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Darksiders

Zelda lässt grüßen

Um das Dauer-Geprügel aufzulockern, haben die Entwickler von Vigil Games ein paar Ballersequenzen eingebaut. Neben der erwähnten, eher mittelmäßigen Flugsequenz, dürft ihr in zwei Leveln eine Kanone spazieren tragen. Während die Engelsversion sich eher unspektakulär gibt und bis auf die Möglichkeit, den Schuss aufzuladen, auch keine Taktik erfordert, sorgt der Doombringer für ein brennendes Schlachtfeld.

Der dämonische Schießprügel perforiert die Gegner mit glühenden Metall-Stangen, die auf Knopfdruck explodieren. Einzelne Feinde sind damit natürlich kein Problem, doch um ganze Horden in den Griff zu bekommen, gilt es zum richtigen Zeitpunkt die Explosionen auslösen. Nicht wirklich anspruchsvoll, aber eine willkommene Abwechslung.

Auch die Rätsel schwingen sich mit jedem Abschnitt zu neuen Höhen empor. Es werden Zeitfelder eingeführt, um Fallen und beachtlichen Sandwürmern zu entkommen, ihr schwingt euch an magischen Kugeln entlang und verschiebt immens große Maschinenteile. Die meisten Aufgaben lassen sich mit etwas Nachdenken lösen, wer doch einmal hängen bleibt, kann den Watcher zu Rate ziehen. Dieser Dämon, der in eurem Handschuh lebt, gibt euch Tipps, wie ihr das Rätsel knackt, und vergnügt euch auch sonst mit bissigen Kommentaren. Leider entgeht euch bei der deutschen Version die hervorragende Stimme von Mark Hamill. Die englische Sprachfassung ist aber auch auf der Disc.

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Für einen weiteren Gameplay-Kick sorgt euer Pferd Ruin. Um die später oft ausufernden Level zu durchqueren, könnt ihr nach der Zähmung dieses mächtige Dämonenross herbeirufen. Von dessen Rücken aus kämpft ihr gegen mächtige Endgegner und einfaches Fußvolk, löst Sturmattacken und Spezialangriffe aus. Animationen und Steuerung begeistern. Noch nie hat die berittene Auseinandersetzung so viel Spaß gemacht.

Und: Das Art-Design von Comic Legende Joe Madueira ist wie bei dem restlichen Spiel einmalig und setzt sich deutlich von der Konkurrenz ab. Da verzeiht man dem Titel seine sonst eher konservative Technik. Das immer wieder auftretende Tearing, die oft flachen Texturen und karg ausgestatteten Wüstengebiete zeugen dabei von einer langen und oft schwierigen Entwicklungszeit. Ein hübsches Spiel, aber doch eine Klasse schlechter als zum Beispiel die God-of-War-3-Demo.

Soviel vorweg: Momentan gibt es wirklich nichts Vergleichbares. Darksiders kombiniert in bester Zelda-Tradition spannende Action mit komplexen Rätseln und einer erforschbaren Spielwelt. Vigil Games bedient sich dabei aber nicht nur beim großen Vorbild. Auch God of War, Devil May Cry und sogar Panzer Dragoon wurden großzügig beliehen und geben dem Spielgeschehen in manchen Momenten ein artifizielles Gefühl. Doch über die 15 Stunden Kampagne hinweg fallen diese einzelnen Elemente alle an die richtige Stelle und beginnen ineinander zu greifen. Wie bei einem Mosaik entsteht so nach und nach ein Gesamtbild, das begeistert.

Egal ob Kampfsystem, Rätsel oder Plattform-Sektionen, was anfangs nach einem langweiligen Spaziergang aussah, verwandelt sich mit jedem Puzzleteil in eine explosive Mischung. Trotzdem reicht es nicht ganz zu einer 9. Denn: Keines der erwähnten Elemente kann wirklich vorbehaltslos überzeugen. Die Kämpfe sind sehr gut, aber nicht phänomenal, die Rätsel packend, aber schon an anderer Stelle durchgekaut. Einige Bestandteile, wie zum Beispiel die Flugsequenz, sind sogar unterdurchschnittlich. Das ändert zwar nichts an dem überzeugenden Endergebnis, doch gemessen an der Qualität der Vorlage, ohne wirklich eigenständige Ideen und eine bessere Technik gibt es Punktabzug in der B-Note.

Darksiders erscheint am 8. Januar für Xbox 360 und PS3.

8 / 10

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