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Dark Souls

Gnadenlos und Spaß dabei

Hier ein Fahrstuhl, der nach endlosem Weg aktiviert werden kann und einen zurück zum sicheren Feuer führt, dort eine Leiter, die die Stockwerke eines Turmes elegant verbindet, nachdem man sie oben heruntergelassen hat. Immer wieder finden sich neue Routen und Orte, aber auch Abkürzungen zu bekannten Punkten. Es ist ein mitunter fast Escher-esk erscheinendes, bezauberndes Werk und die Möglichkeit, diese wunderbare Welt zu erkunden, rechtfertigt allein alle Mühen. Mit Leichtigkeit schafft es Dark Souls, den Eindruck der Gewaltigkeit, der Erhabenheit und der Einsamkeit seiner eigenen Schöpfung zu vermitteln.

Mit Einsamkeit ist natürlich nur die weitestgehende Abwesenheit von freundlichen Lebensformen gemeint. An Monstern, Untoten und Geistwesen gibt es nicht den geringsten Mangel und dies ist ein Spiel, in dem man jeden einzelnen Feind für voll nimmt. Auch dann, wenn man schon zehn Level weiter ist. Ich selbst hatte oft genug eine Situation, in der ich einfach achtlos wurde, hatte ich diese Speerträger doch schon dutzendfach besiegt und war inzwischen weit besser gerüstet. Tja, einmal die Deckung im falschen Moment fallen gelassen, schlecht positioniert, sie landeten Treffer aus zwei Richtungen und eine Sekunde später war auch schon alles vorbei.

Der Kampf selbst, konzentriert man sich, ist das Beste, was es auf dem Markt der Action-Rollenspiele gibt. Jeder Schlagabtausch kann sich plötzlich zu einem Kampf auf Leben und Tod entwickeln, und wie man darauf reagiert, hängt stark von eurer Charakterentscheidung ab. Ich selbst bevorzugte wie immer den Krieger-Typ. Eher langsam - was mitunter zum Leiden wird, muss man doch nah an teilweise recht flinke Monster heran -, habe ich den Schild praktisch immer oben und mit der Zeit genug Stärkepunkte gesammelt, um den Zweihänder auch einhändig zu führen.

Dark Souls: Intro-Video - Teil 3

Ein zweiter Charakter setzte auf Ausdauer und Tempo. Ausdauer ist für alle wichtig, denn ist dieser Balken am Ende - und das geht schnell, selbst wenn er sich fast so schnell auch wieder auflädt -, geht der Schild nach unten und geschlagen wird auch nicht mehr. Diese Figur versuchte sich im beidhändigen Kampf, ein Schwert in jeder Hand. Der Mangel eines Schildes stellte sich als gewöhnungsbedürftig heraus, das "in Bewegung bleiben" wurde dann aber zur zweiten Natur.

Mit dem Jäger, einem eigentlich auf Fernkampf spezialisierten Typus, machte ich dagegen eine ganz eigenwillige Erfahrung. Die erste war, dass mir diese Variante, auch wenn das Bogenschießen sehr gut umgesetzt wurde und man zumindest partiell sogar mit dem Bogen parieren kann, einfach nicht liegt. Die wichtige Einsicht war jedoch, dass man die Händler nicht tötet. Die werden nämlich nicht wiederbelebt und es gibt nur sehr, sehr, sehr, wenige von ihnen. War aber auch seine Schuld. Was sitzt er da auch so harmlos und unschuldig hinter einer Ecke. Muss doch damit rechnen, dass ein adrenalinüberschäumender, grenztollwütiger Irrer, genannt Spielercharakter, um genau diese Ecke kommt und alles attackiert, was auch nur zuckt. Ein solches Malheur sorgt leicht dafür, dass dieser Spielstand wertlos wird.