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Champions Online

Männer in Strumpfhosen

Die Superhelden. Erst kürzlich hab ich gelesen, dass es in den nächsten fünf Jahren dreizehn (13!) Kinofilme geben wird, die auf Marvel Figuren basieren. Offensichtlich befindet sich der amerikanische Comicverlag auf einer Mission, den Spruch „Mehr ist nicht immer besser“ endgültig zu widerlegen. Wie dem auch sei, eines ist sicher: mit Superhelden ist zu rechnen. Und das auch im führenden Unterhaltungsmedium, den Computer- beziehungsweise Videospielen.

Womit wir beim Thema wären. Die Profi-Leser werden sich vielleicht noch an die Ankündigung des Marvel MMOs Marvel Universe Online erinnern, oder zumindest an die Einstellung des Projektes Anfang diesen Jahres. Damals beschloss Publisher Microsoft, dass es für weitere Online-Rollenspiele neben World of Warcraft keinen vernünftigen Platz auf dem Markt gäbe und Entwickler Cryptic Studios beendete die Arbeit an dem Titel.

Aber der kalifornische MMO-Entwickler, der ja auch schon für City of Heroes beziehungsweise Villains verantwortlich schrieb, kriegt von Superhelden einfach nicht genug. Und so steigt demnächst aus der Asche von MUO Champions Online auf. Das neue, das verbesserte Superhelden-MMO.

Microsoft hatte dennoch nicht komplett unrecht mit seiner Aussage. Heutzutage muss man schon gute Argumente besitzen, um ein MMO zu launchen. Und man muss einen noch besseren Grund haben, wenn es dazu ein Superhelden-MMO ist und man selber schon ein vergleichbares Produkt auf dem Markt hat. Was also gibt Champions Online die Daseinsberechtigung?

Bionisch verstärkt: Die 6-Millionen Dollar Dinosaurier.

Zum einen ist es die Lizenz. Champions basiert auf dem gleichnamigen Pen & Paper Rollenspiel. Jetzt muss sich aber hierzulande niemand schlecht fühlen, wenn nicht sofort ein großes Ausrufezeichen über seinem Kopf erscheint, denn in Deutschland ist die Reihe nahezu unbekannt. In den Staaten sieht das allerdings schon ein bisschen anders aus und man kann auf eine breite Fanbasis bauen. Aber auch die beste Lizenz verspricht ja bekanntermaßen kein gutes und schon erst recht kein erfolgreiches MMO (siehe Star Wars Galaxies). Zum Glück ist sich Cryptic, als alter Hase im Geschäft, dessen bewusst. Und deshalb fahren sie mehr auf als nur einen Namen, um unsere Spielerherzen zu gewinnen.

Von ihrem vorherigen Titel City of Heroes bringen sie nicht nur Erfahrung mit, sondern auch das beste Feature: die fast unbegrenzte Möglichkeit der visuellen Charaktergestaltung. Im Gegensatz zur Fantasy-Konkurrenz, bei der selbst der ausgefallenste Zwerg fünfzig unfreiwillge Zwillingsbrüder pro Server hat, bietet die Welt der Superhelden unendlich mehr Spielraum.

Hier wird jede noch so ausgefallene Idee für ein Kostüm umsetzbar sein, damit jeder einzelne Spieler eine ganz individuelle Bösewicht verprügelnde Schneeflocke als Avatar bekommt. Das beschränkt sich natürlich nicht nur auf Kostüm oder den Körperbau. Man kann sogar bestimmen, ob das eigene Energieschutzschild blau oder doch lieber in modischem mintgrün erstrahlen soll.

Eine echte Neuerung ist das Fehlen vorbestimmter Charakterklassen. Denn die Superkräfte der Superhelden werden aus frei kombinierbaren Features und Skills zusammengesetzt. Statt einer außergewöhnlichen Fähigkeit pro Klasse, ist es mehr ein Baukasten, aus dem man seine persönlichen Wunscheigenschaften heraussucht. Mit anderen Worten, man kann nicht nur fliegen oder springen oder Unsichtbar sein, sondern alles drei gleichzeitig.