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Reveil erinnert ganz kurz an PT. Ich bin gespannt darauf, was der Psychothriller daraus macht!

Ein bisschen Horror, ein wenig Wandersimulator.

Im Kinderzimmer seiner Tochter sucht Walter Thomson nach seiner Tochter, die ebenso verschwunden ist wie seine Frau. Dabei findet er in einem lebensgroßen Clownskopf aus Holz den Schlüssel zu ihrem Tagebuch, wo er zunächst nur harmlose Bilder, aber schnell auch beunruhigendes Gekrakel entdeckt. Dann dreht er sich um und sieht, dass eine Wand des Zimmers plötzlich verschwunden ist. Durch ein kurzes Waldstück gelangt er dahinter zu einem verlassenen Zirkus – denselben Zirkus, in dem er und seine Frau einst gearbeitet haben…

Nein, ein waschechtes Horrorspiel wird Reveil wohl nicht, eher eine Mischung aus Grusel- und Erzählspiel. So wirkte es jedenfalls, als ich im Rahmen einer Präsentation bei Daedalic die ersten Schritte in dem "Psychothriller" gemacht habe, der bei Pixelsplit entsteht und 2023 erscheinen soll. Wirklich angsteinflößend ist es jedenfalls nicht, was Thomson in den ersten Minuten geschieht. Als sehr beunruhigend würde ich es aber durchaus bezeichnen, wenn ein Teil des Hauses auf einmal fehlt. Wenn eine Tür von unsichtbarer Hand zugeschlagen wird. Und wenn man anfangs durch einen Flur läuft, der nach einem Rechtsknick in einen Raum mit hoher Decke führt.

Die ersten Schritte haben mich frappierend an Kojimas berühmte Demo erinnert.

Das ist ein so markanter Grundriss, dass ich nachfrage, was es mit der Ähnlichkeit zu P.T. denn auf sich hat. Und tatsächlich will Pixelsplit ganz bewusst mit bekannten Versatzstücken spielen, um darüber eine interessante Geschichte zu erzählen. Einzelheiten erfahre ich natürlich nicht, aber die Entwickler wollen wohl in die Köpfe ihrer Spieler gelangen, um dort zum Ende hin dann einiges auf den Kopf zu stellen.

Ich bin gespannt. Natürlich kann ich aus einem so kurzen Eindruck noch keine Schlüsse ziehen. Aber was ich schon in den ersten Minuten gesehen habe, macht neugierig. Die Ausgangslage, dass niemand zugegen ist, wirkt natürlich vertraut. Aber welche Rolle spielen zum Beispiel die anderen Kinder im gleichen Alter wie Walters Tochter, zu denen man hier und da Hinweise findet? Ich habe mich ein bisschen so gefühlt, als würde ich ein Mysterium à la What Remains of Edith Finch aufdröseln. Ein geheimnisvoller Thriller könnte schlechter starten!

Kleine Rätsel und anderen Aufgaben sowie zahlreiche Hinweise machen das geheimnisvolle Spiel aus.

Kleine Rätsel scheinen dabei den Großteil des Tuns auszumachen. So muss Walter am Eingang des Zirkus‘ etwa einen altmodischen Spielautomaten mit mechanisch heraus klappenden Hindernissen spielen – das fand ich schon aus quasi-historischen Gründen unterhaltsam. Zuvor habe ich eine kleine Kugel auf einem dieser Kästen mit in alle Richtungen kippbarer Oberfläche balanciert, damit sie an mehreren Löchern vorbei ihren Weg ins Ziel findet.

In einer Spieluhr, die man eigenhändig aufziehen muss, befand sich ein Schlüssel. Ein verstörendes Labyrinth führt an suggestiven Motiven vorbei. Und aus der Anlage klingt eine ebenso ruhige wie unheimliche Melodie… So schwer es ist, jetzt schon etwas Konkretes über Reveil zu schreiben, so stilvoll ist die Inszenierung der ersten Schritte und so geschickt streut Pixelsplit in den ersten Minuten bereits Brotkrumen auf dem Weg in den Kopf von Walter Thompson. Was der wohl getan oder durchgemacht hat?

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Reveil

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Benjamin Schmädig Avatar

Benjamin Schmädig

Redakteur

Für ihn ist WipEout 2097 der Grund, aus dem es Videospiele gibt – aber auch Indiesachen, Shooter sowie fast alles, das mit Weltraum zu tun hat. Sucht gute Storys, knackige Herausforderungen und freut sich, wenn die grauen Zellen nicht unterfordert werden.
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