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BioShock 2

Zurück im Wahnsinn

Diese flinken Gegenentwürfe zu eurer stilbildenden Behäbigkeit setzen euch zu Beginn hart zu. Nach ersten Scharmützeln zerfetzt eine dieser überdrehten Kontrahentinnen eine gewaltige Glasfront. Wassermassen strömen in die abbruchreife Unterwasserbasis. Auf einmal befindet ihr euch auf dem Grund des Ozeans und dürft euch zumindest auf linearen Bahnen außerhalb von Rapture herumtreiben.

Erst nach und nach erschließt sich euch diese neue Situation. Ihr verbündet euch mit seltsamen Gestalten, wie dem Schmarotzer Sinclair, und begebt euch auf die Suche nach dem Wunderstoff ADAM und seinen mannigfaltigen Einsatzmöglichkeiten. Auch diesmal ist eure erste Fähigkeit der Blitzschlag. Dieser hilfreichen Kraft, die nicht nur Gegner betäubt, sondern auch Generatoren antreibt und in Kombination mit Wasser tödlich wirkt. Auch die Telekinese kommt noch kostenlos daher. Mit ihr könnt ihr erste Rätsel lösen, aber auch Granaten zum Gegner zurückwerfen oder Gasflaschen in die Menge schleudern. Für jede weitere Fähigkeit benötigt ihr aber das unheilsvolle ADAM.

Diese mysteriöse Stammzellen-Flüssigkeiten ermöglicht euch den Kauf weiterer Fähigkeiten. Gesammelt werden diese durch die besagten Little Sister. Diese genmanipulierten Kinder können den wertvollen Saft aufspüren und führen euch nach ihrer Adoption per Leuchtpfeil zum Ziel. Kaum habt ihr aber die kleinen Wesen abgesetzt, stürzen sich die Splicer auf sie. Eure Aufgabe: Die kleinen Mädchen bei ihrer Arbeit zu beschützen. Einer Herausforderung, die dem Spiel zumindest für einen kurzen Moment eine andere Richtung gibt. Mit Fallen, dem Hacken von herumstehenden Drohnen und Selbstschussanlagen – diesmal mit einem deutlich stressfreieren Reaktionsspiel – und durch rohe Gewalt müsst ihr die kleinen Wesen verteidigen. Harte, spannende Kämpfe entbrennen, die euch zu Beginn alles abverlangen.

Bioshock 2 – Harvest or Save

Danach steht ihr erneut vor einer moralischen Entscheidung: Rettet ihr die Wesen und entzieht ihnen ihren ADAM-aufspürenden Parasiten oder tötet ihr sie und gewinnt so mehr von diesem seltsamen Allheilmittel? Eine direkte Auswirkungen hat diese Wahl erst einmal nicht. Wenn ihr sie am leben lasst, bekommt ihr kleine Geschenke, wie Munition oder First Aid Kits, auf die Extra-Portion ADAM müsst ihr aber leider verzichten. Ob und wie sich aus dieser Wahl getreu BioShock 1 eine Veränderung der Story ergibt, wird sich wohl erst später entschließen.

Auch bei der Optik gibt es immer wieder Deja-Vu-Erlebnisse. Ja, das Design begeistert auch zwei Jahre später. Die fantastischen Szenarien, das omnipräsente und spielerisch relevante Wasser treiben die Suche nach der Wahrheit unaufhörlich voran. Trotzdem merkt man der Engine ihr Alter an. Viele Texturen und Effekte wirken inzwischen unspektakulär. Gerade im Vergleich mit Grafik-Monstern wie Uncharted 2 oder Resident Evil 5 zieht BioShock 2 klar den Kürzeren. Zu wenig wurde verändert, zu oft fühlt man sich wie im ersten Teil. Selbst von eurem neuen Körper gibt es aus der Egoperspektive wenig zu sehen. Eine verpasste Chance, die aber nur ein wenig an der hervorragenden Atmosphäre kratzt.

Innerhalb Raptures bewegt ihr euch wieder mit einer skurrilen Unterwasser-Bahn. Oft müsst ihr erst den Weg freiräumen, um euch weiter eurem Ziel zu nähern. Der Höhepunkt der ersten drei Level: Ryans Freizeit-Park, der mit seinen abstrakten Museumsstücken und seltsamen Fahrgeschäften für offene Münder sorgt. Auf Knopfdruck zeigen verrottete Dioramen die Geschichte der Unterwasser-Stadt und den Wahnsinn, der sich dahinter versteckte. Wirklich im Gedächtnis bleibt euch aber der erste Kampf mit einer Big Sister. Während euch die anderen Gegner nur allzu bekannt vorkommen, überrascht euch euer weibliches Gegenstück mit euren eigenen Fähigkeiten.