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John Carmack: Die Zukunft, Jetzt

Über Moore's Gesetz, Die Next-Gen und die Next-Gen

Eurogamer Aber bis dahin bist du zufrieden mit PlayStation 3 und Xbox 360?
John Carmack

Das bin ich wirklich. Wir haben auch andere Spiele in der Entwicklung die darauf laufen. Es gibt noch eine Menge an Sachen, die wir einsetzen können. Wir saugen jegliche Ressourcen auf, die wir kriegen können. Wenn Leute auf uns zukommen und sagen, 'O. k., nun habt ihr vier Gig an RAM' und so, dann nehmen wir das gerne an. Das wird unsere Leben verbessern. Die Spiele werden besser, die Grafik wird besser. Die Dinge werden sich in vielerlei Hinsicht verbessern.

Aber ich fühle mich von dieser aktuellen Generation noch nicht massiv eingeschränkt.

EurogamerEine der aufregenderen Ankündigungen auf der E3 war die Wii U. Als einer der Pioniere der Videospiel-Grafik, interessiert dich das Gerät?
John Carmack

Sie ist ein komplett valides Ziel für unsere id Tech 5. Als wir damit starteten, sahen wir, dass wir damit eindeutig auf 360, PS3 und PC arbeiten konnten. Das war offensichtlich und funktionierte wirklich gut. Aber die Wii war so weit unten, das keine unserer Technologien, wie zum Beispiel die virtualisierten Seiten, dafür angemessen waren. Sie hatte nicht den Speicher oder die Rechenkraft fürs Transcoding. Man konnte diese Technologie-Basis dort einfach nicht nutzen.

Wir haben sogar darüber gesprochen, auf der Wii etwas nach Art der Technologie zu verwenden, die wir beim iOS RAGE eingesetzt haben. Das hätte perfekt funktioniert. Es hätte mit der optischen Disk funktioniert. Das wäre kein Problem gewesen. Aber wir haben entschieden, dass es als Hersteller wahrscheinlich nicht das richtige wäre, mit einem Hardcore-Action-Shooter im Wii-Markt einzusteigen. Es sah nicht danach aus, als könnte man damit Geld verdienen. Im Grunde gilt: Die Leute, die so ein Spiel haben wollen, haben zwar vielleicht eine Wii, allerdings haben sie vermutlich auch etwas besseres, auf dem sie es spielen könnten. Wir haben da wahrscheinlich die richtige Entscheidung getroffen.

Es wird sehr interessant, zu sehen, wie der Markt die Wii U aufnimmt. Wenn sie es schaffen, viele ihrer existierenden Wii-Kunden, die keine Hardcore-Gamer sind und nicht die anderen Konsolen haben sind, zu konvertieren, dann ja. Dann wäre ich sicherlich daran interessiert, unsere Technik auf das System zu bringen.

EurogamerWas denkst du über den lokalen Touchscreen?
John Carmack

Das ist eine ziemlich gute Richtung. In vielerlei Hinsicht hat das breitere Anwendungsmöglichkeiten als die Bewegungserkennungslösungen, die Microsoft und Sony so pushen. Die Bewegungserkennung ist technisch wirklich cool und ich würde es toll finden, einen Xbox-LIVE-Titel oder etwas in der Art dafür zu machen.

Neue iOS-Geräte sind aber wirklich wichtiger als der Next-Generation-Grafik-Kram. Das wird einen bedeutend größeren Unterschied ausmachen. Es ist cool, dass die Hersteller immer noch diese gefährlichen, teuren Wetten riskieren, aber wir sprechen ja auch wegen RAGE darüber. Es ist alles andere als offensichtlich, wie man ein Spiel nehmen soll, das so feine Bewegungen mit den doppelten Analogsticks erfordert und daraus irgendein Motion-Control-Winke-Ding daraus zu machen. Der Pistolen-artige Ansatz von Move macht da mehr Sinn.

Im Grunde ist es so: Die Bewegungserkennung kann an viele verschiedene Spieltypen nicht einfach angetackert werden. Man braucht ein Spiel, das auf Bewegungserkennung ausgelegt ist. Ein lokaler Touchscreen dagegen ist etwas, aus dem praktisch jedes Spiel irgendeinen Nutzen ziehen kann.

EurogamerWie würdest du das in einem Spiel wie RAGE einsetzen?
John Carmack

Nun, in Split-Screen Mehrspieler-Partien und lokalen Set-Ups könnte man in vielen Fällen schlicht mehr Status-Informationen zugänglich machen. Der Trend im Gaming geht dahin, dass man im Sinne der Ästhetik immer weniger Infos auf dem Bildschirm anzeigt. Dabei gibt es so viele zusätzliche Informationen.

In RAGE ist es sehr viel schneller, wenn man einfach nur kurz runterguckt, um seine Load-Outs zu prüfen, anstatt ein Menü aufzurufen und dort nachzusehen. Man könnte sich auf dem Screen auch Inventar-Kram anschauen oder Engineering-Items bauen. Auch die Möglichkeit, hier sechs zusätzliche Buttons zu haben - man kann dann einfach sagen, ich will jetzt sofort eine Überwachungs-Drohne bauen oder einen -Turm.

Als der DS herauskam haben viele Leute sich gewundert, was für ein schräges Ding das ist. 'Ist das nur ein bizarres Gimmick?' Aber DS-Games ziehen großen Nutzen aus dem unteren Bildschirm. Immer wieder sieht man auch welche, die mehr oder weniger Einzel-Screen-Spiele sind. Aber sehr viele haben das sehr gut eingesetzt.

Bewegungssteuerung ist für sehr viele Leute ein großer Schritt. Ein Extra-Bildschirm mit Touch-Eingabe wird sehr viel schneller angenommen.

John Carmack ist Mitbegründer und Technischer Director von id Software.

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