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Skate 2

Let's do it again

Woran es nichts auszusetzen geben dürfte, ist die schiere Masse an Herausforderungen, die auf Euch warten. Neben der etwas seltsamen Karriere, die Euch in die Rolle eines Ex-Knastis schickt, der seinen ehemals hehren Skater-Ruf durch zahllose Herausforderungen frisch aufpoliert, warten praktisch an jeder Ecke des komplett neuen San Vanelona Rennen, Trickspots und mehr auf Euch. Die Erklärung der anderen Stadt mit gleichem Namen mutet drollig an: Stadt 1 wurde durch nicht näher benannte Katastrophe zerstört und Stadt 2 innerhalb von 5 fünf Jahren hochgezogen. Und auch der Rest des Plots wird trotz des Einsatzes einiger bekannter Skaternamen nicht viel besser, was glücklicherweise weder dem Spielspaß noch der Tatsache, dass Black Box mit San Vanelona 2.0 erneut der perfekte Skate-Park glückte, Abbruch tut.

Man kommt nicht umhin, das neue Stadtdesign zu bewundern. Und all die Möglichkeiten für halsbrecherische Stunts zwischen den Häusern zu entdecken, dürfte nach wie vor mit den größten Reiz ausüben. Spätestens, sobald Ihr einen richtig guten Abflugpunkt gefunden habt und endlich mal das etwas lahm ausgeführte Wegstrecken eines Beines in der Luft ohne Bruchlandung hinlegtet. Neben der einfachen Mechanik zum Setzen von Startpunkten stellt die Möglichkeit, sich von A nach B auf der Karte zu teleportieren, ein absolutes Plus dar. Ohne die Verlockung der schicken Stadt schmälern zu wollen, gelegentlich möchte man einfach nur schnell mit den Challenges vorankommen und Skate 2 erlaubt es Euch auf unproblematische Weise und mit freundlich kurzen Ladezeiten.

Die wundervolle, lebendige Optik San Vanelona lebt nicht zuletzt von ihren Bewohnern, dem Straßenverkehr, aber auch einer leicht erhöhten Dichte an Polizisten und Sicherheitsleuten, die Euch liebevoll vom Brett schubsen. Davon kann man halten, was man will. Mir gefiel es gut, da sich diese Wächter aus den echten Parks fernhalten und Euch nur auf den öffentlichen Plätzen belästigen. Man tut halt etwas Verbotenes und so etwas soll ja nicht zu einfach sein.

Dafür, dass die Stadt in 5 Jahren gebaut wurde, sieht sie mitunter ganz schön alt aus.

Im Netz kursieren seit einiger Zeit Berichte zu heftigen Rucklern bei der Optik, nur lässt sich das zumindest auf der Xbox 360 nicht wirklich bestätigen. Vielleicht wurde die Flüssigkeit der Framerate mit einigen Texturen erkauft, die ziemlich niedrig aufgelöst scheinen und unschön aus dem sonst stimmigen und ansprechenden Gesamtpaket herauslugen. Aber dafür sind die Skater erneut blendend animiert und das zählt dann doch mehr als ein paar Wände irgendwo.

Ein wenig erstaunlich ist der zunächst scheinbare Verzicht auf die Kameraeffekte. Nach wie vor könnt Ihr jederzeit den Clip Eurer letzten Heldentaten bewundern, speichern und der Welt online zugänglich machen. Das sogar mit zwei Kameras mehr als zuvor, aber die schicken Aufhübschungen fehlen. Sie stellen leider den ersten Teil des für Skate 2 versprochenen erhöhten Aufkommens an Downloadinhalten dar und in den USA lassen sie sich wohl jetzt schon kostenpflichtig herunterladen. Leider ließ sich hier noch nicht feststellen, ob und was dieses vormals kostenlose Feature von Eurem Punktekonto räubern wird. Ein netter Zug ist es aber auf jeden Fall nicht und Ihr hättet es sicher auch bevorzugt, sie direkt auf der DVD zu finden.

Der Rest des Onlineparts von Skate 2 zeigt sich glücklicherweise weit freundlicher. Erhalten blieben all die Spot-Battles, in denen Ihr Euch entweder blamiert oder zeigt, dass Ihr sehr viel Zeit mit Flick It verbrachtet. Ihr packt Euch im Thrasher-Modus möglichst kunstvoll auf die Nase oder Ihr dürft Eure selbst zusammengeschobenen Spots freigeben. Das Ganze läuft dabei im fließenden Wechsel zwischen On- und Offline ab.

Um das hier mit Effekten aufzuhübschen, zahlt Ihr doch gerne echtes Geld.

Neu dazugekommen sich eine stattliche Reihe von CoOp-Events, in denen einer ganzen Gruppe eine Aufgabe gestellt wird. Meist absolviert Ihr eine bestimmte Trickabfolge oder Strecke innerhalb eines Zeitlimits, für die Ihr nur dann Ruhm erntet, solange keiner aus der Reihe skatet. Dieser freundliche Wettkampf lockert das sonst ernste Battlen auf, ohne am Grundgerüst zu rütteln. Und sollte Euer Internet gerade ausgefallen sein, bleiben noch Battle und Thrasher-Events, in denen Ihr das Pad an nächsten Spieler weiterreicht und versucht, Eure Punktzahlen nacheinander zu überbieten.

Es bleibt eine harte Entscheidung. Sollte man jetzt Skate 2 dafür abstrafen, dass es sich nun wirklich nicht gerade neu erfindet und nur minimal den hervorragenden Vorgänger ausbaut? Oder belohnt man es dafür? Denn die Tatsache bleibt, dass all das, was Teil eins groß machte, insbesondere Flick It, nach wie vor prächtig funktioniert, selbst wenn es bestenfalls minimal verfeinert wurde. Ein paar neue Tricks bringen wertvolle Ergänzungen für Profis, der Onlinemodus wurde poliert und die neue Stadt lädt zu ausschweifenden Erkundungen ein. Und trotzdem kann man sich des Gefühls, alles schon einmal gemeistert zu haben, nicht erwehren.

Es ist am Ende vielleicht am meisten die „2“ im Titel, die mich stört. „Remixed“, „Reloaded“ oder „Remastered“ hätte besser gepasst und damit verdeutlicht, dass trotz neuem San Vanelona und erweiterter Moves eigentlich alles beim Alten blieb. Aber angesichts der hohen Qualität dieses Alten kann man das einmal – aber auch wirklich nur einmal – durchgehen lassen. Und dabei spielt auch mit hinein, dass ich mir eigentlich kaum vorstellen kann, wie man ein Skater-Game essentiell besser als das hier gestalten sollte. Skate 2 ist immer noch ein Traum von einem Sportspiel, das die eventuelle Rückkehr von Altmeister Hawk sicher nicht einfacher machen wird.

Skate 2 ist ab dem 5. Februar für Xbox 360 und PS3 erhältlich.

9 / 10

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