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Epos B20 Streaming-Mikrofon - Test: Edles Design, Schwächen in der Bedienung

Das Epos B20 bietet eine gute Aufnahmequalität und überzeugt mit seinem edlen Design, hat aber Schwächen in der Bedienung.

Gute Aufnahmequalität und schickes Design auf der einen, Bedienungsschwächen auf der anderen Seite. Macht wenig besser als die Konkurrenz.

Dass Streaming immer beliebter wird, zeigte sich in den letzten Jahren ebenso sehr im Hardwarebereich. Die ganzen Streamer brauchen das passende Equipment und so bemühen sich zahlreiche Hersteller darum, sie mit der nötigen Ausrüstung zu versorgen. Und das am besten ohne großartig komplizierte Vorgänge, soll ja alles einfach vonstatten gehen. Einfach ist beim neuen Epos-Mikrofon B20 ein gutes Stichwort, denn simpler könnte dessen Nutzung nicht sein. Aber rechtfertigt das eine Investition von 200 Euro?

Gleich vorweg gesagt: Im Kern liefert das B20 eine gute Leistung ab, wenngleich es hier und da Schwächen im Detail gibt, die sich mit ein wenig Überlegung hätten vermeiden lassen. Zumal es hier um 200 Euro geht, die das B20 eher nicht zum Einsteigermikrofon für die machen, die einfach ein wenig mit Streaming experimentieren möchten, sondern mehr zur Upgrade-Option für die nächsten Schritte in der Streamer-Karriere.

Äußerlich überzeugt das Epos B20 bis auf die Regler

Fangen wir mit dem Design an, das sich schlicht und edel präsentiert und schon beim ersten Blick in die Verpackung einen überzeugenden Eindruck hinterlässt, der sich fortsetzt, sobald ihr es in den Händen haltet. Es ist komplett in Schwarz gehalten, an einer stabilen Metallkonstruktion befestigt und steht so bombenfest auf dem Schreibtisch. Ihr könnt das Mikro ein wenig nach vorne und nach hinten (oder zur Seite, abhängig vom Blickwinkel) drehen, um es in eine bestimmte Richtung zu lenken.

Das B20 in all seiner Pracht. (Epos B20 Streaming-Mikrofon Test)

Auf der Unterseite des Mikrofons findet ihr zum einen einen USB-C-Anschluss, mit dem ihr es an euren PC anschließen könnt. Einfach reinstecken, kurz auf die Einrichtung warten und schon ist es einsatzbereit. Unkomplizierter geht's nicht. Außerdem gibt's daneben noch einen 3,5mm-Anschluss, über den ihr hören könnt, wie ihr mit dem Mikrofon klingt, wenn ihr noch herauszufinden versucht, wie ihr es am besten auf- und einstellt.

Wie das Blue Yeti X bietet auch das B20 vier verschiedene Aufnahmeoptionen, mit denen ihr zum Beispiel bestimmt, aus welcher Richtung es aufnimmt, ob direkt vor dem Mikro aus eurer Richtung oder rundherum, wenn ihr Gruppenaufnahmen macht oder es zwei Gesprächsteilnehmer gibt. Somit ist es flexibel an verschiedene Gegebenheiten anpassbar.

Auch hier könnt ihr diese Einstellung direkt an der Rückseite des Mikrofons vornehmen. Ein Vorteil gegenüber dem Blue Yeti X ist, dass es sicher hierbei um einen Drehknopf handelt. Beim Blue Yeti X schaltete ich ab und an versehentlich zwischen den Modi um, wenn ich es zum Bewegen anpackte. Das passiert hier nicht. Dafür hat das B20 andere Unstimmigkeiten in Sachen Bedienung. Das betrifft die Gain- und Volume-Regler auf der Rück- beziehungsweise Vorderseite. Bei diesen gibt es keine Grenzen, ihr könnt sie endlos zur einen oder anderen Seite drehen und habt keinen Indikator dafür, wann ihr das Minimum oder Maximum erreicht habt. Dadurch ist ebenso wenig zu erkennen, ob sich seit der letzten Aufnahme was geändert hat.

Eine LED gibt's nur für die Anzeige zur Stummschaltung. (Epos B20 Streaming-Mikrofon Test)

Im schlimmsten Fall geratet ihr so in ein Gespräch und seid einfach viel zu laut, was dann natürlich unangenehm für alle anderen ist. Eine kleine LED-Anzeige, wie es das erwähnte Blue Yeti X hat - würde hier schon aushelfen. Die einzige LED beim B20 zeigt euch an, ob das Mikrofon stumm geschaltet ist (rot) oder nicht (weiß). Das sind im Endeffekt Kleinigkeiten, aber bei einem Mikrofon, für das 200 Euro fällig sind, kommt es auch besonders auf die kleinen Dinge an.

