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Rückwärts durch die Woche

Von Tod, Drohungen und Lösungen

Rohdiamanten am Rande

Dienstag - 300 Aussteller haben sich bisher für die erste Kölner Gamescom angemeldet und damit liegt man noch deutlich unter den 500 der letztjährigen Leipziger Messe. Na und? Die Großen sind da und sogar die Verweigerer von Nintendo konnten sich diesmal zur Präsenz durchringen. Man kann wohl trotz Wirtschaftskrise davon ausgehen, dass es keine schlechte Messe werden wird.

Diesmal habe ich mir allerdings vorgenommen, einmal ein wenig bei diesen ganz kleinen Ständen vorbeizuwandern. Dort, wo Entwickler aus Korea, Ungarn und China in engsten Kämmerlein hocken und wie kleine Bands auf die große eigene Entdeckung warten. Und wer weiß, vielleicht versteckt sich ja zwischen ominösen Anime-Online-Rollenspielen und Barbie-Pferde-Ausflügen doch irgendwo echtes Gold. Oder zumindest eine Kuriosität, mit er ich Euch dann erfreuen kann.

Zu früh für den Schlussverkauf

Montag - Ja, Activision ist wichtig. Ja, Activision ist richtig, richtig, richtig groß. Aber, nein, trotzdem dürfen auch sie erst dann bei anderen Firmen mitreden, nachdem sie sie aufgekauft haben. Dem Laien erschließt sich der tiefe Sinn des Ausbruchs von Bobby Kotick sowieso nicht.

Keine Spiel mehr, wenn die PS3 nicht billiger wird? Warum? Es ist ja nun nicht gerade so, dass es nirgendwo eine PS3 geben würde. Ein paar Millionen wurden ja schon an den Mann gebracht. Mit über 20 Millionen sogar fast schon so viele wie an Xbox-en in der letzten Generation insgesamt verkauft wurden. Dort hat Activision doch auch Spiele produziert, ohne über die im Vergleich zur PS2 geringere Basiszahl zu murren.

Klar, man könnte immer mehr verdienen und es ist sowieso nie genug, aber man muss halt auch sehen, dass Hardware Geld kostet und derzeit damit nur einer Gewinne macht. Nintendo. Nicht Sony. Und sofern nicht Activision für jede zum halben Preis verkaufte Konsole den Rest draufzahlt, wird Sony wohl in aktuellen wirtschaftlichen Zeiten mehr Interesse haben, die Anlaufverluste der PS3 zu erwirtschaften, als sich jetzt schon in den Schlussverkauf zu stürzen.

Spiel der Woche

Rein qualitativ würde ich Overlord 2 wählen , aber der Großvater des von ihm selbst erfundenen Puzzle-Genres macht dem einen Strich durch die Rechnung. Für eine Runde Tetris krame ich heute noch meinen Gameboy vor. Natürlich das Original, gekauft 1989 als mein erster Japanimport.

Oder sollte ich doch das völlig unbekannte Ice & Fire als das Spiel der Woche bezeichnen? Ja, es wäre wohl nur fair, denn einen anderen Award hat dieses komplett unbekannte Spiel des Tetris-Schöpfers Alexey Pajitnov in seiner traurigen Existenz nie gesehen. 400 Stück wurden von diesem seiner Zeit ein wenig zu weit vorausliegenden Rennspiel verkauft. Ich war übrigens eine dieser 400 illustren Gestalten. Ein Rennspiel mit Doom-artiger Engine vom Tetris-Genie selbst. Das muss super sein. War es nicht. Alexey fühlt sich halt bei Puzzlespielen am wohlsten und gibt dies in dem von unserem Kristian Metzger geführten Interview unumwunden zu.

Satz der Woche

„Natal ist eine technische Lösung auf der Suche nach einem Problem“

Ok, ich bin jetzt nicht so sicher, ob ich diesen Satz auf Natal anwenden würde. Ich gehöre ja auch zu denen, die glauben, dass Microsofts und Molyneux neues Steckenpferd für uns schon ein paar Überraschungen in petto hält, die wir uns so noch nicht vorstellen können. Ob es dann was ist, auf das wir unbewusst warteten, wird sich zeigen.

Aktuell verfügbare Technik, die Probleme löst, die wir nie hatten, gibt es aber auch so genug. Ich kenne niemanden, der sagte „Ach, wenn doch nur mein Notebook dünner wäre, dann wäre die Welt ein besserer Ort.“ Hat Apple nicht davon abgehalten, uns mit dem schweineteuren Airbook zu beglücken. Oder habt ihr jemals geschrien „Bitte, Bill, gib mir eine Pseudo-3D-Ansicht meiner geöffneten Anwendungen zum Durchblättern!“? Der Vista-Wow-Effekt kam trotzdem. Panasonic überrascht uns mit dem 600 Hz – TV. Dabei sehen schon den Unterschied zwischen 100 und 200 Hz nur die Menschen, die extra Geld für die 200 Hz locker machten. Aber es ist gut zu wissen, dass jetzt die 600 Hz-Lösung vor der Tür steht. Nicht, dass wir ein Problem gehabt hätten, aber trotzdem sehr beruhigend.

Jeden Samstag schnüren Martin und Alex im Wechsel die wichtigsten, denkwürdigsten und skurrilsten Meldungen der Woche zu einem stattlichen Paket – und geben ihren Senf dazu ab. Bis wir sie irgendwann wieder aus dem modrigen Kellergewölbe entlassen...

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Martin Woger Avatar

Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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