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Pure

Gefühlte Geschwindigkeit

Die Formel zum erfolgreichen Rennen geht dabei ungefähr so: Man muss boosten, um zu gewinnen. Um boosten zu können, muss man wiederum Tricks machen, denn diese füllen dann wieder mehr Boost auf. Je mehr Boost man hat, desto bessere Tricks sind möglich...und so weiter, bis ins Ziel.

Dazu kommt noch ein weiterer unbekannter Faktor, denn die Rennstrecke ist dreidimensional. Heißt, die Weite der Sprünge kann und muss vom Spieler getimed werden und nur wer im richtigen Moment springt, hat genug Zeit, um wirklich anspruchsvolle Tricks zu performen. Heraus kommt ein Wechselspiel, bei dem niemand mit einer wilden, wahllosen Boosterei und Springerei ins Ziel kommen wird. Vielmehr muss der Spieler mit seinen Ressourcen und Tricks in Kombination mit der Strecke taktisch und überlegt vorgehen.

Zurück zum Thema Gefühl. Mit acht verschiedenen Fahrer kann man durch die Gegend boosten und springen. Alle mit eigenen Tricks (und weiteren zusätzlichen freischaltbaren) und Gesten. Vom Fahrgefühl ist Black Rock wichtig, dass der Fahrer und das Bike bei Pure zwei verschiedene, eigenständige Elemente sind.

Der Spieler steuert den Fahrer und nicht das Bike direkt, und beide Dinge reagieren entsprechend aufeinander. So gleicht der Fahrer mit seinem Körpergewicht in scharfen Kurven aus und wenn das Bike mal wieder nach einem 100 Meter Sprung in die Tiefe auf der steinigen Strecke landet, kämpft der Fahrer damit, auf dem Bike zu bleiben.

Diese Konzept-Bild gilt als Stimmungsreferenz für das Spielgefühl von Pure.

Bei den drei Spielmodi scheint sich alles im Standardbereich zu bewegen: The Pure World Tour ist der Tourniermodus, bei dem die 16 besten Quad-Fahrer gleichzeitig gegeneinander antreten. Wie immer schalten Siege hier die nächsten Strecken frei. Beim Sprintmodus müssen kurze Strecken so schnell wie irgendmöglich zurückgelegt werden. Und die dritte Disziplin heißt Freestyle.

Außer dem Namen, der ja schon mehr als eindeutige Hinweise gibt, hüllt sich Black Rock hier im Moment noch in Schweigen. In allen drei Disziplinen wird der Spieler dann Online gegen bis zu 15 andere Spieler antreten können.

“Der Spieler kann sich aus verschiedenen Komponenten bis zu 60.000 verschiedenen Quad-Modelle zusammen bauen.“ Wer es also gerne individuell hat, rennt bei Pure offene Türen ein. Der Selbstbau soll ein zentrales Spielelement werden. Dabei müssen diverse Komponenten durch den Tournier-Modus freigeschaltet werden, die dann zum einen die Performance des eigenen Quads erhöhen, sich andererseits aber auch bestens zum Angeben im Online-Modus eignen.

Auch wenn die Quads etwas harmlos aussehen, zeigt sich hier gut die ambitioniert hohe Blickweite.

Ein bisschen ironisch ist es schon. Es wurde in der Präsentation so viel von Gefühl geredet, aber genau das ist einfach noch nicht zu einzuschätzen, geschweige denn zu beurteilen. Ohne Pure selber gespielt zu haben, wäre jede Aussage zum Spielerlebnis eine fahrlässige Vermutung.

Aber auch andere Fragezeichen bleiben neben dem sicherlich sehr guten Ersteindruck. Wo kommt die Langzeitmotivation her? Sind die Unterschiede zwischen den theoretischen 60.000 Quadmodellen groß genug, damit auch Nicht-Vollprofis Spaß am Freispielen und Basteln haben? Wie bleibt Pure trotz seines eher komplex wirkendem Gameplay bei aller nötigen Taktik zugänglich, um sich den Arcade-Fun-Racer-Stempel wirklich zu verdienen? Man wird sehen.

Unter dem Strich sieht Black Rocks neuer Titel richtig gut und spaßig aus. Wenn ihnen jetzt noch die richtige Balance zwischen anspruchsvollem Gameplay und intuitiver Steuerung gelingt und das Ganze dann problemlos mit 16 Leuten Online spielbar ist, könnte Pure der Beginn einer wunderbaren neuen Fun-Renn-Extremsport Reihe werden.