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Call of Duty: Black Ops

Der eigene Weg

Dutzende Gegner stürmen auf unsere Stellung zu. Explosionen zerreißen die Nacht und der Protagonist übernimmt von einem glücklosen Soldaten eine Zielvorrichtung für die Luftunterstützung. Übrigens keine Angst, laut Lamia wird es diesmal keine Respawn-Fallen geben, wo man erst ein Trigger aktivieren muss, um weiter zu kommen.

In Häusern verbarrikadierte Gegner werden nun per Fadenkreuz markiert und hinterher von einem Huey samt Maschinengewehr-Pods in Schutt und Asche gelegt. Sogar ein alter T-55-Panzer muss daran glauben. Die Vietcong-Soldaten verhalten sich dabei vollkommen anders als ihre russischen Kollegen. Deutlich chaotischer, aber auch eine ganze Portion fanatischer.

An dieser Stelle war die Präsentation auch schon zu Ende. Im Rahmen des Pre-E3-Events war die Zeit leider zu knapp, um weitere Missionen vorzuführen. Aber es gibt noch mehr Informationen. An anderer Stelle gab es noch ein paar waschechte Dschungeleinsätze zu sehen. Mal wird Mason abgeschossen und muss sich aus einem sinkenden Wrack retten, nur um ein Level weiter ein ganzes Dorf mit Vietcong-Kämpfern auszulöschen.

Einfach nur per Zielgerät anvisieren, den Rest erledigt der Helikopter.

Insbesondere diese Mission soll besonders blutig ausfallen. Mason sticht dabei einem schlafenden Feind in den Hals und bringt ihn zum Schweigen, bevor er seine Kameraden alarmieren kann. Zusammen mit Zeitlupen-Headshots und brennenden Opfern macht das Black Ops zum bisher härtesten Call of Duty.

Abwechslungsreich wird es dagegen in einem Tunnel-Level, der die Kämpfer in die weit verzeigten Verteidigungsanlagen der Vietcong führt. Nur mit Pistole und Taschenlampe bewaffnet, kriecht das Team durch die bedrückenden Lehm-Kanäle. Hinter jeder Ecke kann der Feind lauern, die Geräuschkulisse ist hierbei deutlich wichtiger als das, was sie direkt vor ihren Augen sehen. Wasser rinnt die Wände entlang, jede Bewegung kostet Kraft und die Angst schleicht sich in die Eingeweide. Das komplette Gegenteil kann man dagegen in einer Fahrzeugmission erleben. Mason klettert zusammen mit einem Kameraden in einen gestohlenen Hind-Kampfhubschrauber und darf hinterher das Vietcong-Lager in seine Einzelteile zerlegen.

Neu ist dabei der Fakt, dass ihr den Hubschrauber selbst steuern könnt. Der Level selbst soll dabei jedoch wenig Bewegungsfreiheit bieten und auch die Steuerung bewegt sich auf Arcade-Niveau. Solange das Ganze taktisch anspruchsvoll bleibt, darf es sich aber ruhig etwas simpler lenken. Außerdem ist auch dieser Abschnitt ein Beweis, dass Treyarch sich diesmal nicht auf den ausgetretenen Pfaden von Infinity Ward bewegen möchte, sondern etwas Eigenständiges plant.

SNAFU: Beinharte Nahkämpfe gegen fanatische Vietcong-Soldaten in einer brennenden CIA-Zentrale.

Das merkt man auch bei dem klaren „Ja“ zu dedizierten Servern auf dem PC. Nachdem es sich Infinity Ward hier mit Modern Warfare 2 bei den Fans verscherzt hat, möchte Treyarch diesen Fehler nicht wiederholen. Zum restlichen Multiplayer gibt es praktisch keine Informationen. Natürlich könnt ihr euch wieder im Perk- und Ranggetriebenen Multiplayer gegenseitig die Gurgel rausreißen. Zusätzlich wird aber definitiv ein Koop-Modus für bis zu vier Spieler eingebaut. Ob dieser in Richtung Special Ops geht oder wie bei World at War nur Kampagnen-Auszüge enthält, lässt sich noch nicht sagen. Selbst ein mögliches Comeback der Zombies wollte Mark Lamia nicht kommentieren.

Treyarch könnte es mit Call of Duty: Black Ops endlich gelingen, den großen Schatten von Infinity Ward abzuwerfen und der Serie einen eigenen Stempel aufzudrücken. Denn auch wenn die wichtigsten Elemente der Serie, eine packende Inszenierung, knallharte Gefechte und eine fast ungesunde Portion Militarismus, beibehalten werden, versuchen sich die Amerikaner mit mehr Story und Charakter vom großen Vorbild zu emanzipieren.

Wird es unsere Sicht auf Ego-Shooter verändern? Ganz sicher nicht. Doch zumindest im Detail sorgen ein paar frische Ideen, etwa drei frei steuerbare Helikopter-Sequenz, ein paar Echtzeitstrategie-Elemente und natürlich das unverbrauchte Szenario, für eine längst überfällige Renovierung. Hoffen wir, dass sich Treyarch am Ende nicht selbst überschätzt hat und die Story in den Sand setzt. Noch so einen Modern-Warfare-2-Terror-USA-Invasions-Quatsch ertrage ich einfach nicht.

Call of Duty: Black Ops erscheint am 9. November für Xbox 360, PS3 und PC.

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