Skip to main content
Wenn du auf einen Link klickst und etwas kaufst, können wir eine kleine Provision erhalten. Zu unseren Richtlinien.

Crysis - Testbericht

Intelligent, stark und gutaussehend

Wichtiger Hinweis: In den bis zu 30-minütigen Auseinandersetzungen sollte man ruhig zwischendrin mal speichern, das erspart viel Ärger. Dank den unvorhersehbaren Gefechten macht der Kampf zwar auch beim dritten Anlauf Spaß, aber wenn man eine Deadline im Nacken hat, sollte man sich solche Spielereien sparen.

Wer auf gute Sprachausgabe und eine ordentliche Portion Blut Wert legt, kann ruhig auf die deutsche Fassung zurückgreifen. Die Sprecher sind routiniert und gekürzt wurde auf den ersten Blick kaum etwas. Die ekligen Einschusslöcher aus Far Cry gibt es auch in der US-Fassung nicht und das Herumschubsen von Leichen dürfte wirklich niemand mehr hinterm Ofen hervor locken.

Natürlich müsst Ihr nicht auf einen Mehrspieler-Modus verzichten, der mit Power Struggle sogar eine dicke Portion Innovation bereit hält. Die wilde Mischung aus Command & Conquer: Renegade, Battlefield und Quake Wars sorgt für spannende Gefechte, wirkt aber nach einer Weile recht sperrig. Eingehender haben wir uns damit bei unserer Multiplayer-Vorschau beschäftigt. Wer sich also an den recht komplexen Modus heranwagen möchte, kann ja mal hier nachschauen.

Der Alien-Level ist grafisch beeindruckend, aber langatmig und unübersichtlich.

Als Alternative hält das Spiel noch ein paar Deathmatch-Varianten parat, die dank der Nanosuit richtig spaßig ausfallen. Genau wie beim Power Struggle gibt es dabei aber eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Unter DirectX 9 werden ganz dreist die Physikeffekte runter gedreht, der Tag-Nacht-Wechsel und die zerlegbare Vegetation ausgeschaltet. High-End-Besitzer bleiben mit DirectX10 unter sich oder müssen sich mit den Schnitten abfinden.

Call of Duty 4 und Crysis erinnern mich ein wenig an die Werke der beiden Hollywood-Regisseure Michael Mann und Michael Bay. Während Mann mehr auf intelligente Geschichten setzt und komplexe Handlungsabläufe einbaut, ist bei Michael Bay alles Show. Ständig explodiert etwas, kurze Story-Fetzen treiben am Auge vorbei und die Handlung verkommt zu Nebensache.

Kleiner Tipp am Rande: Auf dem Flugzeugträger kann man die Details ruhig nach oben drehen.

Wie bei einem perfekt inszenierten Bay-Film, bleibt bei Call of Duty 4 keine Zeit zum Luftholen. Abseits von Moral und Stringenz wird ein erstklassig inszeniertes Spektakel abgeliefert, das den Zuschauer an den Sitz fesselt. Crysis ist da ein wenig sperriger, bietet aber beide Welten. Um wirklich Spaß zu haben, muss man gerade zu Beginn auch sein Gehirn einschalten. Im Gegenzug bekommt man ein ebenfalls hervorragend inszenierte Geschichte, intelligente Kämpfe und das deutlich abwechslungsreichere Gameplay.

Action-Fans müssen sich sowieso beide Titel zulegen. Obwohl mir am Ende Crysis doch mehr und vor allem länger Spaß gemacht hat. Nur wer kein Geld zum Aufrüsten hat, sollte vielleicht lieber bis zum nächsten Hardware-Update warten. Mit einem langsamen PC wird man diesem Meisterwerk einfach nicht gerecht und verpasst einfach zu viel von der einmaligen Optik. In zwei Wochen ist es bei mir so weit, dann werde ich eine weitere Runde mit meinem neuen Intel-Geschoss wagen.

Crysis ist ab dem 16. November für den PC erhältlich.

9 / 10

Schon gelesen?