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Bayonetta

Super Happy Witches Fun Time!

Eure Spielweise muss sich jedoch anpassen, was eine spielerisch gut balancierte Komponente mit einbringt, ohne jemanden mit noch mehr Moves zu verwirren. Leider halten sich die Rollenspielelemente in engen Grenzen. Viel zum Steigern gibt es nicht, dafür halten euch eine Menge neue Moves, Specials, kleine und größere Geheimnisse und natürlich die obligatorischen, freischaltbaren Outfits für ein Weilchen nach dem ersten Durchgang bei Laune.

Als Hexe muss man natürlich auch ein wenig mit der Magie spielen dürfen. Gestaltwandel wird durch die Transformation in einen Raben oder Panther – auch nur eine schwarze Katze… - bedient und sinnvoll in verschiedenen Situationen eingesetzt. Eine bisher eher unbekannte Hexenfähigkeit ist das Aufheben der Schwerkraft bei Vollmond, die es Bayonetta erlaubt, an Häuserwänden und Decken herumzuwandern. Keine Sorge, der Mond geht erst unter, wenn die Sequenz zu Ende geht. Zeitlimits kennt das Spiel nur an sehr wenigen Stellen. Und sie sind noch seltener wirklich knapp.

Eine ganz eigene Marke der Magie sind die Folter-Finisher. Ladet die Anzeige durch Kombos auf und ihr dürft einen Dämon in die eiserne Jungfrau stecken, ihn auf schon erwähnte Guillotine spannen, mit einem Dornenrad zermalmen oder… welche Kultur denkt sich ein mit Pferd aus, dessen Rücken mit Zacken bewehrt ist und auf das das Opfer gesetzt wird? Autsch, aua, Sympathieschmerz lass nach! Effektiv, definitiv blutig und erstaunlich abwechslungsreich. Das sind genau die Zaubersprüche, die in Hogwarts nur in dieser ganz bestimmten Ecke der Bücherei zu finden sind.

Alles bestens und ganzheitlich vereinbar also, solange es um Bayonettas spielerische Seite geht? Nicht ganz. Natürlich musste man auch hier mal wieder mit Fahrsequenzen herumpfuschen. Einmal Motorrad und einmal Rocket-Ride. Zweimal Mist. Nicht ganz Alone-in-the-Dark-Mist, aber Lara-Croft-auf-Bike wird erreicht. Wie auch dort kann ich nicht nachvollziehen, warum ein Spiel partout sein heimisches Terrain, in dem es souverän herrscht, unbedingt verlassen muss, nur um einmal so richtig zu sucken. Nun, schnell kommt es, schnell geht es. Ein paar sinnlose Tode und Erfahrungen später bleibt nichts außer der Frage, ob das jetzt wirklich nötig war. Einfache Frage, einfache Antwort: Nein.

Bayonetta - Witch Time

Sehen wir einmal von diesem Fehltritt ab, macht Bayonetta alles richtig, was man bei einem Dämonen-Slasher im Devil-May-Cry-Stil richtig machen kann. Sicher, Rätsel stehen hier wirklich nicht im Vordergrund, aber das macht Bayonetta durch seine abwechslungsreichen, glorreich spielbaren und durch und durch gestylten Kämpfe wieder wett. Spielerisch gibt es hier nichts Großartiges zu bemängeln. Und angesichts von soviel Liebe zu allem, was das Genre auszeichnet, bin ich auch bereit, die beiden Fahrzeugsequenzen gnädig durchgehen zu lassen.

Der komplizierte Teil ist das Design dieses ultra-japanischen Mindfucks. Shoppingcenter-J-Pop trifft auf Coolness jenseits aller Grenzen in einem visuell definitiv leicht überfrachteten Szenario inklusive einer Latex-Hexe mit Pistolen als Absätzen, die stolziert, als würde sie für einen Super-Drag-Queen-Contest posieren.

Und wisst ihr was? Für mich funktioniert das alles großartig.

Bayonetta vereint alles, was japanische Spiele zu einer ganz eigenen Klasse macht, die auf der Welt einfach kein passendes Gegenstück findet. Solche Games sind der Grund, warum ich schon vor PC-Engine-Urzeiten ein Fan dieses Overkills war. Dank der perfekten spielerischen Grundlage ist es die angenehmste Art, uns daran zu erinnern, dass in Videospielen nicht nur alles möglich ist, sondern dass es manchmal auch gemacht werden sollte. Mit ein bisschen Glück ist dann das Ergebnis etwas so Phänomenales wie Bayonetta.

Die Japaner beschließen das Jahr mit der Hexe, wir starten es damit. Bayonetta, in Japan und Asien bereits vor kurzem erschienen, soll hier ab dem 8. Januar für Xbox 360 und PS3 in den Regalen stehen.

9 / 10

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Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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In diesem artikel

Bayonetta

PS3, Xbox 360, Nintendo Wii U, PC, Nintendo Switch

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