Bei den Aufnahmen gibt es beim Epos B20 wenig zu meckern

Der zweite wichtige Faktor neben der Bedienung und Einrichtung ist natürlich die Soundqualität. Wer möchte schon viel Geld für ein Mikrofon ausgeben und dann - auf gut Deutsch gesagt - scheiße klingen? Richtig, keiner. Das ist nicht der Anspruch von Epos und zum Glück ist das B20 weit entfernt davon.

Sofern nicht bei euren Einstellungen was im Argen liegt, liefert das B20 eine gute bis sehr gute Aufnahmequalität. Eure Stimme wird gut verständlich abgegriffen, klingt warm und natürlich und ihr müsst auch nicht euren Mund direkt daneben halten, um gut und deutlich verständlich zu sein. Je nach gewählter Option klingt das dann auch aus allen Richtungen gut und bei Stereo-Aufnahmen könnt ihr klar ausmachen, aus welcher Richtung der aufgenommene Sound kommt.

Was Hintergrundgeräusche anbelangt, lässt sich nicht alles ignorieren, was um euch herum passiert. So oder so kommt es ja immer darauf an, welche Geräuschkulissen vorhanden und wie laut diese sind. Bei mir sind zum Beispiel das Klicken der mechanischen Tastatur und das Klicken der Maus deutlich zu vernehmen - das Mikro steht quasi direkt daneben -, die Optionen Geräuschunterdrückung und Noise Gate helfen da nicht allzu viel. Das hängt aber wiederum von eurem Setup ab und normalerweise tippt ihr ja während des Streamings beim Spielen nicht wie ich beim Schreiben eines Textes ständig auf der Tastatur herum.

Auf der Rückseite wählt ihr den Modus für die Aufnahme, der Gain-Regler lässt sich endlos drehen. (Epos B20 Streaming-Mikrofon Test)

Ihr könnt das B20 indes nicht nur mit dem enthaltenen Tischstativ verbinden und auf eurem Tisch platzieren, es ist zudem mit einem 3/8-Zoll-Gewinde ausgestattet, wodurch es sich einfach an einen passenden Mikrofonarm montieren lässt, wenn ihr entsprechend ausgestattet seid oder diese Art der Mikrofonhalterung bevorzugt.

Ein paar detailliertere Einstellungen lassen sich nur mithilfe der Epos Gaming Suite vornehmen. Grundsätzlich ist sie nicht erforderlich, damit das Mikrofon funktioniert, aber ihr könnt damit zum Beispiel zusätzliche Profile anlegen oder vorhandene Voreinstellungen (Music, E-Sport, Movie, Flat) wählen. Ihr erhaltet Zugriff auf Funktionen wie den Stimmverstärker, eine allgemeine Verstärkung der aufgenommen Geräusche, Side Tone sowie die angesprochenen Optionen Noise Gate und Geräuschunterdrückung. Noise Gate leistet zwar gute Dienste dabei, die Klackgeräusche meiner Tastatur zu reduzieren, allerdings war es mir nicht möglich, das zu bewerkstelligen, ohne dass nicht auch ab einem bestimmten Punkt meine Stimme nicht mehr zu hören war. Für leisere Hintergrundgeräusche ist es aber durchaus nützlich.


Ihr könnt das Epos B20 zum Beispiel bei Amazon.de, Cyberport und Alternate bestellen.


Epos B20 Streaming-Mikrofon Test - Fazit

Was die Aufnahmequalität der Stimme betrifft, habe ich beim Epos B20 wenig zu meckern. Wie gut manche Umgebungsgeräusche ausgeblendet werden, hängt davon ab, wie ihr es einsetzt und aus welchen Quellen diese kommen - wenn's wie bei mir direkt neben der mechanischen Tastatur steht, könnt ihr euch denken, dass andere das mitbekommen. Schade ist, dass es bei der Bedienung direkt am Mikrofon gegenüber der Konkurrenz ein paar Abstriche gibt, was ich bei einem Preis von rund 200 Euro eigentlich nicht erwarten würde. Was das betrifft, gibt's bei einem etwaigen Nachfolgemodell noch Optimierungsbedarf. Letzten Endes bot mir das Epos B20 nichts, was ich nicht auch beim zuletzt getesteten Blue Yeti X hatte - und das gibt's ein gutes Stück günstiger. Bis auf die Bedienung macht das Epos B20 seine Sache ordentlich, aber es sticht insgesamt nicht so bedeutend hervor, wie es für das Geld zu erwarten wäre.

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