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Champions Online

Männer in Strumpfhosen

Diese Abwesenheit von Klassen bricht natürlich die bekannte Gruppenmechanik und Aufgabenverteilung von Tank, Healer und so weiter. Ganz ohne die etablierten Rollen kommt aber auch Champions Online nicht aus. Dafür funktioniert die Aufgabenverteilung hier um einiges flexibler. Statt sich bei der Charaktererschaffung auf eine Funktion im Team festzulegen, können verschiedene Schwerpunkte festgelegt und geändert werden. Fehlt also, wie immer, ein Heiler in der Party, verstärkt ein Spieler im Team schnell die entsprechenden Werte und schon gibt es genug Trefferpunkte für alle.

Wie bei einem Superhelden-Spiel zu erwarten war, ist das eigentliche Gameplay von Champions Online sehr actionlastig. Man schießt, springt und prügelt sich durch zahlreiche, meistens instanzierte Innen- und Außenbereiche. Dabei liegt Cryptics Anspruch klar und deutlich auf der Zugänglichkeit für ein breites Publikum. Kurz mal einloggen, Schurken verprügeln, ein paar Erfahrungspunkte kassiert und wieder ausloggen, gilt hier als völlig legitimes Spielerlebnis.

Die wirkliche Besonderheit bei Champions Online ist allerdings, dass es neben dem obligatorischen PC-Release zeitgleich auch auf der Xbox 360 erscheinen wird. Und damit wird eine neue Gruppe von Spielern auf unser aller Lieblingsgenre losgelassen, die ganz andere Dynamiken vom Onlinespiel gewohnt sind. Nicht zuletzt deshalb bezeichnet sich Champions auch sehr bewusst als Action-MMO. Auch um sich ein bisschen vom dem Image anderer Spiele zu unterscheiden, die ja den Ruf haben, „wenn man nicht mindestens sechs Stunden täglich online ist, braucht man gar nicht erst antreten“.

Champions Online – ein Wintermärchen.

Noch nicht sicher ist, ob sich PC und Xbox 360 Spieler bei Release auf den gleichen Servern rumtreiben werden. Technische Beschränkungen oder Probleme gäbe es von Cryptics Seite nicht. Bleibt lediglich zu hoffen, dass der PC Client mitsamt Steuerung und Interface nicht nur eine lieblose Portierung der Konsolenversion ist.

Man braucht schon gute Argumente, um ein MMO auf den Markt zu werfen. Diese Formulierung zeigt ein Problem, das das gesamte Genre im Moment hat. Denn wann immer das Wort MMO fällt, denkt alle Welt an World of Warcraft und meistens an nichts anderes. Dabei gibt es kurz- und mittelfristig aber jede Menge Titel, die deutlich anders sind. Sony’s The Agency sieht sich als eine Agenten Version von Call of Duty, Warhammer Online ist zu 50 Prozent Team Fortress 2 mit Orcs. Und auch Champions Online setzt mit dem action-orientierten Gameplay klar auf eine andere Zielgruppe: die Schnittmenge aus Comicfans und Konsolenbesitzern. Und die dürfte, allein basierend auf einer unbegründeten Vermutung dieses Autors, sehr, sehr groß sein.

Auf der diesjährigen Games Convetion prophezeite der World of Warcraft Producer J. Allen Brack im Interview, dass es eines Tages ein sehr erfolgreiches Konsolen-MMO geben wird, das speziell für das Medium entworfen sein wird. Vielleicht ist Champions Online der erste ernsthafte Anwärter.