qualität der einzelnen Spieler verbessern sie hingegen nicht. Und wenn man nicht will, dass Messi regelmäßig in den 16er hechtet, stellt man es einfach ab. Darüber hinaus kann man den Protagonisten nach Lust und Laune auch andere Karten zuteilen.

In diesem artikel

Pro Evolution Soccer 2010

iOS, PS3, Xbox 360, PS2, Nintendo Wii, PSP, PC

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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