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Ghost Trick: Phantom-Detektiv wird ein schönes Remaster, eine Sache stört mich aber

Ein weiterer Versuch zwei Bildschirme miteinander zu kombinieren

Ghost Trick: Phantom-Detektiv ist ein Remaster des gleichnamigen DS-Spiels von 2010. Hier schlüpft ihr in die Rolle von Sissel, eines gerade verstorbenen Charakters. Ihr seht zwar nicht, wie das passieren konnte, doch der Täter scheint noch am Tatort zu sein und wartet bereits mit einem weiteren Fall für euch. "Wie konnte das alles passieren?", damit beschäftigt ihr euch für den Rest des Spiels, löst verschiedenste Rätsel, lernt unterschiedliche Akteure kennen und erlebt viele unerwartete Wendungen in der Geschichte.

Die Vorschau, die ich dazu gespielt habe, gleicht der Demo, die kürzlich erschienen ist. Diese beinhaltet die ersten drei Fälle. Auch alte Fans bekommen so die Möglichkeit zu sehen, wie das Remaster gelungen ist und ob sich ein zweiter Kauf lohnt. Die Rätsel, die man lösen musste, haben mich alle positiv überrascht. Sie sind schwer genug, um nicht langweilig zu sein und wenn man mal feststeckt, so findet man relativ schnell, was das Spiel von einem will. Dafür muss man manchmal ein wenig herumprobieren, doch nichts bleibt dem Zufall überlassen. Die Rätsel folgen alle einer Logik, die man begreifen muss. Das gelingt nicht immer beim ersten Mal, wird aber belohnt. Dass die Geschichte mich gleich mitgerissen hat, muss ich als riesiger Ace-Attorney-Fan wahrscheinlich nicht dazu erwähnen.

Da wäre nur diese eine Sache..

Nach Etrian Odyssey zeigt Ghost Trick ebenfalls, dass es nicht so einfach ist, die Funktion der zwei DS-Bildschirme unter einen sprichwörtlichen Hut zu bringen. Zwar hat das Detektivspiel nicht damit zu kämpfen, dass man Karten zeichnen muss, doch dafür muss die Darstellung bestimmter Spielelemente auf die äußeren Ränder eines 4:3-Bildschirms ausweichen.

Ja, schon in der Demo gewöhnt man sich an diese Darstellung und sie funktioniert auch deutlich besser, als bei Chrono Cross, weil die Entwickler die überbleibenden Ränder wenigstens dazu nutzen, um wichtige Informationen, wie verbleibende Zeit oder Hinweise, darzustellen. So brennen sich die Ränder nicht in euren OLED-Bildschirm, solltet ihr einen haben. Trotzdem fühlt sich ein 4:3-Format einfach veraltet an, was bei einem Remaster unangenehm aufstößt. Und da wäre noch eine Kleinigkeit.

Die Ränder sind zwar nicht nutzlos, aber der 4:3 Bildausschnitt stößt etwas negativ auf. | Image credit: Ghost Trick: Phantom-Detektiv

Etwas nervig, aber nicht wirklich gravierend ist, dass man ständig zwischen Bildschirmen springt, sobald man Besitz von etwas ergreift und das Objekt bewegt. Dieser Schritt kommt mir beim Spielen etwas sinnlos vor, ist im Gesamtpaket jedoch nicht allzu schlimm, denn ein Schritt mehr vermittelt eine gewisse Schwierigkeit, die damit verbunden ist, dass der Protagonist nun nicht mehr am Leben ist.

Zum Glück nehmen beide Neuerungen weder der Geschichte, noch den Rätseln ihren Charme. Dafür sind die Charaktere zu sympathisch, die Soundkulisse zu gut und auch der Rest des Spielablaufs wurde sehr schön in die Neuauflage eingebunden. Wie der Leiter des Remasters Atsushi Maruyama bereits erläuterte, waren diverse Spielelemente ein großes Hindernis. Darunter die Darstellung der Aufgaben, die mit dem Ergreifen von leblosen Gegenständen einhergingen. Glücklicherweise ist ihnen das für den Spielablauf selbst gut gelungen. Die Rätsel sind verständlich und machen immer noch Spaß.

Das Remaster zu Ghost Trick: Phantom-Detektiv fängt die alte Atmosphäre gut ein. Klar, denn die Geschichte reißt einen bereits in der ersten Stunde mit. | Image credit: Ghost Trick: Phantom Detective Remaster

Noch erfreulicher ist es, dass die Grafik ordentlich aufgefrischt wurde. Was bei den Hintergründen hochskaliert wirkt, wenn man ganz genau hinschaut, wird von der guten Überarbeitung der 3D-Figuren aufgewertet. Bewegliche Elemente heben sich immer positiv ab, Animationen der Figuren sind detailreich und auch die Sound-Effekte, die für das Remaster neu aufgenommen wurden, ertönen genau dann, wenn man sie braucht. Die Benutzeroberfläche ist sehr übersichtlich und wenn der Bildschirm mal für eine kleine Sequenz in 16:9 übergeht, dann macht es immer Spaß dabei zuzuschauen.

Wer jetzt noch Angst vor abgedrehten Zeichentrickfiguren oder stereotypen Anime-Schablonen hat, den kann ich beruhigen. Ghost Trick verlässt sich nicht auf alberne Klischees. Bisher bedient sich das Spiel keinerlei Figuren, die man aus Anime(-Spielen) kennt. Es würde mich auch wundern, wenn sich das ändert. Obwohl manchmal skurrile Situationen entstehen oder bunte Figuren auftauchen, eignet sich die Geschichte rund um den Phantom-Detektiven auch für Krimi-Fans, die so gar nichts mit Anime anfangen können.

Ghost Trick: Phantom Detektiv erscheint am 30.6.2023 für PC, Xbox, PlayStation und Switch. Die Demo könnt ihr bereits antesten. Und hier kommt ihr zum Interview mit Shu Takumi und Co.

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